Die meisten würden wohl die Polizei rufen, wenn sie in ihrer Nachtruhe gestört werden. Ein Anwohner in der Finsteren Gasse in Münnerstadt griff bei einer lautstarken Geburtstagsparty einer 15-Jährigen im Keller der Kelterhalle zur Selbsthilfe.
Mehrmals in der Nacht hatte er die jungen Leute vergebens gebeten, die Türe zum Keller zu schließen, um die laute Musik zu dämpfen. Zudem unterhielten sich zu später Stunde einige lautstark auf der Gasse.
Gegen 2.30 Uhr hatte der Anwohner die Faxen dicke, schnappte sich kurzerhand eine Zange und knipste ein Kabel am Mischpult durch. Dann war Ruhe, aber die Geschichte noch nicht zu Ende. Der Besitzer des Mischpults alarmierte die Polizei, um eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung zu erstatten. Der Ruf nach der Ordnungsmacht entpuppte sich allerdings als Bumerang. Die Polizei erstattete Anzeige wegen Ruhestörung und meldete den Vorfall ans Jugendamt weiter. Der Anwohner ersetzte dem Mischpultbesitzer mittlerweile das kaputte Kabel.
Dieser Vorfall zieht nun jedoch Konsequenzen nach sich. Kultourismus-Leiterin Inge Bulheller, die auch für die Vermietung städtischer Räumlichkeiten zuständig ist, will die Kelterhalle und den dazugehörigen Keller künftig nicht mehr für private Feiern, sondern nur noch für offizielle Veranstaltungen vermieten.