Das Hoffen und das Bangen um den Erhalt von Arbeitsplätzen im Besengau hat nun ein Ende, und zwar ein gutes Ende. Denn diese aktuelle Nachricht aus der Insolvenzverwalter-Kanzlei von Hanselmann und Römermann in Würzburg lässt aufatmen: Für den Holz- und Glasfassadenbauer Seufert-Niklaus GmbH aus Bastheim kann der vom Insolvenzgericht Schweinfurt eingesetzte Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Frank Hanselmann, nach mehrmonatiger Betriebsfortführung und Investorensuche eine Einigung mit einem Investor verkünden.
Am 16. November 2011 hatte das traditionsreiche und überregional tätige Unternehmen mit zuletzt 65 Mitarbeitern Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zum 1. Mai 2012 – nicht einmal ein halbes Jahr später – wird der Betrieb, dessen Anfänge auf eine Gründung im Jahr 1891 als Bau- und Möbelschreinerei zurückgehen, von dem Investor übernommen. Der Investor gehört zur in Ippesheim ansässigen Weber Betonwerke GmbH und bringt erhebliche Branchenerfahrung mit, teilt Rechtsanwalt Hanselmann mit.
Für die Beschäftigten des Unternehmens und den Standort Bastheim ist das ganz gewiss eine frohe Kunde: Mit der Übernahme geht der Erhalt der überwiegenden Anzahl der Arbeitsplätze und des Produktionsstandorts in Bastheim einher, verkündet der Insolvenzverwalter. Lediglich sechs Mitarbeiter sollen von erforderlichen Personalanpassungsmaßnahmen betroffen sein, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Betrieb in dem im Fassaden- und Fensterbau überregional tätigen Traditionsunternehmen war bislang uneingeschränkt fortgeführt worden. Sowohl die bisherige Gesellschafterin der Seufert-Niklaus GmbH, Barbara Seufert-Niklaus, wie auch Rechtsanwalt Frank Hanselmann hatten dabei das Verhalten der Mitarbeiter lobend herausgestellt, die „sich in dieser schwierigen Zeit für die Firma eingebracht haben und voll mitgezogen sind“.
Der Betrieb wird auch künftig unter Seufert-Niklaus GmbH firmieren. Mit der nun gefundenen Lösung, so Frank Hanselmann, kann der Betrieb auch wieder an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen. Dies war aufgrund des laufenden Insolvenz-Verfahrens nicht mehr möglich, sind doch derartige Unternehmen von Ausschreibungen der öffentlichen Hand ausgeschlossen.
Aufgrund des bundesweit guten Rufs der innovationsstarken Seufert-Niklaus GmbH blickt der Betrieb in eine positive Zukunft, schreibt Hanselmann weiter. Möglich wurde dies insbesondere durch die hohe Einsatzbereitschaft der Belegschaft sowie durch die engagierte Unterstützung von Direktor Roland Schmautz von der Sparkasse Bad Neustadt sowie Direktor Emil Baderschneider von der VR-Bank Rhön-Grabfeld, die gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter mit dem Ziel der Sanierung an einem Strang zogen.
Ihre Zuversicht, dass für das Bastheimer Unternehmen die Chancen für die Zukunft nicht verbaut sind, hat Barbara Seufert-Niklaus nicht getrogen. Sie freue sich, lässt sie auf Nachfrage dieser Zeitung hin wissen, dass die angestrebte Lösung, das Unternehmen fortzuführen, gefunden ist. Insbesondere sei sie froh darüber, dass der Name der Seufert-Niklaus GmbH weiter besteht, die Mitarbeiter übernommen werden und der Standort Bastheim erhalten bleibt.
„Ich bin überzeugt, dass wir eine Lösung für Seufert-Niklaus finden.“
Insolvenzverwalter Hanselmann hat Wort gehalten
Auch der Optimismus von Insolvenzverwalter Frank Hanselmann hat sich bestätigt, der überzeugt war, bei der Investorensuche fündig zu werden. Der Rechtsanwalt hat es fertiggebracht, dass innerhalb eines Jahres für zwei Unternehmen der Region – mit immerhin an die 150 Beschäftigten – das Insolvenzverfahren nicht mit dem endgültigen Aus verbunden war. Aus der Firma Weißenberger in Mellrichstadt wurde die Maintools Formenbau GmbH & Co. KG mit mehr als 80 Mitarbeitern, bei Seufert-Niklaus bleiben immerhin 60 Mitarbeiter in Arbeit und Brot.
Bei einer Betriebsversammlung am Montagnachmittag informierte der Insolvenzverwalter die Belegschaft zur Unternehmensübernahme durch den neuen Eigentümer, der Weber Betonwerke GmbH aus Ippesheim.
Weber Betonwerke GmbH
Die Weber Betonwerke GmbH ist nicht nur der größte Arbeitgeber im Industrie- und Gewerbepark „GOLLIPP“ (Gollhofen-Ippesheim), sondern auch der Betrieb mit der größten Produktionsfläche. Die Herstellung der Betonfertigteile erfordert ein Betriebsgelände und drei Produktionshallen von erheblicher Größe. Das Fertigungsprogramm der Weber Betonwerke enthält unter anderem konstruktive Fertigteile für den Hallen-, Industrie- und Gewerbebau, Fertigkeller, Fundamente, Balkonplatten, Deckplatten und Wandtafeln sowie für viele Arten von Spezialbauten wie Schallschutzwände und Ähnliches, wie es auf der Homepage heißt. Qualifizierte Mitarbeiter sorgen von der Planung über die Produktion bis zur Lieferung mit eigenem Fuhrpark für die Anlieferung und Montage auf der Baustelle. Ippesheim ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.