Schon seit längerem ist klar: Der Elektrokonzern Siemens will erneut massiv sparen. Tausende Mitarbeiter bangen seither um ihre Jobs. Seit vergangenen Donnerstag ist klar: Für viele waren die Sorgen begründet, 6900 Jobs sollen wegfallen. Doch Beschäftigte am Standort Bad Neustadt können wohl glücklicherweise aufatmen.
Bernhard Lott, Siemens-Pressesprecher Bayern, gibt auf Anfrage Entwarnung für Rhön-Grabfeld: „Aus derzeitiger Sicht ist der Standort Bad Neustadt nicht betroffen.“ Vor allem wegen der Probleme in der Kraftwerks- und Antriebssparte sollen bei Siemens weltweit rund 6900 Jobs gestrichen, zwei Werke im sächsischen Görlitz und Leipzig geschlossen werden.
Die Kraftwerkssparte sei in Bad Neustadt quasi nicht vorhanden, erklärt Lott den Hintergrund. Der Bereich Process Industries and Drives sei Gegenstand der letzten Restrukturierung am Standort gewesen. Sprich: Der Bad Neustädter Siemensianer kann zumindest erst einmal aufatmen.
Auch Oliver Mauer, Siemens-Betriebsratsvorsitzender in Bad Neustadt, bestätigt, dass Bad Neustadt „nach seinem jetzigen Kenntnisstand“ nicht betroffen ist. „Erschreckend“ sei in seinen Augen aber dennoch, „in welcher Geschwindigkeit und mit welch aggressiven Vorgehen Siemens gegen Fertigungsstandorte in Deutschland weiter vorangeht.“ Die Schnelllebigkeit lasse kein wirkliches Aufatmen zu. „Es vergeht ja kein Quartal, in dem nicht wieder etwas Neues kommt“.