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OBERELSBACH: Sind Karikaturen nicht zum Lachen?

OBERELSBACH

Sind Karikaturen nicht zum Lachen?

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    Bei der Eröffnung der Karikaturen-Ausstellung „Kirche trifft...Natur“ im Haus der Langen Rhön: (von links) Birgit Erb, Michael Geier, Christof Gawronski, Christian Klug, Klaus Spitzl und Ilka Seichter.
    Bei der Eröffnung der Karikaturen-Ausstellung „Kirche trifft...Natur“ im Haus der Langen Rhön: (von links) Birgit Erb, Michael Geier, Christof Gawronski, Christian Klug, Klaus Spitzl und Ilka Seichter. Foto: Foto: Marion Eckert

    „Glänzende Aussichten“ – diesen Titel trägt die Karikaturen-Ausstellung, die bis 7. November im Rahmen der Reihe „Kirche trifft...“ im Haus der Langen Rhön zu sehen ist. In über 40 Karikaturen zu Themen wie Lebensstil, Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit wagen Karikaturisten einen überraschend anderen Blick auf die Herausforderungen der Zeit. Auf witzige, verblüffende und manchmal auch erschreckende Weise regen sie zum Nachdenken an über die Abgründe des individuellen Verhaltens, aber auch über die großen weltpolitischen Zusammenhänge.

    Eigentlich gehören 99 Karikaturen zu der Ausstellung, doch die räumlichen Gegebenheiten im Informationszentrum lassen nur eine begrenzte Auswahl zu. Die kompletten Beiträge können in einem Begleitbuch eingesehen werden.

    Zur Ausstellungseröffnung begrüßte der Geschäftsführer des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Rhön, Klaus Spitzl, eine Reihe von Gästen und führte inhaltlich in das Thema der Karikaturen-Ausstellung ein. Im Erzbistum Bamberg wurde die Ausstellung in Kooperation mit der Hilfsaktion Misereor konzipiert, die unverblümt, aber eben auch mit einem Augenzwinkern ausspreche, was häufig Alltag sei.

    „Wir alle sind in der Verantwortung“, wünschte sich Spitzl, dass sich die Ausstellungsbesucher dies ein Stück weit bewusst machen.

    Die Ausstellung findet im Rahmen der Reihe „Kirche trifft...“ des Dekanats Bad Neustadt statt. Die Leiterin des Diözesanbüros, Ilka Seichter, hatte die Idee, die Karikaturen im Haus der Langen Rhön zu präsentieren. „Bei ,Kirche trifft...‘ geht es darum, dass Kirche in anderen Räumen und Zusammenhängen wahrgenommen wird. Wir hätten die Ausstellung auch in einer Kirche zeigen können, aber wir wollen bewusst in andere Lebensräume gehen.“ Die Ausstellung selbst habe sie zum Nachdenken angeregt. „Ich habe mich erwischt gefühlt.“ Und genau darum gehe es bei der Ausstellung auch, den Menschen auf humorvolle Art und Weise die eigenen Lebensweisen vor Augen zu halten.

    „Den Spiegel vorhalten“, nannte es der Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservat Rhön, Michael Geier. „Nichts haftet fester als schlechte Gewohnheiten und von nichts kann man schwerer lassen.“ Über die Karikatur sei es möglich, über die eigenen schlechten Angewohnheiten zu lächeln und zum Schluss zu kommen: Eigentlich müsste ich ja. „Karikaturen ermöglichen es, der Wahrheit ins Auge zu schauen, ermöglichen es bestimmte Wahrheiten zu ertragen. Sie setzen einen Stachel, wollen es aber dabei nicht belassen, sondern zum Verändern anregen.“

    Das Augenzwinkern in den Karikaturen sah auch Dekanatsreferent Christian Klug, doch müsse so ein ernstes Thema nicht auch ernst behandelt werden? „Denn worum es da geht, das ist nicht zum Lachen. Die Dummheit, die Ignoranz, die Gnadenlosigkeit und Bequemlichkeit, mit der die reichen Länder dieser Erde mit der Schöpfung umgehen, treibt einem nicht gerade die Lachtränen in die Augen.“ Und doch seien die Karikaturen ein Mittel, um den Menschen anzusprechen. Sie klagen nicht direkt an, sie zeigen Situationskomik, über die man lachen kann – so lange, bis es „klick“ macht und man merkt: „Der Typ auf dem Bild, das war ja doch ich“.

    Direkte Kritik werde in der Regel nur schwer ertragen, so nett verpackt, könne sie einen zum Lachen und besseren Handeln bringen. In diesem Sinne riet er, weder den Mut noch die Mundwinkel sinken zu lassen.

    Der Umweltbeauftragte der Diözese Würzburg, Christof Gawronski, erinnerte an die Enzyklika Laudato Si von Papst Franziskus. Der Papst gehe ganz selbstverständlich davon aus, dass ein gläubiger Mensch von Natur aus die Umwelt schützen, die Schöpfung bewahren müsse. Inhaltlich habe der Papst in der Enzyklika nichts Neues geschrieben, alles sei vorher von Forschungsinstituten, Umweltverbänden, Parteien und anderen gesellschaftlichen Akteuren gesagt und geschrieben worden. „Das Neue ist, dass es ein Papst schreibt und zwar in einer Deutlichkeit, die manchen Umweltpolitiker neidisch werden lässt.“

    Für die Marktgemeinde Oberelsbach sprach Bürgermeisterin Birgit Erb ein Grußwort und dankte, dass die Ausstellung im Haus der Langen Rhön gezeigt werde. Nachhaltigkeit und der Umweltgedanke beschäftige sowohl die Politik wie die Kirche, da sei Oberelsbach der passende Ausstellungsort.

    Bis zum 7.November ist die Ausstellung im Haus der Langen Rhön zu den normalen Öffnungszeiten (Oktober: 10 bis 17 Uhr; November: 10 bis 16 Uhr) zu sehen.

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