Der Bürgermeister fügte noch hinzu, dass man noch nie so knapp bei Kasse gewesen sei. Jedoch machte er seinen Gemeinderäten, besonders den sechs "Neuen", Mut: "Da müssen wir durch, die Bürger wissen um unsere Finanzlage und wussten dies auch schon bei der Wahl im vergangenen März. Sie haben uns gewählt, weil sie uns vertrauen und glauben, dass wir mit dieser Situation fertig werden".
Kämmerer Hans Bernd Bader von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen stellte sein "Streichkonzert" vor, das er bei der Aufstellung des Haushaltsplanes für die Gemeinde hatte vornehmen müssen, um die behördliche Genehmigung zu erhalten. Vor dem Einstieg in den Etat 2003 gab der Bürgermeister noch das Ergebnis der Haushaltswirtschaft für 2002 bekannt.
Hier betrugen die Einnahmen und Ausgaben des Gesamthaushaltes 1 855.786 Euro. Die Rücklagen betrugen am Ende des vergangenen Jahres 63 178 Euro. Die mussten entnommen werden, um den Haushalt 2003 ausgleichen zu können. Der Schuldenstand betrug am 31. Dezember 2002 1 267 484 Euro. Daraus resultiert eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1 256,18 Euro pro Einwohner.
Die Haushalts-Ansätze für 2003 liegen beim Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben bei 846 332 Euro. Im Vermögenshaushalt beziffern sich die Ansätze für Einnahmen und Ausgaben auf 313 257 Euro. Das Gesamt-Volumen des Haushalts beträgt im Ansatz 1 159 589 Euro.
Der derzeitige finanzielle Engpass ist vor allem auf die geringere Schlüsselzuweisung und den Einbruch bei der Gewerbesteuer zurückzuführen. Diese Fehlbeträge hofft man im kommenden Jahr wieder auszugleichen, um wieder mehr Spielraum für notwendige Investitionen zu bekommen. Eine große Hilfe für den diesjährigen Haushalt, so hieß es, wäre der kurzfristige Verkauf von Bauplätzen. Denn diese hat die Gemeinde vorfinanziert. Gleiches gilt für Bebauungs-Flächen im Gewerbegebiet.
Bürgermeister und Gemeinderat sind sich bewusst, dass es Bürger gibt, die die hohen Investitionen kritisieren und die Verschuldung für zu hoch erachten. Sie ließen aber keinen Zweifel daran, dass die getroffenen Maßnahmen für die Entwicklung Großbardorfs lebensnotwendig und unaufschiebbar waren.
Josef Demar lehnte Vergleiche mit anderen Gemeinden, die angeblich weniger oder gar keine Schulden haben, entschieden ab. Man könne hier keine Vergleiche anstellen, so der Bürgermeister: "Die Infrastruktur jeder Gemeinde ist anders gestrickt. Wir müssen uns danach richten, was für unsere Gemeinde und ihre Bewohner von Nutzen ist".
Zum Schluss genehmigte das Gremium noch den Stellenplan für den Gemeindebauhof, der mit einem Angestellten ausgewiesen ist.