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BAD KÖNIGSHOFEN: So viel Schnee gefallen wie noch nie

BAD KÖNIGSHOFEN

So viel Schnee gefallen wie noch nie

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    Seit mindestens 80 Jahren hat es im Grabfeld im Monat Dezember nicht mehr so viel geschneit wie jetzt am Heiligen Abend und am ersten Weihnachtsfeiertag. Zu dieser Einschätzung kommt Wetterbeobachter Hilmar Mauer, der seit über 30 Jahren die Merkershäuser Wetterstation betreut, nach Durchsicht aller ihm zur Verfügung stehenden Wetteraufzeichnungen.

    Mauers Unterlagen reichen zurück bis ins Jahr 1930. Doch so lange er auch darin blättert: Es findet sich kein Eintrag darüber, dass es in Bad Königshofen und Umgebung in einem Dezember jemals so heftig geschneit hätte wie in den vergangenen Tagen. 50 Zentimeter inklusive des noch liegenden Altschnees hat der Merkershäuser am ersten Weihnachtsfeiertag um 8 Uhr in der Früh gemessen, im Laufe des Tages sollten dann noch mal gut fünf Zentimeter dazukommen, so dass die Schneehöhe auf insgesamt 55 Zentimeter anwuchs.

    „Das ist schon sehr außergewöhnlich“, staunt selbst der erfahrene Wetterbeobachter über den Rekord-Schneefall. „Solche Schneehöhen sind im Grabfeld äußerst selten.“ Zuletzt sei vor 60 Jahren in einem Dezember mit 51 Zentimeter ähnlich viel Schnee gefallen. Nur am Ende des Winters 1956/1957 sei die Schneedecke mit 58 Zentimetern noch etwas dicker gewesen als jetzt.

    Dass der Extrem-Schneefall nicht zu einem riesigen Problem wurde, lag vor allem daran, dass die Niederschläge an den arbeitsfreien Weihnachtstagen fielen und schon Ferien waren. Das große Verkehrschaos blieb deshalb aus. Auch Unfälle gab es so gut wie keine. Bis zum Mittag des 26. Dezember war bei der Polizeistation Bad Königshofen nicht eine einzige Unfallmeldung eingegangen. „Die wenigen Verkehrsteilnehmer, die unterwegs waren, haben sich sehr diszipliniert verhalten“, so ein Dienst habender Beamter.

    Dass auf den Straßen überhaupt gefahren werden konnte, lag am Einsatz der Räumfahrzeuge, die rund um die Uhr unterwegs waren. In Bad Königshofen koordinierte Bauhofleiter Alfred Hack die Einsätze, die sich zunächst auf die Räumung der Zufahrten von Feuerwehr und Pflegeeinrichtungen konzentrierten. Dass ein Unimog zeitweise ausfiel, führte zwar zu leichten Verzögerungen, doch konnte Hack noch am Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertages eine deutliche Entspannung der Situation in der Stadt und den Stadtteilen vermelden – nicht wissend, dass schon wenig später wieder kräftiger Schneefall einsetzen sollte.

    Räumdienste im Dauereinsatz

    Auch auf anderen Straßen funktionierte das Wegräumen des vielen Schnees allgemein gesehen recht gut. Viele Staats- und Gemeindestraßen sowie die B 279 waren relativ schnell wieder befahrbar, ebenso die A 71.

    Ein Opfer des Schnees wurde das Bad Königshöfer Adventshaus. Das Dach stürzte ein, der materielle Schaden hält sich auf Grund der Bauweise allerdings in Grenzen.

    Einige Einsätze gab es bei den Feuerwehren, so zum Beispiel in Alsleben, wo man am Morgen des ersten Feiertags zu Hilfe gerufen wurde, um steckengebliebene Autos aus dem Schnee herauszuziehen. Am Nachmittag waren die Floriansjünger dann erneut gefragt, als sie in Alsleben das Flachdach am Gemeindehaus freischaufeln mussten. Grund dafür war die dort aufgehäufte Schneelast.

    Wer an Heiligabend in die Christmetten der evangelischen oder katholischen Kirchen ging, wunderte sich nicht, dass in diesem Jahr keine zusätzlichen Stühle herbeigeholt werden mussten. Viele hatte wohl der starke Schneefall abgehalten, in die Kirche zu gehen. Trotzdem waren die Gottesdienste in den beiden Kirchen gut besucht.

    Nachdem am ersten Weihnachtstag die Schneefälle nachgelassen hatten, kam am Abend der nächste „Wetterschock“: Die Temperaturen fielen schlagartig in den Keller. Am Abend des 25. Dezember lagen sie noch bei minus 12 Grad, am Morgen des 26. Dezember wurden im Grabfeld bis zu minus 20 Grad gemessen.

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