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Sofazügle und die stärkste Dampflokomotive

Bad Neustadt

Sofazügle und die stärkste Dampflokomotive

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    Oder gar selbst Hand an Steuerrad, Regler und Führerbremsventil der 50 3501 zu legen, um das "Ehrenlokführerdiplom" zu erwerben. Die vielen Besucher machten es den Fotografen nicht leicht, die 14 Lokomotiven abzulichten.

    Denn das wollten viele gleichzeitig und noch dazu aus unterschiedlichen Entfernungen und Perspektiven. So liefen sich die Foto- und Eisenbahnfans unvermeidlich ständig vor die Objektive. Die meisten nahmen's gelassen und mit Humor. Unter den viel fotografierten Attraktionen war eine Schnellzuglokomotive mit Ölfeuerung. Diese Maschine der Baureihe 01 wurde 1940 mit Kohlefeuerung ausgeliefert. Ein neuer Kessel - mit Ölfeuerung - ist 1955 eingebaut worden. Aus diesem Grund bekam die Lok auch die neue Betriebsnummer 012 100-4 zugeteilt. Im letzten Jahr bekam der 180 Tonnen schwere Koloss einen Neubaukessel im Dampflokwerk.

    Die ölgefeuerten 012er waren die stärksten Loks der DB; die dreizylindrige Maschine leistet weit mehr als 2000 PS. 13,5 Tonnen Schweröl werden im Tender gebunkert, diese reichen - je nach Last und Strecke - etwa 800 bis 1000 km. Die 38 Kubikmeter Wasser allerdings nur für 200 bis 250 km. Ältestes Objekt - aus Länderbahnzeiten - war ein ganzer Zug: das "Sofazügle", dessen Mannschaft damit in zwei Tagen eine "halbe Weltreise" von Neuffen bis nach Meiningen unternommen hat. Dieser unter Denkmalschutz stehende Hohenzollernzug wird von der Nr. 11, einer württembergischen Lokomotive gezogen. Die in der Maschinenfabrik Esslingen prodzierte Maschine wurde 1911 zunächst als Nassdampflok in Dienst gestellt. Eine Eigenart dieser "Württemberger" ist, dass der Regler entgegengesetzt bedient wird. Die Waggons sind übrigens von 1908.

    1936 ist die Lok auf Heißdampf umgerüstet worden und leistet seitdem ca. 600 PS. Seit 1978 betreibt die Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart (GES) den Hohenzollernzug auf der Strecke Nürtingen - Neuffen. Lokführer Heiner Weiß bemerkte, dass bei einer Aufarbeitung eines alten Waggons erst mal ausgemusterte Sitze der 1. Klasse eingebaut wurden und sich die Passagiere in den äußerlich anspruchslosen Wagen über die unerwarteten "Sofas" gefreut haben. Einen großen Anteil am Gelingen der Dampfloktage hatte auch heuer wieder der Meininger Dampflokverein (MDV). Neben Verpflegung der Gäste hat der MDV auch eine Schmalspurlokomotive betrieben, wo die Kleinen und auch manch Großer einmal auf den Führerstand mitfahren durfte. Denn die Werkslok war für die Ehrenlokführer komplett ausgelastet.

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