Die Führungskräfte der Feuerwehren des Bezirks II im Landkreis Rhön-Grabfeld trafen sich am Freitagabend im Feuerwehrhaus in Mellrichstadt zur Information und zum Erfahrungsaustausch. Das örtliche Feuerwehrhaus platzte aus allen Nähten.
Bei der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten waren alle versammelt, die Führungsrollen im Bezirk II einnehmen und für die Sicherheit im Landkreis verantwortlich sind. In den zahlreichen Grußworten wurden die Rettungskräfte hochgelobt. Bürgermeister Eberhard Streit, Dienst- und Hausherr der Mellrichstädter Feuerwehr, freute sich über die hohe Bereitschaft der Wehrmänner, im Ehrenamt Dienst am Bürger zu leisten. Streit mahnte aber auch, den demografischen Faktor nicht außer Acht zu lassen. „Die Feuerwehrführung muss gemeinsam an das Problem herangehen, dass immer mehr Arbeit von immer weniger Menschen verrichtet wird. Es gilt, neue Wege und neue Ideen zur Aufgabenverteilung zu finden“, so Streit.
Keine Frage, die Sicherheit und Einsatzbereitschaft muss sichergestellt sein und steht an oberster Stelle, „auch wenn die Technik teuer ist“, erklärte das Stadtoberhaupt weiter. Erster Polizeihauptkommissar Egon Sturm aus Mellrichstadt und der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks, Egon Gutgesell, würdigten die hervorragende Zusammenarbeit mit der Wehr und den regen Austausch unter den Rettungskräften.
„Heute als Kommandant aktiv zu sein, ist ein Spagat zwischen der Kommune und den eigenen Leuten, um allen gerecht zu werden“, eröffnete Kreisbrandrat Peter Bulheller seine Ansprache. „Wir machen eine gute Jugendarbeit, haben gutes Material, sind gut ausgebildet, haben aber tagsüber in vielen Gegenden zu wenig Ehrenamtliche“, ging Bulheller auf das Problem in den Dörfern ein, in denen die Aktiven tagsüber oftmals weite Strecken zur Arbeit unterwegs sind. „Dann sind im Notfall nur wenige Einsatzkräfte vorhanden.“
Positives konnte Kreisbrandinspektor Thomas Graumann in seinem Rückblick über die Nachwuchskräfte berichten, die an zahlreichen Tests und Prüfungen teilgenommen haben. „Die Jugend ist die Zukunft unserer Feuerwehr“ – dieses Credo konnte Graumann nicht oft genug wiederholen.
Die Leistungsprüfungen Löscheinsatz und Hilfeleistung legten insgesamt 23 Gruppen im Bezirk II ab und wurden mit 131 Auszeichnungen geehrt. Mit Blick auf die Prüfungen äußerte Graumann aber auch kritische Worte: „Es gibt immer noch Feuerwehren, die seit Jahren keine Leistungsprüfung mehr abgelegt haben. Diese gehören aber als Standard zur Ausbildung“, sagte er eindringlich. Zudem müssten mehr größere Übungen abgehalten werden. Für besondere Verdienste für den Landkreis Rhön-Grabfeld wurden anschließend Albrecht Büttner aus Nordheim und Christian Trabert aus Ostheim mit der Ehrennadel in Silber und einer Urkunde ausgezeichnet.
Manfred Kaiser vom Überlandwerk Rhön, auch als Vertreter der Rhön-Gas vor Ort, überreichte Schulungsunterlagen über elektrische Gefahren an der Einsatzstelle und über Gefahren mit dem Umgang von Gas. Jede Feuerwehr wurde mit dem entsprechenden Material ausgestattet, was auf großen Zuspruch stieß. Zwei Rauchschutzvorhänge wurden von der Versicherungskammer Bayern übergeben und die Brandschutzerziehungskoffer konnten mit Unterstützung der Firmen Seat Streit und Generali-Versicherung Thomas Trost, beide aus Ostheim, auf den neuesten Stand gebracht werden.
Landrat Thomas Habermann hob in seiner Schlussrede hervor, dass es wichtig sei, auch Frauen in die Feuerwehren einzubinden. Sie sind neben den Jugendlichen ein wichtiger Bestandteil der Rettungskräfte geworden, ohne die manche Wehr tagsüber nicht mehr einsatzfähig wäre.
Mit klaren Worten machte Kreisbrandrat Peter Bulheller zum Schluss darauf aufmerksam, dass es im Bezirk II zu wenig Atemschutzträger gibt. Er forderte die Floriansjünger auf, sich intensiv darum zu bemühen, dass geeignete Person dafür ausgebildet werden. „Die Motivation muss schon bei Jugendlichen anfangen, denn ohne Atemschutzträger geht heute nichts mehr bei der Wehr“, sagte er eindringlich.