Man freut sich schon auf die drei aparten jungen Damen und ihr Programm, das jedes Mal liebevoll und durchdacht zusammenstellt ist und garantiert mit Herzblut vorgetragen wird.
In diesem Jahr gab es gegenüber den bisherigen Konzert-Erlebnissen noch einige Steigerungen. Eine Matinee mit Musik aus dem barocken Spanien wäre im Alten Amtshaus (wie sonst üblich) sicher nicht so gut zur Geltung gekommen wie in der beinahe stilechten Atmosphäre der Karmelitenkirche, so trug der Ort auch seinen Teil zum runden Gesamteindruck bei.
Denn den hatte jeder, der die wunderschöne Stimme von Alice Oskera-Burghardt, die zarten Saitenklänge der Vihuela und Barockgitarre von Eva-Maria Wende und die vielseitige Flötenkunst von Barbara Aigner gehört hatte. Und wer die TriFoglio-Auftritte seit Längerem genießt, hat vielleicht wahrgenommen, dass die jugendliche Unbekümmertheit etwas hinter der Reife zurückgetreten ist. Musikalische Erfahrungen und Erfolge im In- und Ausland sind hinzugekommen, Barbara Aigner spielte im vergangenen Jahr unter anderem als Blockflöten-Solistin mit dem Münchner Rundfunkorchester.
So war der instrumentale Part in der Karmelitenkirche von selbstbewusster Meisterschaft getragen, konnte aber nicht verhindern, dass die Haupt-Aufmerksamkeit bei Alice Oskera-Burghardt, ihrem facettenreichen Sopran, ihrer anmutigen Gestik und ihren launigen Erklärungen lag. Sehr zur Freude des Publikums entfaltete sie zunehmend auch spanisches Temperament, unterstützt von den typischen Rhythmus-Attributen Kastagnetten, Tamburin und Flamenco-Klatschen.
Ob es Zufall war, dass das Spanien-Thema des Sommers (Salzburg-Klassiker) schon im musikalischen Frühjahr so verheißungsvoll begonnen hat?