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Urspringen: Spannende Wettkämpfe: 110 Reiter und ihre Islandpferde zeigten ihr Können auf dem Reitplatz in Urspringen

Urspringen

Spannende Wettkämpfe: 110 Reiter und ihre Islandpferde zeigten ihr Können auf dem Reitplatz in Urspringen

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    Sie sind vielseitig begabt und haben einen ausgeglichenen Charakter: Die Islandpferde sind eine ganz besondere Pferdeart und haben in Urspringen ein zweites Zuhause gefunden.
    Sie sind vielseitig begabt und haben einen ausgeglichenen Charakter: Die Islandpferde sind eine ganz besondere Pferdeart und haben in Urspringen ein zweites Zuhause gefunden. Foto: Katja Heuring

    Sie sind vielseitig begabt und trotzdem genügsam und sozial. Die zähen Tiere aus Island haben einen ausgeglichenen Charakter. Mit dichter Mähne und einem eleganten Gang sind sie wunderschön anzusehen: Kein Wunder, dass sich junge Frauen wie Katja und Tabea Heuring aus Urspringen schon in jungen Jahren in Islandpferde verliebt haben.

    Die Vereinsvorsitzende der Islandpferdefreunde Urspringen, Lisa Otto-Gärtner, hatte den beiden vor vielen Jahren Reitstunden auf Islandpferden gegeben. Nun haben die drei zum ersten Mal ein großes Reitturnier auf dem Reitplatz am Galgenberg organisiert. 

    Am laufenden Band drehten an zwei Tagen über 110 Reiter mit ihren Islandpferden ihre Bahnen über den Reitplatz in Urspringen in verschiedenen Disziplinen.

    Islandpferde haben viele Talente

    Islandpferde sind die einzigen Pferde, die neben Schritt, Trab und Galopp den "Tölt" und "Pass" als weitere Gangarten beherrschen. Beim Tölt sitzt der Reiter durch die besondere Fußfolge, bei der das Pferd abwechselnd nur eine oder zwei Hufe am Boden hat, "wie auf einem Sessel". Bei hoher Geschwindigkeit schwingt der Reiter angenehm auf und ab.

    Der "Pass" sei die "Königsgangart" des Islandpferdes. Das Islandpferd läuft dabei in gestreckter Haltung von einer Lateralen auf die andere. "Das gelingt nur im hohen Tempo", fügt Tabea Heuring an. Über 50 Kilometer pro Stunde schnell ist das Pferd beim Pass.

    Ein herrlicher Anblick: Anne Werner, die erste Vorsitzende des Islandpferdezuchtverbandes Urspringen, nahm mit ihrem Islandpferd ebenfalls am großen Reitturnier auf dem Galgenberg in Urspringen teil.
    Ein herrlicher Anblick: Anne Werner, die erste Vorsitzende des Islandpferdezuchtverbandes Urspringen, nahm mit ihrem Islandpferd ebenfalls am großen Reitturnier auf dem Galgenberg in Urspringen teil. Foto: Katja Heuring

    Neben der 200 Meter langen Ovalbahn gibt es in Urspringen hierfür eine eigene 300 Meter Rennpassbahn, für die der Islandpferdeverein Urspringen bestaunt wird: der berühmte "Urspringer Speedpass". Der Islandpferdezuchtverband Unterfranken nennt die Islandpferdefreunde Urspringen deshalb das "Gelbe vom Ei".

    Wettkämpfe und fantastische Kostüme

    Kein Wunder, dass allerorten die Freude groß war, dass nach fünf Jahren Pause wieder ein Reitturnier in Urspringen angeboten wurde. "Wir freuen uns sehr, dass auf dieser tollen Bahn wieder richtig etwas los ist", freut sich ein Zuschauer, der gemütlich auf einem Stuhl an der Rennbahn sitzt. Die Islandpferdefreunde Urspringen haben viel unternommen, um den Zuschauern ein angenehmes und erlebnisreiches Wochenende zu bieten.

    Schlag auf Schlag war etwas geboten: Ein Wettkampf mit unterschiedlichen Reitern und Disziplinen wie Tölt, Viergang, Triathlon, Fahnenrennen oder Geschicklichkeit jagte den nächsten. Die Moderation von Marco Rieck aus Wildflecken tat ihr Übriges. Dank vieler Sponsoren gab es in jedem Wettkampf tolle Preise für die besten Reiter und Pferde.

    Lokalmatadorin Hannah Weeke aus Nordheim siegte zum Beispiel mit ihrem Pferd Garribaldi in der Viergangprüfung mit 6,23 Punkten.

    Im Kostüm in den Sonnenuntergang: Beim Mitternachtstölt am Samstagabend zählte nicht nur die Leistung der Reiterinnen und Reiter, sondern auch die Kostümierung.
    Im Kostüm in den Sonnenuntergang: Beim Mitternachtstölt am Samstagabend zählte nicht nur die Leistung der Reiterinnen und Reiter, sondern auch die Kostümierung. Foto: Katja Heuring

    Riesig war die Stimmung beim Mitternachtstölt, bei dem die Pferde und Reiter im herrlichen Licht des Sonnenuntergangs kostümiert auf die Rennbahn kamen. Beim Kostümwettbewerb wurde das beste Kostüm, das mittels der Lautstärke von Applaus und Jubel im Publikum ermittelt wurde, prämiert. Ein wunderbarer Auftakt für einen langen Sommerabend auf der Open-Air-Bühne mit der Band "Chicago".

    Doch wie kommt diese besondere Pferdeart, die in Island heimisch ist, in die Rhön? In den 1970er Jahren gab es einen Pferdeliebhaber namens Dietrich Fischer aus Urspringen, der die ersten Islandpferde in die Rhön brachte.

    Alles begann mit Dietrich Fischer

    Sein bekanntestes Pferd war Mosi fra alfholar. Mit dem Gestüt "Rhönholar" hat Fischer damals Kurse und Distanzritte organisiert. In den besten Zeiten wurden 30 bis 40 Islandpferde in Urspringen gehalten. Fischer war es auch, der im Rahmen der Flurbereinigung vor 40 Jahren den Antrag stellte, einen Reitplatz zu bauen. Die Wahl fiel auf den Galgenberg. Wenig später wurde auch die Passbahn errichtet.

    Vor 25 Jahren wurde dann der Verein Islandpferdefreunde Urspringen gegründet. Lange Jahre führte den Verein Thomas Orf. Nun steht Lisa Otto-Gärtner an der Spitze, unterstützt durch die zweite Vorsitzende Tabea Heuring und die Schriftführerin Katja Heuring.

    In diesem Jahr wurde die Ovalbahn erneuert und instandgesetzt. Wie bei der täglichen Arbeit mit der Pflege des Pferdes waren sich zum Schluss alle einig, dass sich die viele Arbeit für die Organisation des Reitturniers absolut gelohnt hat.

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