Schweinfurt
Stühlerücken in der Führung des FC 05: Der bisherige Vorsitzende Edgar Gleinser, der den Verein nach dem überstandenen Insolvenzverfahren 2005 übernommen hatte, zieht sich wegen zu hoher zeitlicher Belastung auf die Position des dritten Vorsitzenden zurück. Der bisherige Stellvertreter Werner Jonas wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Am neuen Personalkonzept war offenbar noch bis zuletzt gestrickt worden, die Jahreshauptversammlung begann wegen der vorangegangenen Sitzung des Gesamtbeirats mit 20 Minuten Verspätung. Die 82 erschienen Mitglieder des 1055-Personen-Vereins bekamen schnell eine bittere Pille zu schlucken.
Kassenbericht steht aus
Der Kassenbericht konnte nicht vorgelegt werden, weil man nicht alle Belege rechtzeitig zusammen bekommen hatte.
Um keinen Satzungsverstoß zu begehen, konnte die Versammlung nicht weiter verschoben werden.
Die aktuelle Finanzlage soll erst bei einem weiteren Termin im Januar bekannt gegeben werden. Rosig ist sie offenbar nicht. „Aktuell sind alle Zahlungen geleistet. Aber ohne den Einsatz des gesamten Vorstands wäre es nicht möglich gewesen, die Deckungslücke zu schließen“, sagte Gleinser. Er kündigte einen Sparkurs an, der vor allem die Fußball-Junioren treffen könnte.
Ohnehin soll sich vieles ändern. Besseres Marketing, Kostendeckung und die Wiederbelebung des Vereinslebens sind zentrale Vorsätze. In der Führungsstruktur gibt es jetzt klare Zuständigkeiten, ausgerechnet für den Bereich Sport wurde aber niemand benannt.
1. Mannschaft entscheidend
Dabei ist das Abschneiden der ersten Fußball-Mannschaft ganz entscheidend für die Befindlichkeit der Mitglieder. Sie steht auf dem letzten Tabellenplatz der Bayernliga, entsprechend gereizt war die Stimmung bei der Hauptversammlung. „Das polarisiert“, erkannte auch der neue Vorsitzende.
Der 44-jährige Jonas stammt aus Gochsheim und betreibt in Schweinfurt ein Unternehmen für Versicherungs- und Finanzdienstleistungen. Erst im Januar dieses Jahres trat er in die FC-Vorstandschaft ein. „Man muss Zeit und Geld investieren“, hat Jonas gelernt. Den Mitgliedern versuchte er, eine Aufbruchstimmung zu vermitteln: „Ich reiche Ihnen die Hand zum Dialog.“