Und deren Wappentier, der Gerstenesel, lies während der ersten Prunksitzung sein "Iaa, Iaa" so eindringlich ertönen, dass es so manchen bis in die Seele traf.
Sprachrohr des Wappentieres waren Routiniers und Frischlinge, die Mischung stimmte wie immer - und die Sketche standen im Mittelpunkt. Und die große und kleine Prinzengarde überzeugten und begeisterten wieder einmal das Publikum. Die tänzerischen Darbietungen waren wieder Höhepunkte dieser Prunksitzung. Spitze Zungen am Gartenzaun: Gerlinde Hagen und Elke Kümmeth bewiesen, dass dieser inzwischen feste Bestandteil des OCC-Programms die satirischen Nadelstiche über das örtliche Geschehen über zwei Jahre hinweg richtig verteilt.
Über den lokalen Bereich hinaus blickte ein großer grüner Vogel mit seinem kleinen grünen Vogel. Gerhard Bach beherrscht die Bütt seit zig Jahren souverän. Und wenn er dazu noch einen ihn nach äffenden grünen Papagei zur Seite hat, wird es Schnäbelwetzerei, närrisch und mit hintergründigem Humor.
Wer selbst Gemeinderat ist (in Sondheim), der darf in der Bütt auch mal an Kollegen in der Nachbarschaft austeilen. Ob es in Richtung Hausen oder Nordheim ging, die schräge Vogelperspektive stimmte und davon war auch Bachs Noch-Bürgermeisterin Ulla Schröder betroffen. "Ihre Ära ist vorbei, sie könnt eine neue beginne. Mit Breile Koche fürs Baby".
Die Alemannen aus Oberfladungen zeigten augenzwinkernd in einem Festausschuss unnötige Debatten um Kleinigkeiten, wo sogar der Pfarrer mitmischt. Er sorgte mit Humor für die Ausschuss-Höhepunkte: "Unser Herr hilft allen - egal wohin sie fallen". Und es stand auch Wilhelm Busch mit auf der Bühne: Heiko Stäblein mit Max und Moritz (Werner Scharfenberger, Mario Rausch) sowie die Witwe Bolte (Sabine Dietz). Verständlich, dass da nicht des Nachbars Hühner dran glauben mussten, sondern die Nachbarn selbst.
Die Damen des OCC bewiesen wieder Fantasie Humor und Spitzfindigkeiten bei ihren Texten. Auch der Elferrat heimste mächtig Applaus ein. Kein Wunder, wenn Bauchansätze in einem Fitnessstudio bleiben sollen. Helga Prinz, Elke Kümmeth, Anette Hauck bewiesen ihr Live-Talent mit "Lollipop".
Seit etlichen närrischen Regierungszeiten gehören "Jokerle" Wolfgang Hesse und Ali Alfred Allgeier zur "Stamm-Mannschaft". Heuer hat sich der Wilfried Wetzel dazu gestellt und das passte. Da warf man sich die Gags gekonnt zu und die Narren in der Grenzlandhalle klagten noch lange über Zwerchfell-Muskelkater.
Da konnte selbst der souveräne Sitzungspräsident, Mischa Schmitt, noch einiges "abhören", trotz seines umfangreichen "Witzespeichers". Er ist in Fladungen Bürgermeisterkandidat. Ob es da im Stadtrat närrisch werden könnte? Kaum, denn der amtierende Bürgermeister ist bei der Konkurrenz, beim Fladunger Faschings-Club, an der Spitze.