Ostheim (wal) Jubelnd, nämlich mit dem zünftigen Konzertmarsch "Jubelklänge" von Ernst Uebel begrüßten die Stadtkapelle und ihr Dirigent, Stadtmusikmeister Walter Bortolotti, zahlreiche Liebhaber von Blasmusik zum Osterkonzert.
Bereits eingangs stand für sie fest, es würde ein himmlischer Abend werden. Denn wo ein Begeisterter steht, ist der Gipfel der Welt, glaubt man dem Dichter Eichendorff. Wo aber so viele Begeisterte beisammen sind wie auf der Bühne der Stadtkapelle, da müsse der Himmel sein, zeigte sich Ulrich Genßler überzeugt.
Er heiterte in gewohnter Manier mit seinen Ansichten über den Weltfrieden oder den Unterschied zwischen Getränkeautomaten und einem s-Alt-Saxophon - die Wahrscheinlichkeit, ein hohes C zu bekommen - den Abend auf.
Musikalisch wurden die Zuhörer auf einen Streifzug rund um den Planeten entführt. Wild-West-Flair kam mit der "Appalachian-Ouvertüre" von James Barnes auf. Spanisch wurde es mit den "Kastagnetten" von Pavel Stanék. Die jungen Schlagzeuger der Kapelle entfachten das feurig-spanische Temperament des Paso doble, das später von "Spanish Fever" aufgegriffen wurde.
Neben der Ouvertüre "Leichte Kavallerie" von Franz von Suppé und dem Florentiner-Marsch wurde vornehmlich amerikanische Musik gespielt - mit vielen Gelegenheiten zum Solo. "I did it my way", unter anderem von Frank Sinatra umgesetzt, spielte Sebastian Bortolotti auf dem Saxophon. Das Posaunen-Stück "Sliding the Blues" von Dennis Armitage wurde von Harald Landgraf, Alexander Dorst, Peter Gottwalt, Tobias Orf, Klaus Balling und Hans Hepp dargeboten.
Auch der Maestro selbst konnte nicht widerstehen und griff zur Trompete, etwa bei "A String of Pearls" von Glen Miller. In der Zugabe kamen schließlich auch die Tenorhörner mit Gisbert Hander und Michael Weber zum Einsatz. "Abendstimmung" von Pavel Stanék leitete das Ende ein. Ein Leckerbissen für den Nachhauseweg war zweifellos "Somethin' Stupid", momentan aktuell in den Hitlisten mit Nicole Kidman und Robbie Williams.
Vorsitzender Harald Möller erinnerte an die lange Tradition des Osterkonzerts, das seit 1954 stattfindet. Bis heute sind einige Musiker der Anfangszeit aktiv, darunter Wolfgang Feldner, Ulrich Genßler, Klaus Sternberger und Hans Hepp.
Ein weiterer Höhepunkt war die Ernennung von Marie Schreiber zum Ehrenmitglied. Sie sammelt seit über 40 Jahren Mitgliedsbeiträge ein.