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BAD KÖNIGSHOFEN: Standpunkt: Das klare Ergebnis macht Nachkarten überflüssig

BAD KÖNIGSHOFEN

Standpunkt: Das klare Ergebnis macht Nachkarten überflüssig

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    Standpunkt

    Die Schlacht ist geschlagen, das Ergebnis ist eindeutig. Gut 81 Prozent der abgegebenen Stimmen beim Ratsbegehren und 72 Prozent beim Bürgerbegehren waren für einen Abriss des alten Krankenhauses. Je nachdem, ob man für oder gegen den Erhalt der historischen Sandsteingebäude auf dem Krankenhausareal ist, wird man den Ausgang des Bürgerentscheids natürlich unterschiedlich bewerten. Positiv – und das müssen alle anerkennen – ist aber, dass so viele zur Wahl gegangen sind. 55,02 Prozent Beteiligung ist ein stolzes Ergebnis und Beleg dafür, dass die Bürger ihr demokratisches Recht wahrnehmen.

    Kein Anlass zu Verschwörungstheorien

    Nach diesem deutlichen Ausgang ist es müßig, weiter darüber zu diskutieren, ob das alte Krankenhaus nicht doch in die Planungen eines neuen Finanzamtes hätten aufgenommen werden können, wenn sich die Stadt dafür nur richtig eingesetzt hätte. Die Aussagen aus dem Ministerium waren eindeutig und sind nicht dazu geeignet, jetzt Verschwörungstheorien zu entwickeln. Entscheidend für die Haltung des Ministeriums mag die Tatsche sein, dass das alte Krankenhaus eben nicht Aufnahme in die Denkmalliste gefunden hat und somit in den Augen der zuständigen Behörde keinen Schutzstatus genießt.

    Krankenhaus als emotionales Thema

    Trotzdem haben natürlich interessierte Bürger das Recht dazu, auch für den Erhalt von Bausubstanz zu kämpfen, die nicht die Segnung der Denkmalschutzbehörde erhalten hat. Denn gerade mit einem alten Krankenhaus, in dem auch viele Kinder zur Welt gekommen und Menschen gestorben sind, verbinden sich für viele ganz persönliche Erinnerungen und Gefühle. Dass es nicht genug waren, um das Haus zu erhalten, muss man akzeptieren.

    Es bleibt auch Schaden

    Klar ist auch, dass die Krankenhaus-Debatte die Menschen polarisiert hat, wie kaum ein anderes Thema in der jüngeren Vergangenheit. Was dazu führte, dass sich die Diskussion derart emotional aufschaukelte, dass auch Schaden bleibt. Es darf einfach nicht sein, dass manch einer am Ende schlicht Angst hatte, seine Ansicht zu diesem Thema klar zu äußern.

    Eine Sache für den Staatsanwalt

    Völlig indiskutabel ist daneben das, was sich einige Mitmenschen mit der Zusendung einer Trauerkarte an die Bürgerinitiative geleistet haben. Im widerlichsten Pegida-Stil werden hier die Mitglieder verunglimpft und beleidigt. Der Gipfel der Geschmacklosigkeit ist ein mit wenigen Strichen skizierte Galgen. Das ist eine Sache für den Staatsanwalt, auch wenn die Chance gering ist, diese Leute, die sich feige hinter der Anonymität verstecken, ausfindig zu machen.

    Wie gesagt, die Schlacht ist geschlagen. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis die Wunden verheilt sind. Vor allem muss jetzt erst einmal Ruhe einkehren – dafür bietet das bevorstehende Weihnachtsfest eine gute Gelegenheit.

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