Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

BISCHOFSHEIM: Statt Frauenfrühstück ein Männer-Kochkurs

BISCHOFSHEIM

Statt Frauenfrühstück ein Männer-Kochkurs

    • |
    • |
    Interessiert: Mit großen Eifer und Interesse waren die Männer aus der Pfarreiengemeinschaft „Am Kreuzberg, Bischofsheim“ beim indischen Kochabend mit Pater Augustin bei der Sache.
    Interessiert: Mit großen Eifer und Interesse waren die Männer aus der Pfarreiengemeinschaft „Am Kreuzberg, Bischofsheim“ beim indischen Kochabend mit Pater Augustin bei der Sache. Foto: Foto: Marion Eckert

    Wenn Männer kochen, dann sieht das ganz anders aus, als wenn Frauen am Herd stehen. Zumindest beim Männer-Kochkurs in der Pfarreiengemeinschaft „Am Kreuzberg, Bischofsheim“. Die Menükarte liest sich aufwendig und exotisch. Kein Wunder stand doch nicht deutsche Hausmannskost auf dem Speiseplan sondern indische Küche, absolut köstlich, scharf gewürzt und zusammengestellt von Pater Augustin Parambakathu: Fisch und Reispfannkuchen als Vorspeise, zum Hauptgang verschiedene Gemüsesorten, ein Fleischgericht, Reis, als Nachspeise gebackene Banane.

    Gekocht haben die meisten der zehn Herren schon irgendwann einmal, aber bei den meisten scheint es doch die Frau im Haus zu sein, die für die täglichen Mahlzeiten zuständig ist. Dennoch könnten die dazugehörigen Ehefrauen der an diesem Abend Fleisch bratenden und Gemüse schälenden Männer, sich einiges abschauen.

    Gekocht wurde nicht unter Zeitdruck, sondern aus purer Leidenschaft und es ging ganz entspannt zu. Für ein Bierchen und ein Pläuschchen zwischendurch reichte die Zeit allemal. Schließlich war es ihr Männerabend, den sie gemeinsam mit Pater Augustin veranstalteten.

    Bevor die zehn Männer den Kochlöffel beziehungsweise das Kochmesser schwingen durften, gab es eine Einführung in die faszinierende Welt der indischen Gewürze. Scharfe Gewürzmischungen stellte Pater Augustin vor, das Curry-Masala, das in keinem Gericht fehlen darf. Aber auch Einzelgewürze wie Chili, Kardamon, Kurkuma, Koriander, Muskat. „Um indisch zu kochen, ist es wichtig, dass der Koch einen guten Geruchssinn hat“, erklärte Pater Augustin, der selbst ein leidenschaftlicher Koch ist.

    Den mitkochenden Männern machte er gleich deutlich, dass es in der indischen Küche keine Dosen- oder Fertigprodukte gibt, auch Kochbeutelreis ist verpönt. „Frisches Gemüse wird bevorzugt, das ist auch viel gesünder.“ Dann endlich ging es an die Arbeit. Das Gemüse musste vorbereitet und zerkleinert werden. Mit Begeisterung und Küchenschürze um den Bauch legten die Männer los.

    Werner Leier (Haselbach) ist ein recht erfahrener Koch. „Ich koche zu Hause auch, das macht mir Spaß und ich bin auf die indische Küche gespannt, mal was anders als unsere Hausmannskost“, erklärt er seinen Beweggrund am Kochabend mit dabei zu sein. Hanns-Gernot Schonder (Bischofsheim) verpflegt sich tagtäglich selbst. „Da möchte ich mal Abwechselung auf den Tisch bringen und etwas dazulernen.“ Andreé Schmitt (Schönau) ist offen für Neues, aber war von Anfang an etwas skeptisch. „Ob ich das zusammenbringe? Kochen tut eigentlich meine Frau.“ Auch Lothar Stäblein (Schönau) sah sich eher in der Rolle dessen, der zu Hause spült. „Mehr kann ich nicht, ich möchte einfach etwas dazu lernen.“

    Lothar Stäblein ist der Initiator des Männer-Kochabends. „Wir haben einfach mal Pater Augustin angesprochen, ob er auch für uns Männer etwas anbietet und er hat gleich zugesagt.“ Gemeinsam indisch zu kochen, das habe die Männer gleich interessiert. „Italienisch, Griechisch oder Döner das kennt man ja, aber indisch so gar nicht.“ Damit war das Thema für den Männerabend klar, den Edgar Zirkelbach aus Wegfurt organisiert hatte.

    „Für Frauen gibt es so viel, Frauenfrühstück, Frauengruppe, Kochabende. Ich wollte etwas für Männer anbieten und ihnen gleichzeitig etwas von meiner Kultur nahe bringen“, sagt Pater Augustin. Alois Metz (Schönau) möchte das Gelernte auch zu Hause anwenden, hat er doch das eine oder andere Mal schon gekocht, befürchtet aber, dass es mit den Gewürzen schwierig werden könnte. Pater Augustin räumt zwar ein, dass einige Gewürze und exotische Zutaten im Supermarkt in der ländlichen Region eher nicht anzutreffen sind. „Ihr bekommt alles im Asis-Laden in Würzburg oder Fulda.“

    Siegfried Neumann (Haselbach) sagt von sich: „Ich koche nach Anweisung, Schnippeln das geht immer“, also war er der richtige Kandidat, um das Gemüse zu zerkleinern. Ob er sich zu Hause mit der indischen Küche versuchen wird, dass wollte er sich offenhalten. Anders Andreas Zirkelbach (Schönau), der gerne kocht und alleine die Tatsache, dass er beim Kochabend mit dabei war, werde seine Freundin zum Anlass nehmen sich von ihm bekochen zu lassen.

    „Ich bin nur wegen Pater Augustin da“, gibt Joachim Stäblein (Schönau) unumwunden zu. Aber mit Blümchenschürze angetan, war er dann einer der eifrigen am Herd und musste schließlich feststellen: „Ich weiß gar nicht, was die Frauen mit dem Kochen immer haben, das geht doch nebenbei, man trinkt noch ein Bierchen dabei, das ist gemütlich.“ Ob dieser Satz bei den jeweiligen Ehe- und Hausfrauen gut ankommt, dass wagen die anderen Teilnehmer zu bezweifeln, mussten ihm aber doch recht geben, denn gemütlich war der Abend. Es gab keine Hetze, denn gute vier Stunden hatten sich die Männer Zeit genommen, um das Gemüse, Fleisch und den Reis zuzubereiten. Zum Abschluss waren sich alle einig, der erste Männer-Kochabend der Pfarreiengemeinschaft war ein voller Erfolg.

    Die Rezepte zum Männer-Kochabend sind auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft www.pgamkreuzberg-bischofsheim.de zu finden.

    „Zum indisch Kochen, ist es wichtig, dass der Koch einen guten Geruchssinn hat.“

    Pater Augustin, beim Männerkochabend

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden