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OBERTHERES: Steffen Vogel: Ein Anwalt der Region sein

OBERTHERES

Steffen Vogel: Ein Anwalt der Region sein

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    Direktkandidat der CSU bei der Landtagswahl: Steffen Vogel aus Obertheres.
    Direktkandidat der CSU bei der Landtagswahl: Steffen Vogel aus Obertheres. Foto: Foto: Alois Wohlfahrt

    Warum es ihn als Anwalt nach München in den Landtag zieht? Warum die Volksvertretung einen weiteren Juristen braucht? Steffen Vogel schmunzelt freundlich, lehnt sich im gemütlichen Gartenstuhl nach vorne und sagt bestimmend: „Der Landtag macht Gesetze. Gesetze sind mein tägliches Geschäft als Anwalt. Ich will einfach ein Anwalt der Region sein.“ Mehr denn je werde die Region in den kommenden Jahren in München eine starke Vertretung brauchen, ist sich der 39-Jährige sicher. Und das Problem, das dabei immer im Mittelpunkt stehen wird, lässt sich für Vogel in zwei Worten ausdrücken: Demografische Entwicklung. Ein paar Worte mehr ergeben das Ziel: Gleiche Lebensbedingungen für Stadt und Land schaffen – für die Region soll dies heißen: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen in ihren Dörfern bleiben können.“

    In der 200 Einwohner Gemeinde Wasmuthhausen aufgewachsen, kennt er die Probleme, die die demografische Entwicklung mit sich bringt allzu gut, so Vogel. Orte wie Wasmuthhausen gibt es viele in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld. „Es läuft natürlich bereits viel in den Ortschaften, der Staat hat unter anderem bei der Dorfverschönerung viel investiert.“ Dennoch gibt es „Baustellen“, deren Fertigstellung für das flache Land essenziell ist. Allen voran der Ausbau der Breitbandversorgung. „Was bisher geschah, das reicht nicht“, so Vogel. Breitbandversorgung in jeder Ortschaft müsse Standard sein – nicht anders als Straßenanbindungen. Dies nicht bieten zu können bedeute ein „K.O.-Kriterium“.

    „Die demografische Entwicklung wird nicht aufzuhalten sein, aber wir müssen sie abmildern“, sagt Vogel. Um die Menschen und besonders junge Familien in der Region zu halten, sei bei der Kinderbetreuung viel bewegt worden. Bei der Bildung steht er zum dreigliedrigen Schulsystem. Sie biete „individuelle begabungsgerechte Förderung“. Es müsse nicht jeder Abitur machen, „aber jeder muss unabhängig vom Geldbeutel der Eltern Abitur machen können“.

    Ein weiteres Thema, das für ihn zur Chancengleichheit gehört: Die Pendlerpauschale. „Sie ist ungerecht“, sagt Vogel. Wer einen niedrigen Lohn habe, der könne auch nur wenig absetzen. Es könne aber nicht sein, „dass der gefahrene Kilometer eines Band-Arbeiters weniger wert ist als der eines Abteilungsleiters“. Wenn man über Attraktivität der Region spreche, dann laute die Forderung: Die Wegstrecke zur Arbeit muss billiger werden. Die Kosten der von den Menschen geforderten Mobilität müssten gesenkt werden.

    Weiter lautet für Vogel eine Aufgabe: „Wir müssen die Chancen unseres Raums besser darstellen.“ Wenn selbst Führungskräfte sagten, „bei uns gehen die Lichter aus, dann müssen wir uns nicht wundern“. Die Region biete viel Positives, nicht nur die Landschaft, geringe Kriminalitätsraten, die Bereitschaft vieler Menschen, sich im Ehrenamt zu betätigen, sondern auch soziales Miteinander in den Ortschaften. Vor Ort und auch schnell erreichbar ist das Kulturangebot. Auch ein Münchner sei zu einem großen Konzert eine halbe Stunde unterwegs, so Vogel, „der Zeitfaktor ist derselbe, nur haben wir die höheren Kosten“. Und dies müsse sich ändern.

    Heiß diskutiert in den vergangenen Wochen: Die Energiewende – im Besonderen die Windkraftanlagen. Ein entscheidender Punkt dabei ist für Vogel: Das Landschaftsbild darf nicht zerstört werden. „Umzingelungen – das geht nicht, was nützen uns Windräder, wenn die Menschen die Region verlassen.“ Er sagt „Ja zu den regenerativen Energien, aber es muss im Einvernehmen mit den Menschen vor Ort geschehen. Es darf die Dörfer nicht spalten.“

    Zur Person

    Steffen Vogel, 39, Obertheres, geschieden, drei Kinder, wurde in Coburg geboren, wuchs im Ortsteil Wasmuthhausen der Marktgemeinde Maroldsweisach auf. Am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern machte er sein Abitur. Nach seiner Bundeswehr-Dienstzeit in Ebern folgte das Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg mit dem ersten Staatsexamen im Jahr 2001 sowie das Studium der Politischen Wissenschaften und der Soziologie (bis 2003), später noch der Aufbaustudiengang „Europäisches Wirtschaftsrecht“. Vogel ist als Fachanwalt für Arbeits- und Verkehrsrecht in Schweinfurt und Haßfurt tätig. Mit seiner Partnerin und dem gemeinsamen Kind lebt er in Obertheres. Das Unterrichtsfach Recht und Wirtschaft am Gymnasium weckte in Vogel die Idee, sich politisch zu betätigen. Zwei Jahre nach seinem Eintritt in die JU wird Vogel Vorsitzender der Nachwuchsorganisation in der Marktgemeinde und ein Jahr darauf deren Kreisvorsitzender. 1996 wurde er in den Gemeinderat gewählt. Seitdem bekleidete Vogel weitere Parteiämter, unter anderem Kreisgeschäftsführer, Bezirksvorsitzender der JU, Vorstandsmitglied der Unterfränkischen CSU, seit 2009 ist er Kreisvorsitzender der Partei. Seit 2010 ist er Mitglied der Zukunftskommission der CSU-Bayern. Vogel war von 2002 bis 2008 zweiter Bürgermeister des Marktes Maroldsweisach, ist seit 2002 Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der Jungen Liste. Bereits bei der Landtagswahl 2008 trat er für die Partei an und war erster Nachrücker für den Bayerischen Landtag.

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