Auch um kurz vor 18 Uhr bleibt Steffen Vogel bei seinem Ziel, das er in den vergangenen Tagen gebetsmühlenartig wiederholt hat: „Den Stimmkreis verteidigen, das Ergebnis von Bernd Weiß halten“. Wenige Minuten später jubelt Vogel euphorisch, die Prognose mit 49 Prozent für die CSU ist auf der Wahl-Party der Partei in der Haßfurter Rathaushalle über den Bildschirm geflimmert. Auch wenn im Landratsamt in Haßfurt noch kein Ergebnis aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Haßberge eingegangen ist, steht für Vogel fest: „Es zeichnet sich ein super Ergebnis ab. Die Bevölkerung hat die gute Leistungsbilanz in allen Politikbereichen honoriert“, gibt Vogel das Kompliment in Richtung München weiter.
Rund eineinhalb Stunden später. Die Menschen im Saal erheben sich, stehende Ovationen, nachdem Vogel seine Rede beendet hat. Diesmal gilt der Applaus nicht München, sondern dem Oberthereser. Auch wenn noch ein paar wenige der 333 Gemeinden fehlen, steht fest: Vogel hat das Ergebnis von Bernd Weiß von knapp 48 Prozent weit übertroffen. Bei rund 53 Prozent liegt Vogel zu diesem Zeitpunkt.
Der politische Gegner ist in seiner Rede kaum vorgekommen. Stattdessen gibt es unter lautem Beifall Lob für alle die mitgeholfen haben, ein solches Ergebnis einzufahren. „Es war eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung“, sagt Vogel und erinnert daran, dass man auch in den kleinsten Gemeinden um jede Stimme gekämpft habe. Er dankte insbesondere auch den Helfern aus dem Rhön-Grabfeld-Kreis. Das habe dazu beigetragen, „dass wir auch im Landkreis Rhön-Grabfeld ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben. Sie haben toll mitgekämpft, sonst wäre dieses Ergebnis nicht möglich“, so Vogel.
Und Vogel machte Hoffnung: Angesichts des guten Abschneidens der CSU sei es denkbar, dass mit Josef Demar (Großbardorf) ein weiterer Vertreter des Stimmkreises in den Landtag einziehen könnte.
Am Wahlabend blickte Vogel auch nach vorne: Als einer von 180 Abgeordneten, werde es natürlich nicht gelingen, Bayern gleich zu verändern. Er wolle aber auf jeden Fall Ansprechpartner für alle Bürger und verlängerter Arm der Bürgermeister der Region sein. Das Ende des Wahlkampfes bedeute „die Arbeit geht jetzt erst los. Jetzt heißt es Leistung bringen für die Region“.
„Damit war in dieser Konsequenz nicht unbedingt zu rechnen“. Christian Machon, CSU-Vorsitzender im Landkreis Rhön-Grabfeld, zeigt sich in einer ersten Stellungnahme zum Wahlausgang hochzufrieden. Die Wähler haben das so entschieden“, sagt Machon, der jetzt gute Chancen sieht, dass der Großbardorfer Bürgermeister Josef Demar in den Landtag einziehen wird. „Platz drei auf der Bezirksliste könnte reichen“ zeigt er sich optimistisch, dass auch im neuen Landtag wieder ein Vertreter aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld sitzen könnte.