Juniorchef Markus Dietzel, der in der vierten Generation das Unternehmen führt, ließ die Geschichte des Betriebs, der 1907 von Adam Dietzel begründet wurde, Revue passieren. Er berichtete von den schweren Anfängen, dem Ausbau durch Adam Dietzels Sohn Cornelius, dem Zusammenbruch der Geschäfte im zweiten Weltkrieg und den erfolgreichen Wiederaufbau in den 50er Jahren, als der heutige Seniorchef Werner Dietzel, Markus Dietzels Vater, in den Betrieb eintrat und die erfolgreiche Firmengeschichte zunächst als Mitinhaber und dann als Alleininhaber des Betriebs fortschrieb.
Tätigkeitsspektrum ausgeweitet
Das Unternehmen hatte zunächst seinen Schwerpunkt auf den Hochbau gelegt – es entstanden Großprojekte wie das Kreiskrankenhaus und das Gymnasium in Mellrichstadt –, weitete aber sein Tätigkeitsspektrum auch auf den Tiefbau aus, der heute etwa 90 Prozent des Auftragsvolumens ausmacht. Zudem verlegte sich das Unternehmen auf das Transportbetongeschäft. Mit der Übernahme eines Betonwerks in Dermbach/Thüringen und der Gründung der Feldatal GmbH hat sich das Familienunternehmen in den 90er Jahren ein weiteres Standbein geschaffen.
„100 Jahre – das ist kein alltägliches Jubiläum für einen Handwerksbetrieb dieser Größenordnung“, unterstrich Kreishandwerksmeister Bruno Werner, der auch im Namen der Handwerkskammer Unterfranken gratulierte. Werner würdigte das Engagement des Unternehmens, das stets bedeutende wirtschaftliche und soziale Verantwortung in der Region übernommen habe und hob die herausragende Ausbildungsleistung des mit viel kaufmännischem Geschick geleiteten Betriebs und die hohe Qualifikation der Mitarbeiter hervor. „Eigenschaften wie Leistungsstärke, hoher Qualitätsstandard und hohe Kundenzufriedenheit sind das Markenzeichen von Dietzel & Sohn“, wie Werner erklärte.
Landrat Thomas Habermann dankte allen, die das „Unternehmensschiff“ so erfolgreich gelenkt haben, insbesondere auch den weiblichen Familienmitgliedern, die wie Werner Dietzels Gattin Anneliese durch ihre stete Unterstützung, die gerade auch in schlechten Zeiten der Baubranche von großer Bedeutung war, maßgeblich zum Erfolg der Firma beigetragen haben.
Der unternehmerische Mut und Weitblick, innovatives Denken und Flexibilität und nicht zuletzt eine Belegschaft, die stets bereit gewesen sei durch „dick und dünn“ zu gehen, haben es möglich gemacht, dass man ein so seltenes Jubiläum feiern kann, so der Landkreischef anerkennend.
Manfred Dallner vom Landesverband der Bayerischen Bauinnung, der auch die Grüße von Dietmar Rosshirt, Obermeister der Bauinnung Rhön-Grabfeld, überbrachte, zollte den Familien Dietzel großen Respekt und verwies auf die vielen steinernen Zeugen, die seiner Meinung nach den guten Ruf der Firma dokumentieren. Im Namen des Landesverbands übergab er einen Gutschein zum Besuch von Fortbildungsveranstaltungen der verbandseigenen Bauakademie.
„Es ist gut, dass es die Firma Dietzel noch in Fladungen gibt“, betonte Bürgermeister Robert Müller angesichts dem in den vergangenen Jahren zu verzeichnenden Wegfall großer Unternehmen wie EOS-Moden und dankte Juniorchef Markus Dietzel für das Engagement, den Betrieb in nächster Generation weiterzuführen.
Betriebsjubilare geehrt
Zum Firmenjubiläum wurden langjährige Beschäftigte mit einer Urkunde der Handwerkskammer ausgezeichnet. Zur Ehrung standen Ulrike Dietzel, Stefan Link und Udo Henke für 25 Jahre sowie Werner Hellmann, Bernd Hess und Helmut Kuttner für 35 Jahre Betriebszugehörigkeit.