"Trotz hoher Investitionen stehen wir gut da", sagte Bürgermeister Johannes Hümpfner zu Beginn der Gemeinderatssitzung, "nächstes Jahr sieht es etwas anders aus." Da müsse die Gemeinde für die Sanierung der Günter-Burger-Halle einen Kredit in Höhe von 950 000 Euro aufnehmen.
Martin Koller von der VG-Kämmerei legte dem Gremium die Zahlen des Haushalts 2022 vor, mit Planung bis 2025. Der Einkommenssteueranteil als wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde habe sich wieder erholt, begann Koller seine Ausführungen. Die Gewerbesteuer bleibt gleichbleibend, die Steuerkraft der Gemeinde ist gestiegen.
Verdoppelung des Vermögenshaushalts
Das Volumen des Vermögenshaushaltes erhöht sich auf mehr als das Doppelte. Es enthält Investitionen in Höhe von 2,75 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Investitionen liegen in der Infrastruktur mit der Sanierung der Günter-Burger-Halle mit neuem Außenbereich und Parkplätzen, dem Umbau des Dorfgemeinschaftshauses zum Café, die Umgestaltung der Hauptstraße oberhalb des Rathauses, dem neuen Grünabfallplatz und der Erschließung vom neuen Baugebiet Zehnt IV. In den Jahren 2023 bis 2025 werden weitere Investitionen in Höhe von 2,78 Millionen getätigt.

Die aktuellen Zahlen des Haushaltsplans 2022 beinhalten den Gesamthaushalt mit 5,2 Millionen Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 2,4 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 2,8 Millionen Euro.
Die größte Einnahmensumme im Verwaltungshaushalt ist der Anteil an der Einkommenssteuer (560.000 Euro). Es folgen Vorsteuer, Mieten und Pachten (438.000 Euro), die Schlüsselzuweisungen vom Land (388.000 Euro), zusätzliche Zuweisungen (340.000 Euro) und die Gewerbesteuer (220.000 Euro).
Die höchsten Ausgaben mit 745.000 Euro befinden sich im Verwaltungs- und Betriebsaufwand, die Kreisumlage kostet 440.000 Euro, die Zuschüsse zum Kindergarten belaufen sich auf 427.000 Euro und die Personalausgaben schlagen mit 261.000 Euro zu Buche. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 65.000 Euro.
Umbau des Dorfgemeinschaftshauses
Der Vermögenshaushalt mit einer Summe von 2,86 Millionen Euro enthält Investitionen in Höhe von rund 2,75 Millionen Euro. Hier liegen die Schwerpunkte bei der Sanierung der Günter-Burger-Halle (1,9 Millionen Euro), dem Umbau des Dorfgemeinschaftshauses (232.000 Euro) und der Umgestaltung der Hauptstraße oberhalb Rathaus (200.000 Euro). Der neue Grünabfallplatz kostet 117 000 Euro. Für die Tilgung von Krediten sind 65.000 Euro vorgesehen.
Die Finanzierung der Ausgaben setzt sich zusammen aus Zuschüssen in Höhe von 2,5 Millionen Euro, der Entnahme aus der allgemeinen Rücklage (254.000 Euro) und der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 65.000 Euro. Haushaltsreste aus dem Vorjahr in Höhe von 286.000 Euro wurden auf den Neubau des Feuerwehrhauses und Neugestaltung der Hauptstraße übertragen.
Die freie Finanzspanne bewegt sich in den nächsten Jahren von 119.000 Euro bis 157.000 Euro. Davon sind jeweils 126.000 Euro der Investitionspauschale von Land zu verdanken.
Die Kreditaufnahme im nächsten Jahr wird 950.000 Euro betragen. Sie bedürfen einer rechtsaufsichtlichen Genehmigung. Die Gemeinde ist angehalten, alle Einsparmöglichkeiten zu nutzen.
Große Investitionen 2023
In 2023 sind Investitionen in Höhe von 2,25 Millionen Euro vorgesehen, weiterhin für die Günter-Burger-Halle, für die Umgestaltung der Hauptstraße und dem Glasfaseranschluss von Münnerstadt. Geringer fallen die Investitionen in 2024 und 2025 aus. In 426.000 Euro bzw. 106.000 Euro sind noch Restkosten der momentanen Baumaßnahmen enthalten, aber auch der Abbruch der früheren Bäckerei und Grunderwerb.
Der Schuldenstand von Strahlungen beläuft sich auf 596.000 Euro, das sind 636 Euro pro Einwohner. Die allgemeine Rücklage weist einen Stand von 310.000 Euro aus, jedoch ist eine Entnahme von 254.000 Euro vorgesehen.
Die Gemeinderäte stimmten dem von VG-Kämmerer Martin Koller vorgetragenen Zahlenwerk geschlossen zu.