Der Oldenburger Malte Kleen ist seit August zu Fuß unterwegs – In 60 Tagen möchte er über 1700 Kilometer laufen. Sein Weg führt ihn von Flensburg bis nach Augsburg. Und das nicht ohne Grund: er lebt seit 2015 vegan und hat seinen Lebensstil tierleidfrei gestaltet.
"Es gab zwei Motivationen für mich, den Lauf zu machen. Zum einen die Herausforderung, einmal quer durch Deutschland zu laufen, und zum anderen den Tierschutz, auf den ich aufmerksam machen möchte", so Kleen. Mit dem Lauf möchte er Spenden für den Verein "Laufen gegen Leiden" (LGL) sammeln. Außerdem besucht er Mitglieder des Vereins und Tierhöfe, die von diesem unterstützt werden. Etappen seines Laufs sind auch Bischofsheim, Bad Neustadt und Bad Königshofen.
Die Geschichte hinter dem Läufer
Nach seinem ersten Halbmarathon 2016 ist Kleen begeisterter Läufer. Seitdem hat er bereits an einer Vielzahl von Wettkämpfen teilgenommen – und das mit Erfolg. Einige Medaillen schmücken sein Büro und der Oldenburger hat auch bereits seine Heimatstadt umrundet. Er habe aus ethischen Gründen angefangen, vegetarisch zu leben und gemerkt, dass vegane Ernährung gesünder für den Körper sei. "Aber ganz vorne steht immer noch die Ethik", sagt Kleen.
Mit dem "Streak"-Lauf durch ganz Deutschland ging er jetzt nochmal in die Vollen. Mit einem "Streak" ist eine Serie täglicher Läufe gemeint. Dabei hat die amerikanische Streak-Running-Vereinigung bestimmte Bedingungen festgelegt. Läufer müssen demnach täglich eine zusammenhängende Strecke von mindestens 1,6 Kilometern ohne Hilfsmittel zurücklegen.
Chefin war Begeistert von Kleens Vorhaben
Ein Jahr lang habe sich der Oldenburger, der in einem Biomarkt arbeitet, auf den Lauf vorbereitet. Er ist jeden Tag gelaufen und musste auch das langsame Tempo zunächst üben. "Außerdem habe ich zusätzlich mit dem Rucksack trainiert. Der wiegt immerhin 5,5 Kilogramm, das ist mein Rücken für so lange Zeit nicht gewohnt", erklärt Kleen. Wie schnell er läuft, hänge auch oft davon ab, ob ihn jemand begleitet oder nicht. "Im Schnitt laufe ich ungefähr acht Kilometer pro Stunde." Insgesamt hatte er bisher 80 Begleiter. Von deren Motivation sei Kleen beeindruckt gewesen. "Eine Läuferin, die normalerweise maximal einen Halbmarathon läuft, ist 30 Kilometer mit mir gelaufen", sagt er.
Die Planung und der Lauf gestalteten sich bisher ohne Probleme. Kleen hat sich für das Projekt seinen Jahresurlaub und Überstunden genommen. "Meine Chefin war begeistert von meinem Vorhaben und hat mich dabei unterstützt", sagt er. Die Streckenplanung richte sich nach seinen Unterkünften. Er sei vor allem bei Mitgliedern des LGL unterkommen. "Es gibt Tage, da laufe ich 18 Kilometer und andere mit 48. Die waren dann schon sehr anstrengend", so der Oldenburger. Natürlich habe er sich auch das ein oder andere mal verlaufen oder musste kurzfristig eine Unterkunft umplanen, aber dies stellte ihn vor keine größeren Herausforderungen.
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Besuch bei Tierhöfen hinterlässt bleibenden Eindruck
Bei den Besuchen auf den Tierhöfen sei Kleen beeindruckt vom Einsatz der Verantwortlichen gewesen. "Die Höfe stehen ganz vorne für das Tierwohl ein und sind zum größten Teil auf Spenden angewiesen", sagt er. Deswegen wollte er ihnen über seine Kanäle eine Plattform geben und auf ihren Beitrag zum Tierschutz aufmerksam machen.
Seit dem 6. August ist er bereits unterwegs – seine letzte Etappe möchte er am 4. Oktober absolvieren. Damit fällt sein Zieleinlauf auf den Welttierschutztag. Das sei purer Zufall gewesen, aber freut Kleen sehr. "So wird meine Motivation noch stärker verdeutlicht." Am Ende eines jeden Lauftags trinke Kleen eine Cola, um seinen Flüssigkeits- und Zuckerhaushalt wieder aufzufüllen. "Das ist zu einem kleinen Ritual geworden", sagt er. Auch nach diesem Gespräch machte er sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um sich besagtes Erfrischungsgetränk zu kaufen. Am nächsten Tag werde er sein nächstes Etappenziel anstreben.
Laufen gegen Leiden (LGL)
www.laufengegenleiden.de
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