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BAD KÖNIGSHOFEN: Stühle wurden zum Drumset

BAD KÖNIGSHOFEN

Stühle wurden zum Drumset

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    Trio auf drei krummen Stühlen: Fabrice Kuhmann, Michael Derleth und Philipp Dünisch präsentierten beim Infotag der Berufsfachschule für Musik ein außergewöhnliches Werk von Tom Wagner.
    Trio auf drei krummen Stühlen: Fabrice Kuhmann, Michael Derleth und Philipp Dünisch präsentierten beim Infotag der Berufsfachschule für Musik ein außergewöhnliches Werk von Tom Wagner. Foto: Foto: Hanns Friedrich

    Da staunten die Besucher der Sonntags-Matinee im Orgelsaal der Berufsfachschule für Musik: Drei Schüler nahmen Platz vor einfachen Plastikstühlen. Sie zückten die Stäbe und trommelten rhythmisch auf den Stühlen herum. Die Aufführung von „Krumme Stühle“ von Tom Wagner war Teil eines vorgeschalteten Konzertes, das Auftakt und Appetitanreger sein sollte für den Infotag der Fachschule.

    „Nicht, dass Sie denken, unsere Schülerinnen und Schüler hätten nicht die notwendigen Schlagzeug-Instrumente – nein, so ist es nicht“, sagte Schulleiter Ernst Oestreicher vor den vielen Besuchern. Aus dem Harz, aber auch aus anderen Teilen Deutschlands waren die Jugendlichen mit ihren Eltern gekommen.

    Das vorgeschaltete Konzert gab interessante Einblicke in die Vielfalt der schulischen Angebote. Das gelang. Am Ende gab es viel Beifall und viele Besucher hörten Oestreichers Vortrag über die Berufsfachschule allgemein. Das Interesse blieb auch am Nachmittag groß, als die einzelnen Lehrkräfte Rede und Antwort standen. Auch wurden erste Musikstücke vorgestellt.

    Brücke zum Beruf

    Der Schulleiter meinte, dass die Berufsfachschule für Musik durchaus die Brücke zum Musikberuf sein kann. Die Einrichtung will jungen Musikern eine Ausbildung zum staatlich geprüften Ensembleleiter vermitteln. Gleichzeitig schaffe sie die Voraussetzungen, um eine hauptberufliche Ausbildung an einer Musikhochschule oder Fachakademie erfolgreich zu absolvieren.

    Die Schüler verlassen die Königshöfer Berufsfachschule als staatlich geprüfte Ensembleleiter oder nebenberufliche Kirchenmusiker, können aber noch eine pädagogische oder künstlerische Zusatzprüfung in Bad Königshofen ablegen. Das wiederum bringt weitere Möglichkeiten für die Zukunft als Musiker, zum Beispiel als Instrumentalpädagoge oder Tätigkeiten im Bereich der Unter- und Mittelstufen von Musikschulen.

    Am Nachmittag wurden die Anforderungen an die Eignungsprüfung der Berufsfachschule in Bad Königshofen in Musiktheorie und Gehörbildung gezeigt. Die Lehrer berieten individuell. Insgesamt nannte Schulleiter Ernst Oestreicher den Infotag der Berufsfachschule für Musik „äußerst erfolgreich.“

    Tiefe Töne der Tuba

    Die Matinee hatte beim Infotag der Berufsfachschule für Musik mit Raphael Weis begonnen, der an der Orgel der Schule die Fantaisie von Jean Langlais spielte. Die tiefen Töne der Tuba begeisterten das Publikum beim nächsten Musikstück. Josephine Wichmann und Jonathan Eberstein spielten von Michael Pignolet de Montéclair „Fugue“.

    Weiter ging es mit Johann Sebastian Bach und der Arie „Ich folge dir gleichfalls“ aus der Johannespassion. Amrei Wagenführer (Sopran), Lena Samel (Flöte), Garry Walters (Violoncello) und Raphael Weis (Cembalo) begeisterten die Gäste im Orgelsaal.

    Der „Papa“ des Ensembles

    Schmunzelnd sagte danach Johannes Tappert, zu Beginn seines Parts, dass er quasi der „Papa“ des Gitarrenensembles ist, natürlich auf den Altersunterschied anspielend. „Oblivion“ spielten dann Felix Wolf, Jannik Auth, Moritz Vossler und Simon Krapf.

    Die Triosonate C-Dur mit Larghetto und Vivace brachten Paula Kaiser (Blockflöte), Franziska Reitz (Querflöte), Garry Walters (Violoncello) und Raphael Weis (Cembalo). Von Wolfgang Amadeus Mozart stammte das „Grande Septetto concertante.

    Magdalena Wolf, Judith Kuntz (Violinen), Simon Kuhn, Hannah Dembny (Viola) und David Tafler, Alexander Vaymer und Garry Walters (Violoncello) begeisterten mit ihrem musikalischen Vortrag.

    Besonders still war es, als von Johannes Brahms das Geistliche Wiegenlied „Der du schwebest um diese Palmen“ von Svenja Nier (Mezzosopran) gesungen wurde. Begleitet wurde sie von Hannah Dembny (Viola) und Rebecca Pittner (Klavier).

    Von Paul de Wailly stammte das Oktett Es-Dur, das im Anschluss Lena Samel (Flöte), Leonie Reinhardt (Oboe), Mona Frank, Evelyn Hetterich (Klarinetten), Lukas Kuhn (Horn), Anna-Sophia Stumpf (Trompete) und Garry Walters sowie Alexander Vaymer (Violoncello) vorstellten. Ja und dann kam das Musikstück, unter dem sich zunächst wohl kaum ein Besucher etwas vorstellen konnte: „Krumme Stühle“ von Tom Wagner. Fabrice Kuhmann, Michael Derleth und Philipp Dünisch musizierten auf diesen Möbeln, die plötzlich zu Instrumenten wurden.

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