Die Corona-Pandemie birgt, abgesehen von der Gefahr für Leib und Leben, auch Tücken, die man so gar nicht vermuten würde. Ein Kommandanten-Wechsel bei der Feuerwehr ist im Grunde eine ganz normale Angelegenheit, in diesen Zeiten aber alles andere als das. Der erste und zweite Kommandant, die in Sulzfeld die Geschicke der Wehr gelenkt haben, kamen vor Beginn der Pandemie auf Bürgermeister Jürgen Heusinger zu, um ihm mitzuteilen, dass sie nach Ende ihrer Amtsperiode im Jahre 2022 das Amt aus familiären und privaten Gründen nicht weiter ausüben möchten. Weil aber schon ein Jahr vorher, also 2021, der Vorstand des Feuerwehrvereins zur Wahl steht, schlugen zu sie zudem vor, zu Beginn dieses Jahres zurückzutreten, um Aktiven- und Vereinsführung künftig wieder zusammen wählen zu können.
Wie und wann sollen die neuen Kommandanten gewählt werden?
Diese Wahl sollte nun am 30. Januar stattfinden, was aber wegen der Sicherheitsvorkehrungen zur Abwehr der Pandemie nicht möglich war. Wäre auch nur ein Teilnehmer mit dem Virus infiziert gewesen, hätten sich auch alle anderen in Quarantäne begeben müssen und die Feuerwehr hätte im Notfall nicht mehr ausrücken können. Alternativen scheinen Heusinger nicht geeignet zu sein. Um etwa die neuen Kommandanten per Briefwahl wählen zu können, müsste der Gemeinderat die Satzung aufheben, um sie nach der Wahl dann wieder in Kraft zu setzen, erklärte Heusinger im Gespräch mit dieser Redaktion.
Weil man das nicht machen will, musste ein Notkommandant für die Übergangszeit her, den Heusinger schließlich in Gemeinderat und Feuerwehrmitglied Thomas Schmitt fand. Erleichtert stimmte der Gemeinderat vorvergangene Sitzung zu. Am vergangenen Dienstag musste das Gremium sich allerdings noch einmal - wenn auch nur der Form halber - mit dem Thema befassen, weil beim ersten Beschluss die Ernennung nicht zuvor auf der Tagesordnung angekündigt worden war. Ein Umstand, der Heusinger mal wieder hadern lässt mit der bundesdeutschen Bürokratie. Die Wiederholung sei wohl notwendig gewesen, damit das auch noch "der Dümmste mitkriegt", ärgerte sich Heusinger im Gespräch über den zusätzlichen Aufwand. "Als ob wir nichts anderes zu tun hätten."
Zur Kabelverlegung müssen künftig Bagger anrücken
Hatten sie schon in der Sitzung am Dienstag in der Höhberghalle, auch wenn die ganz großen Themen nicht auf der Tagesordnung standen. Gegen die Planung des Solarparks Oberlauringen hat die Gemeinde als sogenannter Träger öffentlicher Belange nichts einzuwenden. Allerdings fällte man den Grundsatzbeschluss, dass Kabel auf Gemeindegrund künftig nicht mehr eingepflügt werden dürfen, sondern der Bagger kommen muss. Durch das Pflügen entstehen Hohlräume, so Heusinger, die für Schäden sorgen können. Auch am Leader-Projekt zur Überarbeitung der touristisch vermarkteten Rad- und E-Radrouten von den Haßbergen bis zum Steigerwald will man sich beteiligen, wie so viele anderen Gemeinden auch.
Weiterhin ging es noch um eine Auftragsvergaben für Planungen im Zuge der Erweiterung der Kindertagesstätte St. Marien in Sulzfeld. Den Auftrag erhielt das Büro Planidee Franken GmbH für das Angebot von knapp 58 000 Euro. Zwei Bauanträge wurde überdies noch das gemeindliche Einvernehmen erteilt. In Kleinbardorf möchte jemand ein bestehendes Wohnhaus aufstocken und in Sulzfeld ist der Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage geplant.