Gerhard Eck, Staatssekretär im Innenministerium, war am Samstag zu Gast in Sulzfeld, um sich einen Überblick zum Thema Umgehung zu verschaffen. Beim Ortstermin waren dabei Steffen Vogel, MdL (CSU), der stellvertretende Landrat Josef Demar, gleichzeitig Bürgermeister der Nachbargemeinde Großbardorf, Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger mit den Gemeinderäten sowie Vertreter der Polizei, der VG und die Schülerlotsen.
Staatssekretär signalisiert Unterstützung
Es ging um die Unterstützung der Pläne für die Umgehungsstraße (wir berichteten). Eck wollte mit seinem Besuch zeigen, dass er hinter der Maßnahme steht. Die Ortsumgehung bedeute mehr Sicherheit, so Eck. Gute Straßen seien wie Lebensadern, sie verhindern, dass die Menschen ihren Arbeitsplätzen hinterher ziehen und so in den Ballungsgebieten für mehr Flächenverbrauch sorgen. Wenn es gute Straßenverbindungen gebe, bleiben die Arbeitnehmer eher auf dem Land, wo es genügend Wohnraum gebe. Er verstehe die Sorgen der betroffenen Landwirte, für sie gebe es Entschädigungsflächen, meinte Eck.

Die Bürger wollen die Umgehung
Bürgermeister Heusinger betonte, dass die Mehrheit der Gemeindebürger und der Gemeinderat hinter der Umgehung stehen, und zwar für Sulzfeld und Kleinbardorf. Für Kleinbardorf soll das Planfeststellungsverfahren im Frühjahr anlaufen, für Sulzfeld läuft es bereits. Für Kleinbardorf wurde eine kommunale Sonderbaulast vereinbart und die Gemeinde habe bereits 280 000 Euro als ihren Anteil für geforderte Gutachten und Alternativen bezahlt, es werden letztendlich rund 400 000 Euro werden, sagte Heusinger. Die Nachbargemeinde hat dankenswerterweise das Ausgleichsgelände zur Verfügung gestellt.
Für die Umgehung Sulzfeld werden rund sieben Hektar versiegelt und 15 Hektar Ausgleichsfläche geschaffen. "Man muss Prioritäten setzen, Kinder und Menschen sind wichtiger", sagte Heusinger. Er bezweifelt, dass die Umgehung nur 1000 Fahrzeuge weniger im Durchgangsverkehr im Innenort bringt, wie der bayerische Bauernverband und der Bund Naturschutz vorgerechnet haben. So viele Einwohner habe Sulzfeld nicht, dass man von den gezählten rund 2500 Autos plus 140 Lastwagen (offizielle Zählung 2015), 1500 dem Innerortsverkehr zurechnen könnte.
Erste Pläne gab es schon vor 40 Jahren
Vor rund 40 Jahren gab es erste Ideen für eine Ortsumgehung, genauere Pläne werden seit zehn Jahren geschmiedet. Die Ortsumgehung habe auch weitere Folgen, wenn sie fertig ist, kann auch die Schulbussituation für die Kinder neu geregelt werden, bemerkte Demar. Auch die Schülerlotsen, fünf, die sich immer abwechseln, sind für den Bau der Umgehung. Sie bringen an jedem Schultag rund 50 Kinder über die Straße. Manche Fahrer reagieren gelassen, manche sind "widerwärtig", wie einer der Losten sagte, wenn sie die Straße absperren. Besonders viel Verkehr sei in den Stoßzeiten von 4.30 bis 8 Uhr und nachmittags von 15 bis 17 Uhr.
Mit Gerhard Eck ging man zum "Nadelöhr", dem steilen Wagenweg, der engsten Stelle der Ortsdurchfahrt, wo es vor allem gefährlich wird, wenn sich zwei Lastwagen begegnen. Zahlreiche Unfälle sind ein weiteres Argument für die Umgehung, meinte Heusinger.
In einer früheren Version dieses Artikels war zu lesen, dass auch Paul Knoblach, Grünen-MdL aus Garstadt, bei diesem Termin in Sulzfeld anwesend war. Das war falsch. Wir haben die Passage gestrichen.