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WOLLBACH: Tabakpfeifen sind Anton Mangers Leben“

WOLLBACH

Tabakpfeifen sind Anton Mangers Leben“

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    Pfeifenfabrikant Anton Manger aus Wollbach feierte seinen 80. Geburtstag.
    Pfeifenfabrikant Anton Manger aus Wollbach feierte seinen 80. Geburtstag. Foto: FOTO Josef Kleinhenz

    (jkl) Tabakpfeifen sammeln und selbst herstellen – das ist sein Leben. Die Rede ist von Pfeifenfabrikant Anton Manger, der am 2. Januar 80. Geburtstag feierte. Er gehört zu den letzten professionellen Pfeifenherstellern in Deutschland, der sein Handwerk von der Pike auf lernte.

    „In meiner Fabrik arbeite ich in der Woche noch immer 40 bis 50 Stunden – erst wenn's dunkel wird, mach' ich Feierabend“, sagt er. Von Hand fertigt er die Pfeifen. Einige Meter weiter steht Manger in seinem eigenen Museum und deutet auf eine Sammlung mit edlen Stücken aus ganz Deutschland. Bekommen hat er sie von Pfeifenrauchern, die sich ihr altes Rauchgerät nicht mehr reparieren ließen und stattdessen eine neue Pfeife kauften.

    Arbeitet Anton Manger nicht in seiner Fabrik, so schreibt er Fachbücher. Manger ließ sich zunächst als Holzschnitzer in Bischofsheim, ausbilden und arbeitete zwischendurch in der elterlichen Landwirtschaft, bis er sich ganz dem Pfeifenmachen widmete. „Zu mir kommen Sammler aus dem ganzen Bundesgebiet, aber auch aus dem benachbarten Ausland oder Frankreich, Italien und den USA“, beschreibt Manger die Zusammensetzung des internationalen Sammler-Treffs in seinen Ausstellungsräumen. Die Besucher blicken interessiert auf seine „über 300 Jahre alten Raritäten“, besichtigen die Pfeifenfabrik und fachsimpeln“. Allein in Deutschland kennt Manger über 150 Pfeifensammler persönlich.

    Seine Leidenschaft, Tabakpfeifen zu sammeln, entdeckte er schon als 14-jähriger Bub. Der Großvater schenkte ihm zwei alte Porzellan-Pfeifen, darunter eine mit der Figur von Kaiser Wilhelm II. Das war der Anfang, das seltene Stück hat er noch.

    Aufträge, Pfeifen zu liefern, bekam er zur Genüge. Während des Kriegs haben Holzschnitzer Pfeifen repariert oder neu hergestellt – auch mit Alu-Röhrchen. „Hauptsache, es hat gedampft“, erinnert sich Manger augenzwinkernd.

    Hersteller von Raucherutensilien wurde Manger am 1. September 1957. Aus kleinen Anfängen heraus wurde der Fabrikant zum geschätzten Lieferanten vieler Großhändler in ganz Deutschland. Drei Vertreter waren unterwegs. „Früher“, so Manger weiter, „sind bei mir am Tag 400 bis 600 Pfeifen rausgegangen.“

    In den 70er Jahren beschäftigte er 19 Mitarbeiter. Das Geschäft lief gut. „Doch jetzt ist mit Pfeifen nicht mehr viel los“, sagt der Fachmann. Durch das teilweise stark ausgeprägte Rauchverbot in Gaststätten gehe in den letzten Jahren die Konjunktur stark zurück.

    1984 verkaufte Manger 1630 Pfeifen zu einem Schätzwert an den Landkreis Rhön-Grabfeld und die Stadt Bad Neustadt. Es war bis dahin die ganze seiner in Deutschland einmaligen Sammlung. Bald darauf, im Oktober 1996, öffneten sich die Türen für das erste Deutsche Tabak-Pfeifenmuseum in Oberelsbach in der Rhön. Seither können nun darin die aus der Hand gegebenen Exponate bewundert werden.

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