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Hendungen: Takt halten mit den Waldschäden: Im Hendunger Forst steht in diesem Jahr ein großer Hieb an

Hendungen

Takt halten mit den Waldschäden: Im Hendunger Forst steht in diesem Jahr ein großer Hieb an

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    Weil die Aufforstung mit der Zerstörung oftmals nicht Schritt halten kann, vergrasen Flächen, was dann eine Nachpflanzung erschwert, wie Revierleiterin Miriam Sauter den Gemeinderäten bei der Waldbegehung in Hendungen deutlich machte.
    Weil die Aufforstung mit der Zerstörung oftmals nicht Schritt halten kann, vergrasen Flächen, was dann eine Nachpflanzung erschwert, wie Revierleiterin Miriam Sauter den Gemeinderäten bei der Waldbegehung in Hendungen deutlich machte. Foto: Eckhard Heise

    Die Ekelattacke auf Hendungens Bürgermeister Florian Liening-Ewert und seinen Stellvertreter Alfred Kaiser löst nicht nur im Ort Beklemmung aus. Mit einem "mulmigen Gefühl" fuhr Betriebsleiter Hubert Türich nach eigenen Worten einen Tag nach dem Vorfall zur Waldbegehung nach Hendungen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde betrachte auch er sich durch das angegriffen, was dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter widerfahren ist, sagte der Forstmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bevor er das Wort an Revierleiterin Miriam Sauter übergab.

    Die Försterin wies darauf hin, dass an diesem Dienstag bei der Gemeinderatssitzung die Zahlen zum Betriebsergebnis auf den Tisch kommen. Sie verriet aber schon einmal, dass die Bilanz des Vorjahres trotz aller Widrigkeiten mit einem positiven Ergebnis abschließt. Damit leitete Miriam Sauter auch schon in die praktische Seite ihrer Tätigkeit über und erläutert an einer Aufforstungsfläche die Notwendigkeit der Bejagung. Der starke Verbiss an einer Fläche mit Naturverjüngung verdeutliche die Anwesenheit von Rehwild. "Nebenan in der dicht bewachsenen Fläche schlafen die Tiere, und hier gehen sie zum Frühstück hin", veranschaulichte Türich das Problem.

    Gute Preise bei der Holzvermarktung erzielt

    Den Takt gebe aber im Wesentlichen noch der Borkenkäfer vor, so Sauter. Dabei ist der Wald von Hendungen sogar nicht ganz so stark betroffen wie andere Gebiete, bemerkte Türich. Trotzdem bestand der Einschlag zu 80 Prozent in der Aufarbeitung von Schadholz. Immerhin habe sich der Absatz des Schadholzes wieder verbessert und Hendungen habe gute Preise erzielen können.

    Schutzhülsen aus Holz sind teurer, aber funktioneller – hofft zumindest Revierleiterin Miriam Sauter im Wald von Hendungen.
    Schutzhülsen aus Holz sind teurer, aber funktioneller – hofft zumindest Revierleiterin Miriam Sauter im Wald von Hendungen. Foto: Eckhard Heise

    Durch die zusätzlichen Arbeiten habe sich jedoch das gesamte Programm verschoben. Beispielsweise erfolge jetzt ein noch größerer Hieb, bei dem eine solche Menge an Brennholz anfallen dürfte, dass sie die Bevölkerung im Dorf gar nicht benötigt, befürchtet die Revierleiterin. Sie regte die Suche nach anderen Absatzmöglichkeiten an.

    Bei der Aufforstung dominiert die Eiche

    Bei der Aufforstung wird in erster Linie auf die Eiche gesetzt, zumal sie auf dem Standort bestens gedeiht. Aber auch Mammutbäume und andere fremdländische Baumarten kommen zum Einsatz, die allerdings nicht in FFH-Gebieten erwünscht sind, wo die Auswahl jedoch auch mit Vorkommen seltener Tierarten wie etwa von Fledermäusen abgestimmt werden muss, erläuterte Miriam Sauter. Junge Fichten, wie sie nach wie nach wie vor an vielen Stellen durch Naturverjüngung aus dem Boden sprießen, seien jedoch dem Untergang geweiht, versicherte Türich.

    Ökologische Gesichtspunkte kommen ebenfalls verstärkt beim Schutz der Jungpflanzen zum Tragen, fuhr die Waldhüterin fort. Statt des üblichen Kunststoffschutzes wurde an einer kleineren Fläche auf verrottbare Holzhülsen zurückgegriffen. Der Einsatz sei in der Anschaffung und Verarbeitung teurer, zahle sich aber voraussichtlich langfristig aus, meinte Türich.

    Nach der Besichtigung von weiteren punktuellen Eingriffsflächen soll nun bei der Gemeinderatssitzung an diesem Dienstag das Ergebnis der Zwischenrevision übergeben und die weitere Vorgehensweise im Wald abgestimmt werden.

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