Disziplin, perfekte Linien und das bedingungslose Ausführen der Ideen ihres Choreografen sind für die Ensemblemitglieder des Balletts Eisenach tänzerisches Alltagsgeschäft. Doch an diesem Donnerstag erlebt das Publikum in den Meininger Kammerspielen, was geschieht, wenn die jungen Talente die Seiten wechseln: Bei „Tanz Thür“ präsentieren Julia Grunwald, Sofia Romano, Habid Badillo und Alfonso Palencia Linares ihre ganz persönliche Handschrift – und sind künstlerisch komplett verantwortlich, auch für die Musikauswahl, die Ausstattung und die Besetzung. Bereits zum dritten Mal bietet damit das Format „Junge Choreografen“ ein wichtiges Experimentierfeld für die kreativen Tänzer der Kompanie des Landestheaters, heißt es in einer Pressemitteilung des Meininger Theaters.
In diesem Rahmen gibt Sofia Romano ihr choreografisches Debüt mit dem Stück „Strange“, in dem sie den menschlichen Merkwürdigkeiten nachspürt. Tanzen wird sie selbst in den Choreografien „Salón Geminis“ und „Lagrimas negras“ – zwei Arbeiten von Habid Badillo. Während Erstere ein poetisches Spiel in der nostalgischen Welt der Tanzlokale zeigt, widmet sich Letztere der gedanklichen Utopie, mit dem geliebten Menschen ganz allein auf der Welt zu sein.
Alfonso Palencia Linares, der seit Beginn dieser Spielzeit als Trainingsmeister hinter den Kulissen wirkt, stellt sich nun auch als Choreograf vor: In der von Goethe inspirierten Arbeit „Visions“ führt er zur Musik von Philip Glass ein ideales Paar zusammen, in „Concerto Rooms“ betreibt er Beziehungsanalyse zu einem Konzert von Johann Sebastian Bach. Abwechslungsreich wird es auch in Julia Grunwalds „Tango“ sowie ihrem rasanten „Speed Dating“, das Stile von Salsa über Stepptanz bis zum Hip Hop vereint.
Nur zwei Mal hat man die Gelegenheit, den ambitionierten Abend in Meiningen zu erleben.
Mitwirkende sind Mar Ameller, Margie Coenen-Oosten, Paloma Gavalda Ruz, Julia Grunwald, Emi Kuzuoka, Nao Omi, Sofia Romano, Jannike Schubert; Jordi Arnau Rubio, Habid Badillo, Johann Hebert, Shuten Inada, Rai-Hilmar Kirchner und Nikolay Korobko.
Premiere: Donnerstag, 17. Januar, 20 Uhr, Kammerspiele; nächste Vorstellung: Samstag, 2. März, 20 Uhr, Kammerspiele. Karten gibt es unter Tel. (0 36 93) 451 222 oder -137. www.das-meininger-theater.de