(pot) Bei seiner Rundfahrt durch den Landkreis kam der FDP-Bundestagsabgeordnete Horst Meierhofer, der am Vormittag das Grabfeld besucht hatte (wir berichteten) auch ins Haus der Langen Rhön. Hier ließ sich das Mitglied des Umweltausschusses des Bundestags von Bürgermeisterin Birgit Erb und dem Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats, Michael Geier, über den Markt Oberelsbach und das Biosphärenreservat informieren.
Geier stellte dem Abgeordneten, Bürgermeister Robert Müller aus Fladungen, Martin Eisenmann vom Verein Lebendiges Bischofsheim, Kreisrat Wolfgang Hoesch, und den FDP-Kreisvorsitzenden Klaus Ginkel, und seinen Stellvertreter Hartmut Rausch die Geschichte des Biosphärenreservats bei einer Führung durch das Haus vor und ging auf die erreichten Erfolge ein.
Bei einer sich anschließenden Gesprächsrunde kam dann ein Vorschlag der Grünen-Kreistagsfraktion zur Sprache, die Hochrhönstraße zu sperren. Sowohl Bürgermeister Robert Müller als auch Birgit Erb betonten, dass die CSU-Fraktion im Kreistag einer Sperrung niemals ihre Zustimmung geben würde.
Chance für die Hochrhönstraße
Wolfgang Hoesch wertet den Vorschlag der Grünen jedoch als Chance, die Hochrhönstraße künftig in einer Form zu nutzen, die dem Tourismus förderlicher ist als derzeit. Die heute mögliche Nutzung als Rennpiste sei nicht optimal. Wenn Radfahrer, Pferdewagen oder Trendsportler angelockt werden sollen, wäre eine Geschwindigkeitsbeschränkung angebracht.
Die FDP will im Kreistag vorschlagen, in der konstituierten Arbeitsgruppe Anregungen aus vergleichbaren Regionen einzuholen und die an der Hochrhönstraße anliegenden Gemeinden und Bürger in einem Hearing in die Beratungen einzubeziehen.
Zuletzt wurde die Auswirkung der Bionade-Herstellung auf die Landwirtschaft im Streutal diskutiert. Hartmut Rausch aus Ostheim der nach der dreijährigen Umstellungphase nun biologisch Braugerste für Bionade anbaut, schilderte anschaulich die Widerstände und den Pioniergeist, der erforderlich ist für einen Landwirt, der in diese neue Sparte einsteigt.
Er lobte die hohe Regiontreue der Familie Leipold-Peter aus Ostheim, die in vorbildlicher Weise ihren Geschäftserfolg durch weitestgehenden Bezug aus der Region mit den Steutalnachbarn teilen wollen. In dieser Diskussion ergab sich auch, dass die Auflagen für die Hochrhönbauern bei der Mahd zu unflexibel sind und dadurch vielfach das ursprünglich hochwertige Heu verdirbt und nicht mehr verwendet werden kann.
Ein weiterer Kritikpunkt war die große Benachteiligung des Biosphärenreservats Rhön im Vergleich zum Bayerischen Wald und zu Berchtesgaden, was unter anderem am Personalstand zum Ausdruck käme.