Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass es auch im Landkreis Rhön-Grabfeld eine American-Football-Mannschaft gibt, nämlich die Tigers aus Mittelstreu. Zwei Jahre einer Aufbauphase hat diese neue Sparte des TSV Mittelstreu hinter sich. Ab 2018 aber geht?s jetzt voll in den Spielbetrieb, und zwar auf der Ebene der AF-Landesliga Nord. Dem fiebern die aktiven Spieler wie auch die Vorstandsmitglieder entgegen, wie bei der öffentlichen Vorstellung des Spieljahrs 2018 deutlich wurde.
Am vergangenen Samstag hatten sich Aktive, die Vorstandsmitglieder Justin Koob, Jonas Müller und Thomas Kirchner und einige Gäste dazu im TSV-Heim eingefunden. Die Leitung aber hatte die Vorsitzende Heike Heck. Sie verfolgte mit der Versammlung ein doppeltes Ziel: einerseits natürlich den Spielbetrieb zu erläutern, andererseits aber auch sich selbst und die Arbeit als Vorsitzende vorzustellen.
Aufbauphase
Das Jahr 2016 war ausschließlich dem aufbauenden Training gewidmet gewesen, fasste Heck die bisherige Geschichte der Tigers zusammen. 2017 hatten sie in der so genannten Aufbauliga gespielt, wo die Mannschaft auf Teams ganz unterschiedlichen Leistungsniveaus getroffen war und viele Erfahrungen hatte sammeln können. Sechs Gegner hatten die Tigers in dieser Zeit, waren zu zwölf Spielen angetreten und hatten dazu über 2200 Kilometer an Fahrtstrecken zurückgelegt. Ab 2018 aber spielen sie Regelspiele in der Landesliga Nord in einer Gruppe von vier weiteren Mannschaften aus Schweinfurt, Bayreuth, Bamberg und Aschaffenburg. Das bedeutet auch eine Reduktion der Fahrtstrecken auf nur noch 880 km (hin und zurück) und natürlich auch eine Minderung der Fahrtzeiten.
Aktuell 16 Mitglieder
Justin Koob lieferte dazu weitere Zahlen. Der Mannschaftskader besteht zurzeit aus 16 Mitgliedern, teilte er mit, zehn davon seien spielberechtigt. Die Altersunterschiede sind nicht unbeträchtlich, wie Koob erläuterte: 3 Spieler seien 12 Jahre alt, 2 sind 13; 4 sind 15 und 5 sind 16 Jahre alt. Die Jahrgänge 14 und 17 sind mit je einem Mitglied vertreten. Dass die Tigers einen „Superstart“ in das Spieljahr 2018 erleben und nach Möglichkeit auch in eine höhere Liga aufsteigen, war der erklärte Wunsch von Koob und Heck.
Aber auch offizielle Freundschaftsspiele seien natürlich denkbar, mit einer oder mehreren von den insgesamt 45 bayerischen AF-Mannschaften. Mit „Freedom, Family, Love“ ziehen sie in den Kampf und beschwören damit die Bereitschaft, sich um jeden Preis beim Spiel für einander einzusetzen.
Heike Heck stellte sich vor
Die Vorsitzende der AF-Gruppe, Heike Heck, stellte sich und ihre Arbeit vor und warb für den Sport. Hauptamtlich ist die 54-jährige alleinerziehende Mutter von drei Kindern Dozentin. Ihr Schwerpunktgebiet sind die Sprachen (Business-)Englisch und Deutsch für Ausländer. Nach der Schulzeit gab es zunächst eine Ausbildung im Einzelhandel, dann aber jobbte sie auch in einer Fabrik und sammelte später internationale Erfahrungen.
Zum American-Football-Sport kam sie in ihrer Schweinfurter Zeit über ihren Sohn, der sich den dortigen „AF Ball Bearings“ angeschlossen hatte. Bald rückte Heck in den dortigen Vorstand auf und wurde mit diesem Sport intensiv vertraut. Dabei lernte sie auch, was es heißt, an der Präsidentin eines Vereins Verantwortung zu tragen. Diese Erfahrungen gab sie an ihren jetzigen Verein, die Mittelstreu Tigers, weiter.
Sie warb unter den Anwesenden dafür, sich auch einmal im Vorstand zu engagieren. Frauen, das sei wissenschaftlich nachgewiesen, führten als Vorstände ihre Vereine erfolgreicher als Männer, sie hätten andere kommunikative und soziale Fähigkeiten. Bei den Mitgliedern warb sie um Verständnis für die Arbeit als Vorstand.