Tobias Seufert tritt in Bastheim für die Freie Wählergemeinschaft (FWG) Besengau gegen Amtsinhaberin Anja Seufert an. Diese Zeitung stellte ihm folgende Fragen:
In Bastheim besteht eine große Nachfrage nach Bauplätzen. Wie wollen Sie es mit der weiteren Ausweisung von Baugebieten halten?
Die Bereitstellung attraktiver Bauplätze in allen Gemeindeteilen ist eine wichtige Aufgabe in der nächsten Zeit. Die Erschließung bestehender und Ausweisung neuer Baugebieten oder Bauplätze sind unerlässliche Investitionen für die Zukunft unserer Gemeinde. Seit Jahren stagniert beziehungsweise sinkt unsere Einwohnerzahl, obwohl in anderen Orten ein regelrechter Bauboom herrscht. Eine hohe Einwohnerzahl mit einer ausgeglichenen Altersstruktur ist Grundlage einer florierenden und finanziell gut ausgestatteten Kommune. Die Infrastruktur hinsichtlich Kitas und Schulen ist vorhanden und soll erhalten werden.
An Bastheim mag ich besonders …
die vielen Traditionen, Einrichtungen und das vielfältige Vereinsangebot.
Die vergleichsweise geringen Grundstücks- und Immobilienpreise, die Nähe zur Kreisstadt Bad Neustadt, aber auch die Ruhe in der Natur sind hervorragende Pluspunkte, die uns attraktiv machen und die es zu nutzen gilt. Wir wollen junge Bürger hier halten sowie junge Familien und Rückkehrer nach Bastheim holen. Digitalisierung, extrem hohe Kosten für Miete oder eine eigene Immobilie in Ballungsräumen und der Drang nach mehr Lebensqualität machen ländliche Gebiete zu einer hoch interessanten Alternative.
Ich werde mit verschiedenen Interessensvertretern auseinandersetzen, um einvernehmliche Lösungen zu finden und die Realisierung von Bauland zügig voranzutreiben. Aber auch Leerstände in den Ortskernen können interessante Objekte sein. Hier gilt es die Interessenten in jeglicher Hinsicht besonders zu unterstützen.
An Bastheim missfällt mir …
dass wir unser gemeinsames Potential nicht voll ausnutzen.
All dies muss neben der baulichen Umsetzung aber auch entsprechend gut vermarktet werden, da wir hier im Wettbewerb mit den umliegenden Städten und Gemeinden stehen. Ich will die Gemeinde Bastheim aus dem Dornröschenschlaf wecken.
Mein Lieblingsplatz hier ist …
in der Gemeinschaft bei Vereinen, Veranstaltungen und Gaststätten.
Wie wollen Sie nach dem geplanten Beitritt in eine Verwaltungsgemeinschaft vor Ort Präsenz zeigen?
Den Anschluss an eine Verwaltungsgemeinschaft sehe ich grundsätzlich als den richtigen Weg. Die steigende Vielfalt und Komplexität der Verwaltungsaufgaben sowie der Erhalt und Ausbau der Leistungsfähigkeit wird durch den Verwaltungsanschluss gewährleistet. Neben festen und individuellen Sprechzeiten des Bürgermeisters, werde ich mich intensiv für den Erhalt eines vollwertigen Bürgerbüros einsetzen. Das Bastheimer Rathaus muss Anlaufpunkt für die alltäglichen Bedürfnisse der Bürgern bleiben.
Wenn ich als Bürgermeister 10 Millionen Euro frei zur Verfügung hätte, würde ich …
genau die gleichen Projekte angehen wie ohne großen Geldsegen auch, nur parallel und schneller!
Wie soll die Gemeinde Ihrer Meinung nach ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten?
Klimaschutz und der Erhalt unserer Umwelt ist eine der größten Herausforderungen. Die Gemeinde hat einige Gebäude bereits energetisch saniert, dies gilt es weiterhin zu verfolgen. Der Ausbau bestehender oder neuer Nahwärmenetze bietet die Möglichkeiten, Neubauten und bestehende Gebäude mit nachhaltiger Energie zu versorgen.
Ein weiter Beitrag ist der Erhalt und Ausbau der Nahversorgung, wie das bereits erwähnte Bürgerbüro oder auch das Bürgerprojekt Dorfladen, um die Anzahl von überflüssigen Pkw-Fahrten zu reduzieren. Vorstellbar wäre zum Beispiel die Unterstützung von gebündelten Versorgungsfahrten in die Ortsteile. Auch ein gut ausgebautes Rad- und Feldwegenetz kann die Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes für Freizeit und den täglichen Arbeitsweg fördern.
Zu den Zukunftsvisionen für Bastheim zähle ich …
gut bewohnte Dörfer inklusive deren Altorten, florierende Gewerbe, sanierte Straßen, Plätze und Gebäude, wo jung und alt gerne zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen.
Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs muss in Zusammenarbeit mit dem Landkreis ein tragfähiges und funktionierendes Konzept entwickelt werden. Eine gute Ergänzung in diesem Bereich wäre für mich eine erweiterte ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe. Hier könnte eine Plattform geschaffen werden, welche die Bürger nach dem Prinzip „Suche – Biete“ zusammen bringt.
Im Innerort von Bastheim sind schadhafte Straßen ein Problem. Sehen Sie hier eine baldige Lösung?
Der Wegfall der Straßenausbaubeiträge ist eine große Entlastung der Bürger, macht es aber für die Kommune hinsichtlich Finanzierbarkeit nicht gerade leichter. Umso wichtiger ist es, bestehende und kommende Fördermöglichkeiten aufzutun und sinnvoll für uns zu nutzen. In den meisten Ortsteilen sind notwendige Straßensanierungen schon größtenteils erledigt, nun gilt es dies auch in Bastheim weiter umzusetzen.
SteckbriefName: Tobias Seufert
Geburtsdatum: 12.10.1983
Geburtsort: Mellrichstadt
Wohnort: Bastheim – OT Braidbach
Parteizugehörigkeit: Freie Wählergemeinschaft Besengau e.V.
Ausbildung/Beruflicher Werdegang: 2004 Abitur (Mellrichstadt), 2007 Diplom Betriebswirt (BA) (Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach), 2007-2015 Nordbayerische Holzindustrie Unsleben, ab 2016 Streit-Werke GmbH Mellrichstadt
Familienstand/Kinder: ledig / keine Kinder
Ehrenämter: 1. Vorsitzender TSG Bastheim, 1. Kommandant FFW Braidbach, Beisitzer im Vorstand Trachtenkapelle Rödles, Kassenprüfer Angelverein Braidbach
Hobbys/Interessen: Musik (Tenorhornspieler), Angeln, Skifahren
Lieblingsverein: FC Bayern München
Ihr Vorbild: Ein bestimmtes Vorbild habe ich nicht. Ich nehme mir höchstens einzelne gute Eigenschaften diverser Persönlichkeiten als Vorbild.