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MARIA BILDHAUSEN: Tradition trifft auf moderne Ideen

MARIA BILDHAUSEN

Tradition trifft auf moderne Ideen

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    Am Buffet: Die Generalökonomin Sr. Marianne Rauner, Generaloberin Sr. Edith Schlachter, Gesamtleiter Rainer Waldvogel und Anne Hilpert werden von den Mitarbeitern des Klostergasthofes bedient.Fotos: Heike Beudert/Matthias Guck
    Am Buffet: Die Generalökonomin Sr. Marianne Rauner, Generaloberin Sr. Edith Schlachter, Gesamtleiter Rainer Waldvogel und Anne Hilpert werden von den Mitarbeitern des Klostergasthofes bedient.Fotos: Heike Beudert/Matthias Guck

    Das Kloster Maria Bildhausen ist auf dem Weg zum inklusiven Dorf – zu einer Ortsgemeinschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten und leben. So formuliert der Gesamtleiter von Maria Bildhausen das Ziel, das das Dominikus-Ringeisen-Werk und die St.-Josefs-Kongregation Ursberg anstreben.

    Zu einem richtigen Dorf gehört traditionell auch ein Wirtshaus. Das gibt es jetzt wieder – und dort wird die Inklusion richtig gelebt. Sie ist jetzt Teil der Werkstatt für Behinderte. Gemeinsam werden hier Menschen mit und ohne Behinderung die Gäste des Gasthofes und des kleinen Hotelbetriebes bewirten. In seiner Art ist es wohl das erste inklusive Gaststättenprojekt in Deutschland.

    Angrillen am Vortag

    Vor dem Eröffnungstag hat sich das monatelang geschulte Personal der Gaststätte einer besonderen Herausforderung gestellt. 300 Gäste waren zu einem „Angrillen“ am Vorabend des Eröffnungstages geladen. Die gesamte Werkstatt-Gemeinschaft erlebte neben den geladenen Gästen aus Ursberg und der lokalen Polit-Prominenz die Feuertaufe mit.

    „In den letzten Tagen war die Nervosität groß“, betonte Anne Hilpert, die stellvertretende Leiterin der Werkstatt. Die Einweihungsfeier zu planen sei hart gewesen, sagt die Verantwortliche für den neuen Werkstattzweig. Für 300 Gäste musste ein Buffet mit elf Salaten organisiert werden.

    Als sich die Feierrunde langsam auflöst, strahlte Anne Hilpert erleichtert. Der Einstand hat geklappt, und es gibt Lob von allen Seiten. Bewährt hat sich nach Meinung von Bürgermeister Helmut Blank bereits am ersten Tag das Bestellsystem der Gaststätte. Auf den Tischen liegen Zettel aus. Die Gäste kreuzen aus der Liste an, welche Getränke und welches Essen sie in welcher Anzahl bestellen möchten und an welchem Tisch sie sitzen.

    Diesen Zettel gibt der Gast auf. Die jungen Mitarbeiter bringen die Bestellung dann an den Tisch. Blank findet wichtig, dass es den Gasthof wieder gibt. Gleichzeitig unterstrich Helmut Blank bei der Feier, dass die Stadt versuche, Bildhausen nach ihren Kräften zu unterstützen.

    Alle haben sich gefreut

    „Man hat gespürt, dass alle gespannt waren und sich gefreut haben“, fand die Generaloberin des Ursberger Schwesternordens, Sr. Edith Schlachter. Der Orden ist Eigentümer der Klostergaststätte und hat für einen eher symbolischen Betrag die Gaststätte an die Werkstatt für Behinderte verpachtet. „Die Neubelebung des Gasthofes“, zeigte sich Generaloberin Edith Schlachter überzeugt, „wird Maria Bildhausen guttun.“ Sr. Edith sprach von einem „neuen, anderen Gasthof“. Er beschäftige Menschen mit Assistenzbedarf, die hier eine sehr interessante und herausfordernde Aufgabe übernehmen würden.

    Auch Anne Hilpert betont das Anderssein des Gasthauses, weil es in Zukunft nicht nur Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung sei, sondern auch Arbeitsbereich der Werkstatt. Den zehn Beschäftigten sprach Hilpert allesamt ein dickes Lob aus. „Ihr seid wirklich über euch hinausgewachsen.“ Geöffnet hat der Gasthof von Mittwoch bis Sonntag.

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