Die Stadt Fladungen trauert um Herbert Ditzel. Der 57-Jährige starb am Mittwoch, 25. April, nach schwerer Krankheit. Fladungen verliert mit Herbert Ditzel ein engagiertes Mitglied der Stadtführung, das sich in besonderer Weise, unter anderem in seiner Amtsperiode als erster Bürgermeister, um die Stadt verdient gemacht hat, und einen geschätzten Menschen, der das Vereinsleben maßgeblich mitgeprägt hat.
Seit 1990 gehörte der Begründer der Freien Wählergemeinschaft Fladungen dem Stadtrat an. Zu Reimund Goldbachs Amtszeit als Stadtoberhaupt fungierte Ditzel von 1990 bis 1996 als dritter Bürgermeister, 1996 bis 2002 war er erster Bürgermeister und erster Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Fladungen. Das Amt des zweiten Bürgermeisters bekleidete Ditzel, der auch mehrere Jahre ein Mandat für die Freien Wähler im Kreistag innehatte, von 2003 bis 2008. Herbert Ditzel war als Vertreter der Stadt Fladungen in verschiedene Verbände berufen, im Stadtrat war er tätig im Landwirtschafts- und Umweltausschuss, im Finanzausschuss und im Fremdenverkehrsausschuss. Zudem kümmerte er sich als Jugendbeauftragter um die Belange des Nachwuchses.
Ditzels Bemühungen galten insbesondere der nachhaltigen Vermarktung Fladungens, dem Tourismus sowie der Stadtentwicklung, wobei ihm die Ansiedlung von Klein- und Mittelbetrieben wichtig war. Wenn Arbeitsplätze vor Ort geschaffen beziehungsweise erhalten werden, könne man auch dem Bevölkerungsrückgang entgegenarbeiten, war sich Ditzel sicher. Hohen Stellenwert hatte für ihn auch die Kinder- und Jugendbetreuung, um dem Nachwuchs in Fladungen eine Zukunft zu geben.
Sehr am Herzen lag Herbert Ditzel die Freundschaft mit den Partnergemeinden. Er war an der Gründung der internationalen Städtepartnerschaften mit Nora in Schweden, Köo in Estland und Köyliö in Finnland im Jahr 1996 federführend beteiligt und pflegte den intensiven Austausch bis zuletzt als Partnerschaftsbeauftragter. Im vergangenen Jahr konnte in Fladungen neben der 15-jährigen Partnerschaft mit den Gemeinden aus Estland, Finnland und Schweden auch die seit 25 Jahren währende Verbindung zum oberbayerischen Markt Nassenfels in Fladungen gefeiert werden.
Herbert Ditzel wurde für sein bürgerschaftliches Engagement und seine Verdienste in der Kommunalpolitik im Jahr 2008 die Dankurkunde für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung des Freistaates Bayern verliehen.
Ditzel, der viele Jahre Kommandant der Feuerwehr in seinem Heimatdorf Sands war, engagierte sich auch stark für das gesellschaftliche Leben in Fladungen und den Ortsteilen, unter anderem durch seine Vereinstätigkeit. So hat er den Fladunger Fasching maßgeblich mitgeprägt. Er stand von 1985 bis 2000 an der Spitze des Fladunger Fasnachts-Clubs (FFC), zu dessen Ehrenpräsident er schließlich ernannt wurde.
Die Nachricht von Herbert Ditzels Tod nahmen Bürgermeister Robert Müller und die Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates am Mittwoch bestürzt auf und vertagten ihre geplante Sitzung. „Wir können und wollen heute nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen“, sagte das Stadtoberhaupt eingangs der Versammlung am Mittwochabend und bat sein Ratskollegium und die anwesenden Zuhörer darum, eine Gedenkminute für den Verstorbenen einzulegen.
Aufrichtige Anteilnahme gilt Herbert Ditzels Frau Ramona, den Kindern und allen Angehörigen.
Der Fladunger Stadtrat plant für Montag, 30. April, eine Trauersitzung, wie von Bürgermeister Robert Müller zu erfahren war.