James Eschenbach, der in Bad Königshofen eine der größten Zeltbau-Unternehmen Europas aufgebaut hat, ist tot. Er starb am Samstag nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Eschenbach hatte sich aus gesundheitlichen Gründen erst kürzlich aus seinem Unternehmen zurückgezogen, nachdem er schon einige Zeit zuvor die Geschäftsführung in jüngere Hände gelegt hatte.
Die Nachricht sorgte in Bad Königshofen für Betroffenheit. „Der Tod von James Eschenbach ist ein Verlust für die heimische Wirtschaft“ äußerte sich etwa Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling, nachdem er vom Tod des Unternehmers erfahren hatte. Eschenbach habe aus kleinen Anfängen heraus einen leistungsfähigen, mittelständischen Betrieb aufgebaut, der seit vielen Jahren zu den größten und wichtigsten Arbeitgebern in Bad Königshofen gehört.
Viel für die Stadt getan
Der langjährige Bad Königshöfer Stadtrat und Hotelier Klaus Ebner, in dessen Biergarten der Bad Königshöfer Zeltbau-Unternehmer oft Gast war, zeigt sich ebenfalls betroffen. „James Eschenbach hat sehr viel für unsere Stadt getan und mit seinen Aktivitäten Bad Königshofen nach vorne gebracht.“ Die Aufträge, die er im Zusammenhang mit sportlichen Großveranstaltungen bekam, seien immer eine gute Werbung für die Stadt gewesen.
Auch der TSV Bad Königshofen und speziell die Tischtennisabteilung trauert um den Unternehmer. „Dank der Mithilfe von James Eschenbach konnte die Tischtennismannschaft des TSV den Bayernliga und Oberligaaufstieg feiern, und um die Eigengewächse Kilian Ort und Christoph Schüller in der Vergangenheit eine starke und menschlich intakte Mannschaft aufbauen und aufbieten“, äußert sich Tischtennis-Abteilungsleiter Andy Albert. „Für seine Tischtennisspieler – auf die er mit Recht auch sehr stolz war- hatte er immer ein offenes Ohr.“
Als der gebürtige Bad Königshöfer und gelernte Metzger James Eschenbach vor 32 Jahren in Bad Königshofen seine Zeltbau-Firma gründete, war nicht abzusehen, dass sie einmal zu den führenden Unternehmen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zählen würde. Ob Zelte, Hallen oder Bühnensysteme – Zeltbau Eschenbach war und ist eine der ersten Adressen für Event-Manager und Veranstalter von Großveranstaltungen. So machte das Unternehmen im Jahr 2006 und 2010 auf sich aufmerksam, als es den Zuschlag bekam, neben den Arenen der Fußballweltmeisterschaften in Deutschland und in Südafrika großflächige Zeltstädte für Fans oder Presseleute aufzubauen. Auch Veranstaltungen wie die Biathlon-WM 2008 in Ruhpolding oder die Fußball EM im gleichen Jahr in Österreich und der Schweiz bescherten dem Bad Königshöfer Unternehmen Großaufträge.
Mit 120 bis 130 Mitarbeitern in Bad Königshofen zählt die Firma Zeltbau-Eschenbach seit vielen Jahren zu den größten Unternehmen in der Stadt. Der Betrieb wurde mehrfach erweitert, außerdem expaniderte man. So kaufte James Eschenbach, der Mitglied unter anderem in der Bad Königshöfer Schützengesellschaft und ein passionierter Jäger war, vor fünf Jahren das Firmengelände der Maschinenbaufirma Köberlein auf, nachdem deren neuer Eigentümer nach Thüringen abgewandert war.
Mehrere Zweigniederlassungen
Neben dem Firmensitz in Bad Königshofen mit seinem fast 200 000 Quadratmeter großen Betriebsgelände gehören zur Eschenbach-Gruppe Niederlassungen in Stuttgart, Leipzig, Chemnitz und Berlin. Zu den geschäftlichen Betätigungsfeldern von Eschenbach zählt neben dem Verleih und dem Bau von Großzelten auch die Anlage und Pflege großer Christbaumkulturen.