Heftige Diskussionen hat am Sonntag bei der Versammlung der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Bad Königshofen die Beerdigungs-Zeremonie von Mitgliedern entfacht. Gesteck oder Kranz, Trompeter oder kleine Musikgruppe? Daran entzündeten sich die Meinungen. Einig wurde man sich darüber, dass für die 15 Mitglieder der Kameradschaft, die noch im Zweiten Weltkrieg waren, am Grab künftig das Lied vom „Guten Kameraden“ gespielt wird. Dafür sollte ein Trompeter genügen. Einig wurde man sich auch, dass alle Verstorbenen einen Kranz erhalten, den der Vorsitzende niederlegt. Ob ein Trauermarsch von der Leichenhalle zum Grab gespielt, wird, soll die Vorstandschaft klären. Grund: Es mangelt an Musikern, wenn Beerdigungen an Werktagen stattfinden.
Helmut Luff, Vorsitzender der Kameradschaft, konnte zur Jahresversammlung im Hotel Ebner zahlreiche Mitglieder und Bürgermeister Clemens Behr begrüßen. In seinem Rückblick ging er auf die 14-Heiligen Wallfahrt ein, die man gemeinsam mit dem Kreisverband Staffelstein durchgeführt hatte. Es sei ein beeindruckendes Erlebnis gewesen. Es war die 49. Wallfahrt.
Luff erinnerte an alle Termine, die die Kameradschaft 2006 wahrgenommen hat. Dank galt Stadtpfarrer Linus Eizenhöfer, der die Kameradschaft bei der Sammlung für die Kriegsgräber wieder unterstützt hat. Ministranten standen an den Ausgängen und baten um eine Spende. Das Problem sei allerdings ein plötzlich einsetzender Sturm gewesen, weshalb die Besucher der Andacht den Friedhof fluchtartig verließen. Heuer soll ein weiterer Ministrant mit Sammelbüchse am zweiten Ausgang an der Bahnhofstraße stehen.
Die Kameradschaft war wieder beim Volkstrauertag mit einer Fahnenabordnung vertreten. Hingewiesen wurde auf die Kreisversammlung in Merkershausen am 23. März, bei der Rudi Übelacker (Saal) zum Kreisvorsitzenden gewählt werden soll. Er soll die Nachfolge von Georg Schuck antreten, der 2006 plötzlich gestorben ist.
Ein wichtiger Teil der Versammlung waren die Neuaufnahmen, die dringend notwendig sind. Hier müsse man sich Gedanken machen, sagte Helmut Luff. Angeregt wurde, Wehrpflichtige, die ihren Bundeswehr-Dienst absolviert haben, anzusprechen oder anzuschreiben. Derzeit hat die Kameradschaft 53 Mitglieder.
Helmut Luff nahm dann Ehrungen vor. Seit 10 Jahren ist Paul Albert dabei, 25 Jahre Otto Katzenberger, Paul Behr und Karl Schuck. Raimund Hennig gehört dem Verband seit 40 Jahren an, ebenso Franz Jahrsdörfer. Zu Ehrenmitgliedern wurden Willi Döll, er ist 50 Jahre bei der Soldatenkameradschaft und Anselm Angler, er ist seit 30 Jahren dabei. Sie erhielten die Ehrenurkunde für besondere Verdienste. Lob gab es für Anselm Angler, der seit vielen Jahren als Fahnenträger fungiert.
Bürgermeister Clemens Behr dankte der Kameradschaft für das gute Miteinander und erinnerte an eine Sitzbank, die der Verein stiften könnte. Auch Behr dankte Anselm Angler und Willi Döll sowie allen Geehrten und sprach von guter Zusammenarbeit, nicht nur, weil der Vorsitzende auch im Rathaus beschäftigt ist. Eine Bitte hatte der Bürgermeister, was das Dorfmuseum Ipthausen betrifft. Hier könnte die Kameradschaft aktiv werden, indem sie dort eine Gedenktafel mit den Namen der gefallenen und vermissten Ipthäuser anbringe.
Die Neuwahlen brachten keine Veränderung. Vorsitzender bleibt Helmut Luff, Stellvertreter ist Karl Schuck. Hingewiesen wurde noch darauf, dass sich die Mitglieder jeden ersten Sonntag im Monat ab 11 Uhr zum Stammtisch bei Ebner treffen.