„Wann kommt er denn endlich, der Kasper?“, fragte ein Gast ungeduldig, und traf damit genau den Nerv der Stunde. Lange mussten die Gäste des Musikparks in Bad Neustadt auf den TV-Star, Comedian und DJ warten.
Um 1.13 Uhr war es dann so weit: Der große Countdown an der Decke war von 100 abwärts gezählt und es herrschte Pocher-Alarm! Der Star bahnte sich unter „Oli! Oli!“- Rufen einen Weg durch die Menge. Und da stand er am DJ-Pult: Oli P.
Im Trainingsanzug
Flugzeuge im Bauch hatte er wohl keine vor seinem großen Auftritt: Ganz locker und lässig im legeren Trainingsanzug absolvierte der TV-Star noch ein kurzes Aufwärmprogramm – ein-zweimal auf- und abhüpfen –, entledigte sich seiner Trainingsjacke und dann ging es endlich los. Oliver Pocher wollte Bad Neustadt und er bekam Bad Neustadt.
Immer wieder animierte er zum Mitsingen und Mitmachen, dichtete spontan Refrains auf die Kreisstadt um und hatte sichtlich Spaß dabei. Unzählige Handykameras wurden gezückt, die Besucher reckten ihre Hände in die Höhe und tanzten zu den aktuellen Hits der Dance- und Disco-Charts.
Dabei nahm sich Oli viel Zeit für seine Fans, schrieb Autogramme, machte Fotos oder schüttelte Hände. Immer an seiner Seite und die ganze Zeit bei der Arbeit: DJane Leema. Sie hielt ihm den Rücken frei, während er sich zwischenzeitlich mit den Fans beschäftigte.
Ohne spitze Bemerkungen
Doch auch Pocher legte selbst Hand an und drehte die Platten. Der 1,73 Meter kleine Mann sorgte für eine große Party. Seine schnelle Zunge bewies er beim Lied „I like to move it“, dass er gekonnt und im rasanten Tempo mitrappte. Ansonsten unterließ er etwaige spitzige Bemerkungen, frauenfeindliche Witze oder Imitationen von Stars wie Lena oder Britney Spears, wie man sie aus seinen TV-Shows kennt, – offensichtlich sehr zur Enttäuschung einiger Gäste. Er war hier, um aufzulegen, Spaß zu haben und Geld zu verdienen. Die Bad Neustadt-Improvisationen sollten der einzige Spezialeffekt bleiben.
„Sollen wir schon gehen?“, fragte Pocher die Besucher nach gut einer Stunde. „Nein, Mann, ich will noch nicht gehen, ich will noch ein bisschen tanzen“, kam postwendend von ihm selbst die Antwort.
„Ich fand's wirklich geil, ich hätte nicht gedacht, dass in einer kleinen Stadt wie Bad Neustadt so die Party abgeht“, lautete sein Resümee nach gut zwei Stunden Plattendrehen. Was der Comedian so für einen Eindruck von der Region hat? „Ihr habt einen Musikpark, Autos, Straßen, fließend Wasser – ihr seid versorgt“.
Zusätzliches Zelt
Für eine gute Versorgung zeichnete sich auch das gesamte Team des Musikparks aus. Dem großen Ansturm war man gewappnet. So wurde die Diskothek bereits 90 Minuten früher geöffnet, ein zusätzliches Zelt an die Räumlichkeiten angebaut und lange Wartezeiten durch drei Eintrittskassen vermieden. Nahezu die komplette Belegschaft war auf den Beinen, um die Gäste mit Getränken zu versorgen und aufzuräumen. Und das im größten Gedränge.
Am Ende des zweistündigen Auftritts waren sich Fans und Besucher einig: Die Party war groß, die Party war gut, die Party war gewöhnlich. „Es hätte auch ein anderer DJ sein können, aber ich habe mir mal Pocher angeschaut“, resümiert beispielsweise die 24-jährige Franzi. „Er hat das Gleiche aufgelegt, wie andere DJs“, bewertet auch der 22-jährige Michael B. die Leistung des Stars. Aber er gibt sich trotzdem als Fan zu erkennen – denn Pocher hat eben doch das gewisse Etwas: den Promi-Bonus.