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Bad Königshofen: U 18-Wahl: Königshöfer Jugend würde überwiegend "grün" wählen

Bad Königshofen

U 18-Wahl: Königshöfer Jugend würde überwiegend "grün" wählen

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    Als eine der Ersten warf Leonie Schütze (vorn) ihren Wahlzettel in die Urne. Die Wahl wurde mit Hilfe der üblichen Trennwände geheim durchgeführt, rechts Jürgen Hesselbach vom Kreisjugendring Rhön-Grabfeld.
    Als eine der Ersten warf Leonie Schütze (vorn) ihren Wahlzettel in die Urne. Die Wahl wurde mit Hilfe der üblichen Trennwände geheim durchgeführt, rechts Jürgen Hesselbach vom Kreisjugendring Rhön-Grabfeld. Foto: Regina Vossenkaul

    In elf Bundesländern dürfen Jugendliche an den Kommunalwahlen teilnehmen, in einigen sogar an Wahlen auf Landesebene. Jetzt stehen Europawahl und im nächsten Jahr Kommunalwahlen vor der Tür, deshalb hat erneut eine Debatte um das Wahlrecht ab 16 Jahren Fahrt aufgenommen. Der Kreisjugendring Bayern regte die Durchführung von U18-Wahlen in den Landkreisen an, Jürgen Hesselbach, zuständig für Rhön-Grabfeld, hat den Gedanken in Bad Königshofen in die Tat umgesetzt. Dabei arbeitete er mit dem Mehrgenerationenhaus St. Michael zusammen, das mehrere Räume für die Information und als Wahllokal vorbereitet hatte.

    Mehr Umwelt- und Klimaschutz

    Wenn sie an der Europawahl teilnehmen dürften, wie würden sie sich entscheiden? An drei Tagen waren die zukünftigen Erstwähler eingeladen sich per Wahlomat (in Schriftform) zu informieren, zu diskutieren und Videos anzusehen, die Jürgen Hesselbach vorführte. Dann ging es in die Wahlkabinen, um eine Stimme für eine der 40 zugelassenen Parteien abzugeben. Am ersten Wahltag waren 84 Realschüler eingeladen, es folgten an den nächsten Tagen 180 Gymnasiasten und 89 Mittelschüler, die Auswertung erfolgte am Montag.

    Nach den Vorteilen der Europäischen Gemeinschaft gefragt, wussten die Realschüler einiges und nannten freies Reisen, keinen Geldumtausch, kein Flickenteppich in Europa - gemeinsam sei man stärker und den Wegfall der Roaming-Gebühren. Negatives ist ihnen auch aufgefallen. So sind sie gegen die Verschärfung der Datenschutzbestimmungen im Internet, befürchten, dass kleinere Betriebe immer weniger Chancen haben und wollen eine bessere Verteilung der Flüchtlinge auf alle Staaten. Die EU sollte sich mehr um die Bekämpfung der Fluchtursachen kümmern, hieß es. Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen, sollten Folgen spüren, so einer der Befragten. Insgesamt wünschten sich die Realschüler mehr Umwelt- und Klimaschutz, was sich auch im Wahlergebnis widerspiegelt.

    Wenig Interesse zeigten die Realschüler am Wahlomat in Schriftform. Sie waren mehr an Themen als an Parteien interessiert. Im Hintergrund beobachteten das Jürgen Hesselbach vom Kreisjugendring (rechts), Katrin Seiler (Organisation Mehrgenerationenhaus) und Sozialkundelehrer Mathias Lerche (links).
    Wenig Interesse zeigten die Realschüler am Wahlomat in Schriftform. Sie waren mehr an Themen als an Parteien interessiert. Im Hintergrund beobachteten das Jürgen Hesselbach vom Kreisjugendring (rechts), Katrin Seiler (Organisation Mehrgenerationenhaus) und Sozialkundelehrer Mathias Lerche (links). Foto: Regina Vossenkaul

    Sozialkundelehrer Mathias Lerche begleitete die Zehntklässler, er hat im Unterricht, soweit zeitlich möglich, das Thema Europawahl vorbereitet. Die Aktion U 18-Wahl findet er gut. "Die Jugendlichen merken, dass sie sich mehr mit den Themen befassen sollten, weil sie demnächst wahlberechtigt sind und Verantwortung haben." In den Diskussionen habe sich gezeigt, dass die Jugendlichen mehr an Themen interessiert sind als an Parteien. Die politische Meinung der Eltern spiele oft eine große Rolle, aber es mangele an Grundwissen zum Beispiel über die Machtverhältnisse und die Finanzen.

    Wahlrecht ab 14?

    Der Kreisjugendring Bayern schlägt sogar ein Wahlrecht für Jugendliche ab 14 Jahren vor - was meinen die Zehntklässler dazu? Von 22 befragten Realschülern war keiner für das Wahlrecht ab 14, acht für das Wahlrecht ab 16 und 14 wollten alles so lassen, wie es ist. Das ist nicht repräsentativ, eine Tendenz ist jedoch erkennbar.

    Die Ergebnisse waren sehr interessant und zeigten einen klaren Sieg für die Grünen, die insgesamt bei der U 18-Wahl in Bad Königshofen 35,57 Prozent erreichten. Es folgen mit großem Abstand die CDU (13,41 Prozent), die AfD (9.91 Prozent), die FDP (8,75 Prozent), die SPD (6,12 Prozent) und die Linke (5,83 Prozent. Die Tierschutzpartei erhielt erstaunliche 4,08 Prozent. Schaut man auf die nach Schulen sortierten Ergebnisse, ist das Abschneiden der Grünen bei den Gymnasiasten mit 44,79 Prozent erstaunlich hoch. Ebenso unerwartet ist das Abschneiden der AFD bei den Realschülern der 10. Klassen, die auf 19,75 Prozent kamen, die Grünen erhielten hier 22,22 Prozent. Zählt man beim Gesamtergebnis alle Parteien zusammen, die sich überwiegend mit Umwelt und Tierschutz beschäftigen, ergibt das eine klare Tendenz bei den U 18-Wählern, dann wären es nämlich 47,23 Prozent, das heißt, fast die Hälfte der jugendlichen Wähler würde sich für eine Partei entscheiden, die Umweltthemen in den Mittelpunkt stellt.

    Ergebnis der U 18-Wahl mit Schülern in Bad Königshofen: 35,57 % BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE) 13,41 % Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 9,91 % Alternative für Deutschland (AfD) 8,75 % Freie Demokratische Partei (FDP) 6,12 % Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 5,83 % DIE LINKE (DIE LINKE) 4,08 % PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei) 2,92 % Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) 2,62 % Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) 1,75 % FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER) 1,75 % PARTEI FÜR DIE TIERE DEUTSCHLAND (PARTEI FÜR DIE TIERE) 1,17 % Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz (Tierschutzallianz) 0,87 % Aktion Partei für Tierschutz - DAS ORIGINAL (TIERSCHUTZ hier!) 0,87 % Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 0,58 % Demokratie in Europa - DiEM25 0,58 % DIE RECHTE - Partei für Volksabstimmung, Souveränität und Heimatschutz (DIE RECHTE) 0,58 % Europäische Partei LIEBE (LIEBE) 0,29 % Familien-Partei Deutschlands (FAMILIE) 0,29 % Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung (Volksabstimmung) 0,29 % Bayernpartei (BP) 0,29 % Feministische Partei DIE FRAUEN (DIE FRAUEN) Alle weiteren Parteien erhielten keine Stimme.

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