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Oberelsbach: Über 40 Winterquartiere: Das "Höhlentier des Jahres 2025" ist in der Rhön weit verbreitet

Oberelsbach

Über 40 Winterquartiere: Das "Höhlentier des Jahres 2025" ist in der Rhön weit verbreitet

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    Neben dem Milseburgtunnel nutzt der Wegdornspanner auch die zahlreichen Eiskeller und die wenigen Bergwerksstollen der Rhön als Rückzugsort.
    Neben dem Milseburgtunnel nutzt der Wegdornspanner auch die zahlreichen Eiskeller und die wenigen Bergwerksstollen der Rhön als Rückzugsort. Foto: Klaus Bogon

    Der Wegdornspanner, auch "Olivbrauner Höhlenspanner" genannt, wurde zum "Höhlentier des Jahres" gekürt. Der Schmetterling steht für eine Vielzahl von Tierarten, die auf geschützte unterirdische Rückzugsorte angewiesen sind. Auch im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind die kleinen Tierchen beheimatet, darauf weist die Pressestelle des Reservats in einem Schreiben hin, dem folgende Informationen entnommen sind. Mit der jährlichen Wahl des Höhlentieres möchte der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher auf den Handlungsbedarf der Erforschung unterirdischer Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten hinweisen.

    Der Wegdornspanner (Triphosa dubitata) wurde 1758 von Carl von Linné erstmals für die Wissenschaft beschrieben. Es handelt sich um einen Nachtfalter, der regelmäßig in großen Individuenzahlen in Höhlen überwintert – daher auch sein deutscher Name. Die Tiere befinden sich vor allem an der Höhlenwand, seltener an der Decke sowie in Eingangs-, Übergangs- und Tiefenregion.

    Eiskeller und Bergwerksstollen dienen in der Rhön als Rückzugsort

    Stefan Zaenker, im deutschen Höhlenforscherverband Referent für Biospeläologie, wie die Wissenschaft vom Leben unter Tage genannt wird, erfasst die Bestände des Höhlenschmetterlings seit vielen Jahren. "Im Biosphärenreservat ist die Art relativ häufig bei den Fledermaus-Winterkontrollen anzutreffen", sagt der Fuldaer Höhlentierexperte. Er organisiert seit vielen Jahren die Aktion "Höhlentier des Jahres". Neben dem Milseburgtunnel nutzt der Nachtfalter auch die zahlreichen Eiskeller und die wenigen Bergwerksstollen der Rhön als Rückzugsort.

    Der Schmetterling hat eine Flügelspannweite von 3,8 bis 4,8 Zentimeter. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist oliv- bis violettbraun. Die Hinterflügel haben eine hell graubraune Farbe und sind mit einigen undeutlichen Querlinien versehen. Sämtliche Flügel zeigen eine gewellte, schwarze Saumlinie. In der Ruheposition im Höhlenquartier haben die Falter die Flügel entweder teilweise oder ganz geöffnet und bilden so ein Dreieck.

    Von Nordwestafrika über Europa bis Ostasien verbreitet

    Außerhalb der Höhlen besiedeln die Tiere Waldränder, Auwälder, Trockenhänge und andere Standorte des Kreuzdorns, an denen die Raupen von Mitte Mai bis Anfang Juli fressen. Die Eier werden dort im Frühjahr abgelegt. Die Falter können – mit einer Pause im Mai und Juni – in einer überwinternden Generation fast das ganze Jahr in unterirdischen Hohlräumen angetroffen werden.

    Der Wegdornspanner ist von Nordwestafrika über Europa bis Ostasien verbreitet. In Deutschland kommt er in allen Höhlengebieten vor und kann in den Alpen noch auf einer Meereshöhe von 2200 Meter nachgewiesen werden.

    Bei der weltweiten Aktion von der Union Internationale de Spéléologie konnte jedes teilnehmende Land eine regional vorkommende cavernicole Schmetterlingsart auswählen und präsentieren. Die Schweiz, Italien, Frankreich und Österreich haben sich dem deutschen Vorschlag angeschlossen.

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