Einfach mal machen – das haben die Vertreter der Leonie- und Helmut Schmitt Stiftung in Langenleiten schon angekündigt, als die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in den Walddörfern ankamen.
Sie haben Spenden gesammelt, Transporte aus der Region ins Grenzgebiet unterstützt und sich vor Ort um Unterkünfte und Unterstützung gekümmert.
Schon bei einem ersten Treffen der Helfer wurde die Idee laut, ein Treffen für die ukrainischen Familien zu organisieren, damit sie sich untereinander kennen lernen und Kontakte knüpfen können.
Das "Haus für Alle" in Langenleiten ist die ideale Örtlichkeit für solch einen Austausch. Die Stiftungsvertreter luden die Familien zu einem ersten Treffen und kennenlernen ein. Speisen und Getränke wurden von der Stiftung spendiert.
Fünf Familien
Brigitte Schmidt (Vertreterin der Stiftung): "Es dauerte nicht lange, da lockerte sich die Stimmung. Es kamen schnell gute Gespräche zustande." Dank der Übersetzerin Edith Kessler war es leichter, ins Gespräch zu kommen.
Fünf Familien leben derzeit in den Walddörfern, sie kannten sich untereinander noch nicht alle. Das sollte mit dem Treffen nun anders werden. "Die Jugendlichen spielten im Jugendraum Tischkicker und Tischtennis, die Kleinen bekamen Eis, Spielsachen sind sowieso vorhanden und eroberten die Außenanlage. Alle waren sehr zufrieden", berichtete Schmidt von einem gelungenen Nachmittag. "Wir sind ja ein Haus für Alle, im wahrsten Sinne des Wortes, darauf bin ich ein bisschen stolz."
Bürgerbus im Einsatz
Es soll nicht bei dem einen Treffen bleiben. Schnell war klar, dass es wichtig und sinnvoll ist, wenn die ukrainischen Familien sich vernetzen und Kontakte auch zu den Einheimischen knüpfen. "Sie wollen wiederkommen und auch noch andere mitbringen. Schön, wenn es wiederholt wird und sich vielleicht sogar etabliert."
Sabine Nasner (Fachkraft für die Walddörfer Senioren) stellte den Bürgerbus vor und bat die Familien sich bei Bedarf über die Gastfamilien bei ihr im Rathaus zu melden. Auch zu diesem Treffen war der Bürgerbus im Einsatz und brachte Familien nach Langenleiten.
Problem Kindebetreuung
Aber auch Probleme wurden angesprochen. Ein großes Problem sei immer noch die Betreuung der Kindergartenkinder. Wenn die Mütter Deutschunterricht haben, wissen sie oft nicht, wohin mit den Kindern. Manchmal funktioniere eine Nachbarschaftshilfe, aber nicht immer. "Da muss noch viel und schnell passieren. Es ist doch ganz wichtig, dass gerade die Kleinsten mit Gleichaltrigen deutschen Kindern zusammenkommen und ihre Erlebnisse, das Fehlen und die Sorge um die Väter, verarbeiten und vergessen können", so Schmidt.
Schmidt und ihre Helfer freuen sich schon auf weitere Ukraine-Treffen, vielleicht könne noch mehr Solidarität in praktischer Form erwachsen. "Den Krieg werden wir nicht stoppen, leider, aber wir können für die Menschen unser möglichstes tun. Und wenn es nur das Öffnen unseres Hauses ist."
Dank Übersetzungsprogramm auf den Handys konnte zum Abschluss des Treffens ein großes Dankeschön weiter gegeben werden. "Sprachnachricht auf Ukrainisch und schnell ins Deutsche übersetzt und eine spontane und herzliche Umarmung. Das war schön", erzählte Schmidt.