Unter dem Kürzel "ger" hat Gerlinde Partl über viele Jahre als freiberufliche Journalistin in Bad Neustadt, in der Rhön und im Grabfeld über Vereine, Institutionen und Veranstaltungen sowie die Entwicklungen von Städten und Gemeinden berichtet. Vor sechs Jahren wurde sie durch gesundheitliche Probleme aus ihrem aktiven Berufsleben gerissen. Nun ist sie am vergangenen Montag, 20. April, im Alter von 66 Jahren verstorben.
Pflegepferd direkt neben der Wohnung
Ein klassischer Nachruf mit einer wortreichen Würdigung wäre nicht in Gerlinde Partls Sinn. Sie wollte nie im Licht der Öffentlichkeit stehen. Sie lebte bescheiden und zurückgezogen. Ihre Leidenschaft und Liebe galt den Pferden. Schon als junges Mädchen war sie in ihrem Heimatort Wertheim im Reitverein. Diese Liebe blieb ein Leben lang erhalten. Für Pferde hatte sie ein Händchen - ob als Reiterin oder auf dem Kutschbock. Liebevoll, mit großer Fürsorge und Umsicht, war sie für ihr Pflegepferd da, das direkt neben ihrer Wohnung in Wollbach untergebracht war.
Nach der Schule erlernte sie den Beruf der Bankkauffrau. Ihr Abitur holte sie am Bayernkolleg in Schweinfurt nach. Nach weiteren beruflichen Stationen begann sie Ende der 1990er Jahre für die Zeitungen zu schreiben. Dabei war sie immer bemüht, die jeweiligen Anliegen und Intentionen wiederzugeben. Besonders gerne fuhr sie zu Terminen in die Dörfer der Rhön.
Sehr bekannt in der Region
Die Menschen in der Region haben Gerlinde Partl gekannt. Nachdem sie krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten konnte, wurde noch lange Zeit nach ihr gefragt. Wer sie wirklich kannte, wusste, wie hilfsbereit und freundlich sie sein konnte. In Erinnerung bleiben wird ihr herzliches Lachen, ihre Liebe zur Natur und speziell zu den Pferden.
In den letzten Monaten wurde sie in einem Seniorenheim in Windheim versorgt. Ihrem Wesen und Wunsch entsprechend wird Gerlinde Partl anonym bestattet.