Eine "nachhaltige Tourismus-Tour" mit Bahn und Fahrrad führte Christian Zwanziger, den Sprecher für Landesentwicklung und Tourismus der Grünen- Fraktion im Bayerischen Landtag, in diesem Jahr durch Franken und auch in das Biosphärenreservat Rhön - im bayerischen Teil zugleich Naturparkgebiet. Begleitet wurde er einer Mitteilung zufolge von der unterfränkischen Landtagsabgeordneten Kerstin Celina sowie Birgit Reder-Zirkelbach, Carmen-Sita Kronester und Karl Breitenbücher aus dem Kreistag Rhön-Grabfeld.
"Die Anreise mit Bahn, Bus und Fahrrad zu den touristischen Highlights der Region ist immer noch sehr schwierig", fasste Kerstin Celina zusammen. Das führe dazu, dass nahezu alle Touristen mit dem Auto kommen. Naturpark-Ranger Daniel Scheffler bestätigte ihnen im Gespräch über Tourismus und die Bedeutung des Biosphärenreservates in der Region und über die Region hinaus: "Auf der Hochrhönstraße ist oft sehr viel Verkehr, da geht es manchmal zu wie in der Großstadt."
Deutliche und verständliche Erklärungen vor Ort
Die Grünen interessierten sich dafür, ob und wie die Besucherlenkung verbessert werden könne, um den Druck auf einzelne Teile des Naturschutzgebietes zu nehmen. Christian Zwanziger betont: "Im besten Fall können sich Touristen schon bevor sie die Reise antreten für Schätze jenseits der bekannten Hotspots begeistern, beispielsweise durch gute Informationsangebote - online wie offline. Wenn Ausflügler schon vor Ort sind, kommt es auf deutliche und verständliche Erklärungen an, warum manche Bereiche nicht betreten werden dürfen und was achtsames Verhalten ist."
Spannend finden die beiden Landtagsabgeordneten das ÖPNV-Angeboet, dass sonntags der Hochrhönbus mit Fahrradanhänger schon seit einigen Jahren unterwegs ist. Anfangs mit sehr wenigen Fahrgästen - in jüngster Zeit steigt aber erfreulicherweise die Nutzung dieses ÖPNV-Angebotes. "Da können auch die Ortschaften im Tal etwas davon haben, etwa wenn die Touristen die dortige Gastronomie im Umfeld der Shuttle-Busse nutzen", wird Celina in der Mitteilung weiter zitiert.
Sichtbare Auswirkungen des Klimawandels
Auf einer Radtour rund um das "Schwarze Moor" am Dreiländereck zu Thüringen und Hessen ließ Ranger Scheffler die Teilnehmer an seinem profunden Fachwissen zu Flora und Fauna im größten außeralpinen Naturschutzgebiet Bayerns teilhaben und zeigte ihnen wunderbare Ausblicke im "Land der offenen Fernen", wie der Tourismus-Slogan der Rhön verspricht. Zugleich wurden aber auch die vor allem an den Nadelbäumen bereits sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels durch milde Winter und zunehmende Trockenheit thematisiert.
Auf dem Rückweg bei einem Halt am Bahnhof in Fladungen waren sich die Landtagsabgeordneten einig: Die Bahn nach Fladungen sollte schnellstmöglich wieder im Regelbetrieb fahren, auch so wird eine verträglichere Anreise in die Rhön und damit der nachhaltige Tourismus unterstützt. "Mit der Bahn nach Fladungen und dann mit einem Shuttle-Bus zum Schwarzen Moor - das wäre ein Konzept für sanften Tourismus, das funktionieren und gleichzeitig diese wunderschöne Naturlandschaft erhalten könnte", ist sich Kerstin Celina sicher.
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