Professor Dr. Raimund H. Drommel, 1946 in Großeibstadt geboren und seit einigen Monaten mit seiner Familie im Sulzdorfer Gemeindeteil Zimmerau lebend (wir berichteten), hat dieser Tage im Heyne-Verlag das Buch „Der Code des Bösen – die spektakulären Fälle des Sprachprofilers“ herausgebracht.
Das Buch wurde wenige Tage nach seinem Erscheinen in der Süddeutschen Zeitung zum „Buch der Woche“ gekürt. Auch wenn der Täter Handschuhe trägt, sein sprachlicher Fingerabdruck verrät ihn: Eine junge Frau wird tot aufgefunden, doch ihr Abschiedsbrief entlarvt den Mörder. Ein Industrieller wird verschleppt, das Erpresserschreiben wird den Entführern zum Verhängnis. Drommel ist Deutschlands renommiertester Sprachprofiler. Erstmals erzählt er seine spektakulärsten Fälle aus 25 Jahren, gewährt Einblicke in seine Methoden und entschlüsselt den Code des Bösen.
Drommel ist kein normaler Profiler, er ist der weltweit führende Sprachprofiler. Er klärt Verbrechen auf, indem er Schriftstücke und Sprachnachrichten auf sprachliche Besonderheiten untersucht und so den Urheber bestimmt. Denn unsere Sprache ist beinahe ebenso verräterisch wie ein Fingerabdruck: Jeder Mensch bedient sich einer Sprache, die ihm so auf den Leib geschrieben ist, dass er daran fast genauso sicher zu ermitteln ist wie an den Rillen seiner Finger.
Nahezu täglich analysiert der Sprachkriminalist Erpresserschreiben, Drohbriefe, Tagebücher, Abschiedsbriefe und anonyme Anrufe für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte, aber auch im Auftrag von Unternehmen oder Privatleuten. Von Mobbing und anonymen Verleumdungen über Erpressungen und Entführungen bis hin zu spektakulären Politaffären und Morden.
Mit Raimund H. Drommel legt erstmals ein Sprachprofiler seine Methoden offen und zeigt, was ihre Sprache über die Täter verrät. Atemberaubend, abgründig – und wahr!
Drommel ist Pionier der sprachwissenschaftlichen Kriminalistik und seit 1986 Sprachprofiler. Sein größter Fall: die Dechiffrierung des RAF-Codes, die ihn auf die Todesliste der Terroristen brachte. Sein wichtigster Satz: „Seit der Mensch die Sprache besitzt, benutzt er sie zum Guten wie zum Bösen. Verwendet sie jemand als Tatwerkzeug oder Tatwaffe, dann wird sie mein Untersuchungsobjekt.“
Das Buch Drommels belehrt alle, die die Analyse von Texten bisher langweilig fanden, eines Besseren. Denn wenn Kriminalistik auf Linguistik trifft, merkt man, wie spannend Sprache sein kann. Nach dem Lesen überlegt man, welche sprachliche Eigenheit einen selbst oder die Menschen aus seiner Umgebung enttarnen würde.
Dieses Buch eignet sich auch hervorragend für Deutschlehrer, die für ihre bisweilen lustlosen Schüler einmal einen ganz anderen Einstieg in die Sprachanalyse wählen wollen, und für Kriminalisten, die neue Wege zur Tätererkennung entdecken wollen.
Drommel hat unter anderem Sprachwissenschaft, Phonetik und Kriminalistik studiert und in Köln, Siegen, Clermont-Ferrand (Frankreich) und Madrid, Salamanca (Spanien) gelehrt. Er hat die sprachwissenschaftliche Kriminalistik in Deutschland eingeführt und arbeitet seit über 25 Jahren als Sprachsachverständiger und Sicherheitsberater für Regierungen, Polizei, Landeskriminalämter, Gerichte, Unternehmen und Privatpersonen.
Das Buch präsentiert eine einzigartige Auswahl von Kriminalfällen, von anonymen Anschuldigungen bis hin zu spektakulären Tötungsdelikten, von Sprache als Tatwerkzeug in klassischer Briefform bis hin zum Cyber-Stalking.
Buchtipp: Der Code des Bösen – Die spektakulären Fälle des Sprachprofilers, ISBN 978-3-453-1769-1.