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Bischofsheim: Viel Arbeit vor der Winterpause im Bischofsheimer Freibad

Bischofsheim

Viel Arbeit vor der Winterpause im Bischofsheimer Freibad

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    Alles im Blick: Vor der Winterpause hat Manfred Markert im Technikgebäude des Freibads viel zu tun.
    Alles im Blick: Vor der Winterpause hat Manfred Markert im Technikgebäude des Freibads viel zu tun. Foto: Thomas Pfeuffer

    Der 30er Schlüssel liegt auf einer großen Umwälzpumpe. An verschiedenen Stellen im Raum, sauber sortiert, Duzende der entsprechend großen Schrauben. Mal mit Mutter, mal ohne. Daneben verschiedene teils schwere Metallteile oder Deckel, die zuvor mit den Schrauben befestigt waren. Und dazwischen, Manfred Markert. Er ist der Mann, der nicht nur weiß, wo all diese Teile und Schrauben herkommen, schließlich hat er sie alle abgeschraubt. Er ist auch derjenige, der alle Teile im kommenden Frühjahr wieder anschrauben und befestigen wird.

    Sauber aufgereiht, die Schrauben der Umwälzpumpen.
    Sauber aufgereiht, die Schrauben der Umwälzpumpen. Foto: Thomas Pfeuffer

    Markert ist nicht nur Badeaufsicht im Bischofsheimer Freibad, sondern auch für Technik zuständig. Und als solcher hatte er in diesen Wochen einiges zu tun. Viele sahen sein Auto vor dem Bad, und oft er wurde gefragt, was er denn hier noch mache. Schließlich sei die Badesaison, die inzwischen schon fünfte im neuen Freibad, schon seit 8. September beendet.

    Zum Schluss kommen die Uhren weg

    Wer die Aufzählung aller Tätigkeiten hört, die der 61-Jährige in den vergangenen Wochen erledigt hat, fragt sich allerdings eher, warum sein Auto nicht noch länger alleine auf dem Parkplatz vor dem Bad in der Kissinger Straße steht. Inzwischen ist es weg, denn er ist fertig geworden. Nachdem die Wasserwarte auch noch das Wasser aus Duschen und Toiletten abgelassen haben, war es seine letzte Aufgabe, die Uhren am Gebäude abzunehmen, zu reinigen und  einzulagern. Nun kann der Winter im Bischofsheimer Freibad kommen.

    Bis es jedoch soweit war, hatte Markert eine Unmenge unterschiedlichster Aufgaben zu bewältigen. Für manche, wie das Abhängen, das Reinigen und das Einlagern des Volleyball-Netzes, benötigt er einige Stunden, für andere mehrere Tage. Um die Materialien zu schonen und vor Umwelteinflüssen zu schützen, werden die verschiedensten Teile aus dem Außenbereich wie die Sonnensegel abgenommen und über den Winter eingelagert. Natürlich erst, nachdem sie - teils mit Spezialmitteln - "ordentlich" gereinigt wurden, was Markert besonders wichtig ist. Mal arbeitet er mit dem Hochdruckreiniger, mal mit Druckluft oder durchaus auch einmal mit der Wurzelbürste. Schließlich soll alles beim Aufbau im Frühjahr sauber sein. 

    Der 30er Schlüssel liegt schon für das Frühjahr bereit.
    Der 30er Schlüssel liegt schon für das Frühjahr bereit. Foto: Thomas Pfeuffer

    Eine Arbeit, die Tage erfordert, ist das Reinigen der Gitter über den Überlaufrinnen. Die werden im Sommer zwar jeden Tag sauber gemacht, allerdings nur von oben. Vor der Einlagerung über den Winter muss dann jedes der 170 Teile einzeln komplett gesäubert werden, wobei auch die schon genannte Wurzelbürste zum Einsatz kommt. Dann müssen die Strandkörbe ebenso gereinigt werden wie die Rutschen oder Kleinigkeiten wie die Rettungsringe oder Rettungsstangen. Sogar die Linien für das Beachvolleyball-Feld werden nur sauber eingelagert. Die Duschen im Außenbereich müssen abgedeckt werden, wie andere Geräte auch.

    Wasser schützt das Becken

    Ein weiteres wichtiges Thema ist dann das Ablassen des Wassers, um das Auffrieren zu verhindern. Im Gegensatz zu den kleinen Becken ist davon das große Becken nicht betroffen. Grün und veralgt bleibt das Wasser den Winter über im Becken. Die Frage nach dem Warum muss Markert oft beantworten. Die Edelstahlwanne, so seine Begründung, bleibt durch den Wasserdruck formstabil, die Schweißnähte sind besser geschützt. Auch durch die Bodenplatte dringt so weniger Wasser nach oben ins Becken. Damit die Algen nicht zu sehr am Edelstahl anhaften, muss ein spezielles Mittel über das Becken versprüht werden. Das ist eine Aufgabe, die dankenswerter Weise die Haselbacher Jugendfeuerwehr im Rahmen einer Übung übernimmt. Die Grundreinigung des Beckens erfolgt dann jeweils im Frühjahr.

    Auch die Technik in den Schaltschränken will beherrscht werden.
    Auch die Technik in den Schaltschränken will beherrscht werden. Foto: Thomas Pfeuffer

    Daneben jedoch finden sich in einem Freibad zahlreiche Zuleitungen und Ableitungen, die nicht einfrieren dürfen. Aus allen muss das Wasser abgelassen werden, bei vielen die Öffnung mit einem Blindstopfen verschlossen werden. Auch die Wärmeabsorber, die Matten auf dem Dach, in denen das Wasser für das Bad erwärmt wird, müssen winterfest gemacht, die Sonnenkollektoren abgedeckt werden.

    Schrubben im Schwallbecken

    Dann geht es ins Innere. Im Technikgebäude mit den Meter hohen Filteranlagen, zahllosen Pumpen,  Messvorrichtungen, Steuerungseinheiten, der Chlorgas-Technik, Spühl- und Rückspühlanlagen wartet noch weitaus mehr Arbeit auf Markert. Auch diese Anlange müssen winterfest gemacht werden. Die Filter - gefüllt mit Quarzsand und Aktivkohle - werden gereinigt, die Pumpen geöffnet, um Wasser abzulassen und Reinigungssiebe auszubauen. Die hoch sensiblen Messsonden für die Wasserqualität müssen ausgebaut und in einer Spezialflüssigkeit gelagert werden. Dann steht die Reinigung des Schwallraums an. In dem großen abgeschlossenen Ausgleichsbecken mit mehr als 50 Kubikmeter Lagerkapazität hat sich im Lauf der Saison so einiger Schmutz angesammelt. Nach dem Ablassen des Wassers kann Markert durch eine enge Luke in den Raum einsteigen, den Schmutz entfernen, Boden und die Wände reinigen.

    Freibad Bischofsheim vor der Winterpause
    Freibad Bischofsheim vor der Winterpause Foto: Thomas Pfeuffer
    Die Reinigung des Schwallraums bedeutet viel Arbeit.
    Die Reinigung des Schwallraums bedeutet viel Arbeit. Foto: Thomas Pfeuffer

    All das und noch anderes mehr musste Markert in den vergangenen Wochen erledigen. "Natürlich nicht immer alleine", lobt er die Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof. Nun herrscht erst einmal Ruhe im Freibad. Wenn ihm keine Alarmmeldung auf dem Handy erreicht, wird Markert den Winter über einmal im Monat vorbeischauen und einige Schieber und Pumpenmotoren aktivieren, damit sie beweglich bleiben.

    Auf das Frühjahr und die nächste Badesaison freut er sich schon. Die Stadt Bischofsheim habe ein schönes Freibad, in dem sich die Leute wohlfühlen, was sich natürlich auch auf seine Arbeit auswirke. Bevor es jedoch soweit ist, wartet natürlich wieder viel Arbeit auf ihn - und seinen 30er Schlüssel.

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