Die Finanzämter in Würzburg und Schweinfurt waren bislang die Domäne von Michael Röder. Jetzt hat er sich in weiter nördlich gelegene Gefilde gewagt und fungiert in Bad Neustadt erstmals als Leiter eines Finanzamtes. Der Regierungsdirektor hat bereits im Mai dieses Jahres das Amt von Jürgen Fuchs übernommen, der an das Finanzamt nach Bad Kissingen wechselt. Jetzt wurde Röder offiziell in einer Feierstunde mit musikalischer Umrahmung des „Königlich Bayerischen Rentamtorchesters“ in sein Amt eingeführt.
Am Ende der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste im Alten Amtshaus unterlief der ständigen Vertreterin des Finanzamtsleiters, Meike Reis-Götze ein kleiner Versprecher. Sie wünschte dem neuen Amtsleiter „viel Freude und viel Arbeit“ statt „viel Freude bei der Arbeit“. Den durchaus sympathischen Versprecher nahmen zahlreiche Redner bei der Einführung Röders in sein neues Amt auf. Schließlich trifft viel Freude und viel Arbeit den Nagel auf den Kopf, was die Aufgaben als Leiter einer Finanzbehörde anberaumt.
Behördenverlagerung
Ständig neue, und vor allem zusätzliche Gesetze im Steuerrecht, die Behördenverlagerung mit 50 neuen Mitarbeitern am Standort Bad Neustadt und die Ausbildung junger Nachwuchskräfte. Michael Röder wird es in den kommenden Jahren bestimmt nicht langweilig. Dafür hat allein schon sein Vorgänger Jürgen Fuchs gesorgt, der das Finanzamt wieder in den Status eines Ausbildungsfinanzamtes erhoben hat, wie Meike Reis-Götze in der Feierstunde hervorhob.
Viereinhalb Jahre war Jürgen Fuchs in der Leitung des Amtes in der Kreisstadt beschäftigt. Seit Mai arbeitet er nun als Leiter des Finanzamtes in Bad Kissingen. „Das Finanzamtsschiff bleibt auf Kurs“, betonte Birgit Streit als Sprecherin des Personalrats und überreichte ein Bild mit Karikaturen aller Mitarbeiter der Behörde, das der Personalratsvorsitzende Rainer Volmerhausen gezeichnet hatte.
Sehr zur Freude von Finanzstaatssekretär Albert Füracker fand die Amtsübergabe im Alten Amtshaus statt, dem Ort, wo einst der „Guldenzöllner“ den Zoll der Reisenden einstrich. „Sie sind der neue Guldenzöllner der Stadt und des Landkreises“, sagte Füracker zu Röder.
Michael Röder, Jahrgang 1961, stammt aus Schweinfurt, wo er die Schule besucht und Abitur gemacht hat. Es folgten ein Studium in Würzburg und anschließende berufliche Stationen an Finanzämtern in Schweinfurt und Würzburg. Füracker charakterisierte Röder als „ausgesprochen heimatverbunden“. Sein neuer Job als Leiter des Finanzamtes in Bad Neustadt ist sein erster in der Führung einer Behörde.
„Ich bin davon überzeugt, dass das Finanzamt Bad Neustadt bei Ihnen in guten Händen ist“, sagte Bürgermeister Bruno Altrichter zu Michael Röder und wünschte auch seinem Vorgänger, der nun „einige Kilometer flussabwärts“ nach neuen Aufgaben sucht, alles Gute.
Glückwünsche der Steuerberater
„Sie haben die Aufgaben eines Finanzamtsleiters mit Bravour gemeistert“, sagte der stellvertretende Landrat Josef Demar zu Jürgen Fuchs. Dem neuen Amtsleiter wünschte Demar viel Erfolg. Das wünschte auch Ingeborg Maier von der Steuerberaterkammer in Nürnberg. Seit Jahren schon pflege das Finanzamt Bad Neustadt einen engen Kontakt zu den Steuerberatern der Region.
„Sie können etwas von mir erwarten“, versprach der neue Leiter des Finanzamtes, Michael Röder, nach der Nennung der vielen Aufgaben, die ihn als neuen Behördenleiter nun erwarten. Ganz dem entsprechend, wie es Meike Reis-Götze formuliert hatte: Viel Freude und viel Arbeit.