Eltern aus Niederlauer können ihre Kinder nun doch im Naturkindergarten der NES-Allianz betreuen lassen. Er soll bis Herbst 2025 in Unsleben entstehen. Das Thema stand in der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut auf der Tagesordnung, nachdem im September mit Ausnahme von Bürgermeister Holger Schmitt und Stellvertreter André Mauer alle Gremiumsmitglieder dagegen gestimmt hatten, dass sich Niederlauer am Naturkindergarten beteiligt.
Nach dem mehrheitlichen Nein hatte der Bürgermeister die Ratsmitglieder gebeten, über das Thema noch einmal nachzudenken. Ergänzend stellten jetzt Unslebens Bürgermeister Michael Gottwald, Hohenroths Bürgermeister Georg Straub (zugleich Vorsitzender der NES-Allianz) und Christina Saal (Kämmerin der VG Heustreu, die das Projekt buchhalterisch abwickeln soll) noch einmal die Planungen zum Naturkindergarten vor.
Bis auf Wollbach und Wülfershausen möchten sich demnach alle Kommunen der NES-Allianz am Naturkindergarten beteiligen. Er sieht ein landschafts- und naturpädagogisches Konzept vor und werde von vielen Eltern als "herausragendes Betreuungsprojekt" gesehen, so Gottwald. Das große Interesse an solchen Einrichtungen zeige sich dadurch, dass es für den Waldkindergarten der NES-Allianz in Hohenroth eine Warteliste gibt. Wer hier nicht zum Zug kommt, könnte alternativ den Naturkindergarten in Unsleben besuchen, so die Idee.
Für Niederlauer ist ein Kindergartenplatz vorgesehen – je nachdem, wie viele Mädchen und Jungen aus welchen Gemeinden angemeldet werden, könnten es mehr Plätze werden. Stellvertretender Bürgermeister André Mauer erläuterte erneut, was aus seiner Sicht für eine Beteiligung am Naturkindergarten spricht. "Die Einrichtung stellt keine Konkurrenz zu unseren Kindergärten dar, die sind fast voll", so Mauer.
Im Waldkindergarten Hohenroth spielen auch Kinder aus Münnerstadt
Außerdem würden die Niederläurer Bürgerinnen und Bürger und Vereine von vielen Projekten der NES-Allianz, wie der Projektförderung über das Regionalbudget, profitieren. Die für die Gemeinde anfallenden Investitionskosten von rund 6800 Euro plus 2500 Euro, wenn die Einrichtung bis Ende Februar 2026 nicht ausgelastet ist, seien vertretbar. "Wir sollten dieses Angebot für unsere Bürger schaffen. Es ist wichtig, dass wir den Eltern eine Vielfalt an Betreuungsmöglichkeiten bieten", sagte André Mauer.
Gemeinderat Florian Becher fragte, ob die örtlichen Kindergärten mehr naturpädagogische Angebote machen könnten, statt dass Kinder quer durch den Landkreis zu speziellen Einrichtungen gefahren werden. "Da geht es auch um Haftungsfragen", so Holger Schmitt. "Es hängt auch davon ab, welches Interesse das Kindergarten-Personal an diesem Thema hat. Ein solches Konzept funktioniert in einer speziellen Einrichtung am besten", ergänzte Michael Gottwald. Das Fahren macht Eltern, die von der Einrichtung überzeugt sind, laut Georg Straub nichts aus: "Den Waldkindergarten Hohenroth besuchen Kinder aus Münnerstadt".
Der erneute Austausch von Argumenten brachte die Gemeinderäte offenbar zum Umdenken: Das Gremium stimmte nun einstimmig dafür, den Beschluss aus der Septembersitzung aufzuheben und sich am Naturkindergarten zu beteiligen.

Neben dem Naturkindergarten beschäftigte auch das Thema Straßen die Gemeindevertreter. Sorgen bereitet hier momentan der Höllweg. "Der Zustand ist nicht mehr tragbar, die Schlaglöcher sind teilweise 15 Zentimeter tief", gab Florian Becher zu bedenken. "Wer da mit dem Fahrrad hängenbleibt, bricht sich das Genick", pflichtete Ratskollege Christoph Büchs bei. Bürgermeister Holger Schmitt versprach, sich die Schäden mit einem Experten anzusehen und zu veranlassen, dass die Schlaglöcher zeitnah gefüllt werden.
Stützmauer soll Pflege der Böschung in der Niederläurer Katzenhackstraße erleichtern
Aktuell wird in Niederlauer die Katzenhackstraße ausgebaut. Der gemeindliche Bauhof wies laut Bürgermeister Holger Schmitt darauf hin, dass die Böschung zwischen der Kreuzung Katzenhackstraße/Steinstraße bis zur Einmündung in die Brunnenstraße steil und deswegen schwer zu pflegen sei.

Das Sachgebiet Tiefbau der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt schlägt zur Abhilfe vor, eine Stützmauer mit einer Länge von etwa 50 Metern planen und errichten zu lassen. Die Gemeinderäte zeigten sich skeptisch, ob sie tatsächlich das Problem lösen würde. Und stellten infrage, dass es sinnvoll ist, "viel Geld für ein paar Steine" auszugeben.
Die Mandatsträger einigten sich, das Ingenieurbüro Baurconsult zu beauftragen, einen Vorschlag für die Planung einer Stützmauer mit Kostenschätzung zu erstellen. Danach soll erneut über das Für und Wider beraten werden.