Die Jugendlichen der Tischtennisabteilung des TSV Bad Königshofen waren zu Beginn der Sommerferien im tschechischen Horice im Trainingslager. In der letzten Ferienwoche nahmen einige von ihnen am Trainingscamp in der eigenen Halle teil, das von der Andro-Tischtennisschule ausgeschrieben, von der TSV-A-Lizenz-Trainerin Andrea Voigt geleitet und von der höchstmöglichen Zahl von 50 Teilnehmern zwischen sechs und 60 Jahren besucht wurde.
„Die Plätze waren gleich weg, als die Ausschreibung draußen war“, bemerkte Voigt, die andenkt, nächstes Jahr zwei solche Lehrgänge hintereinander anzubieten. Unter den 50 Teilnehmern an den 20 Tischen war auch ein Jugendlicher, Petr aus Horice in Tschechien, den die Gruppe ein paar Wochen zuvor kennengelernt hatte. „Er ist ein besonders Guter und deshalb hervorragender Trainingspartner für die Besseren dieser bunt gemischten Gruppe.“ Aus ganz Unterfranken bis Alzenau und Versbach, aus dem Tischtenniskreis Rhön, aus Thüringen (Suhl) und eben aus Bad Königshofen kamen die Teilnehmer. Von Dienstag bis Freitag wurden zwei bis drei Einheiten am Tag absolviert, früh drei Stunden, am Nachmittag zweieinhalb und am Abend standen Ballspielen oder Schwimmbad auf dem Programm.
Unterstützt wurde Andrea Voigt von Lizenz-Trainer Patrick Salmen aus Kassel und den Übungsleitern Steffen Kleinhenz und Joachim Gössmann aus Langendorf. Am Donnerstag stieß der hessische Tischtennis-Lehrwart zum Lehrgang hinzu, der sich Voigts Arbeit mit den Tischtennis-Mädchen anschauen wollte. Am Spätnachmittag und am Abend stellte sich die Nummer 6 der Königshöfer Rangliste, Marcin Miszewski, als Sparringspartner für die Besten der Großgruppe zur Verfügung. Für Motivation sorgte am Mittwoch ein Zaungast. „Ich wusste gar nicht, was hier los ist, habe einfach mal vorbei geschaut“, gestand die Nummer 2 des Zweitbundesligisten TSV Bad Königshofen, Kilian Ort, der „gern ein paar Ballwechsel mitgemacht hätte, wenn es meine verletzte Schulter zuließe“.
20 Jugendliche übernachteten im Haus Sankt Michael, ein paar Erwachsene im Hotel Ebner und für die Übrigen hatten Vereine oder Eltern Fahrdienste eingerichtet. „Ich freue mich, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Das beweist die Nachfrage aus der Region. So heterogen die Gruppe ist, so diszipliniert arbeiten alle mit und erzielen Lernfortschritte“, stellte Andrea Voigt fest, die an mehreren Standorten in Bayern solche Lehrgänge abhält.
Fahrer, Betreuer, Co-Trainer, Sparringspartner und Teilnehmer in Personalunion, „wo mich die Andrea halt gebraucht hat“, war Joachim Gössmann. Er macht Jugendarbeit in Langendorf und holte sich auch für seine eigenen Trainingseinheiten Anleitungen und Tipps. Den Lehrgang nennt er „einfach super, weil man mal gegen andere als die üblichen Trainingspartner spielen kann. Hier wird die Beinarbeit geschult, es gibt technische Tipps und Übungen bis hin zum richtigen Aufwärmen. Es sind verschiedene Leistungsstärken hier, das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und den Respekt vor der Leistung des anderen. Meine größeren Jugendlichen übernachten hier. Die zwei Kleinen, sie sind erst sechs und komplett begeistert, werden jeweils abgeholt und gebracht.“
Rainer Biegner aus Garitz spielte selber nicht mit, sondern fungierte als Fahrer, schaute aber die meiste Zeit zu. Er ist 71 und meinte: „wir spielten früher schon hier gegen Holdi Schäfer und seine Mannschaft. Dieses Trainingslager wird ja ganz toll angenommen. Das ist es ja, was uns draußen in der Region fehlt, gute Trainer und Übungsleiter. Wir spielen halt doch immer denselben Stiefel. Ich bin jetzt 71 und mache immer noch Jugendtraining.
In einem Jahr ist aber Schluss damit.“ Mit Konrad Haase und Jan Geld hat er zwei Buben in der Gruppe dabei. Kilian Ort begrüßt, dass „sich in der Region und nicht nur in Bad Königshofen was tut. Die Vereine in der Umgebung kriegen auch mit, was Andrea für einen guten Job macht. Das kann dem Tischtennis in der Gegend nur gut tun. Christoph Schüller und ich hatten Glück, dass wir meinen Vater im Verein hatten, der uns die wichtigen Dinge am Anfang beigebracht hat.“
Harald Fiedler aus dem thüringischen Schönbrunn ist mit 60 der älteste aktive Teilnehmer. „Wir hatten voriges Jahr Probleme im Verein mit dem Klassenerhalt und wollten ursprünglich in ein Trainingslager fahren. Dann haben wir stattdessen Frau Voigt kontaktiert und sie ist auch gekommen. Es hat dennoch nicht gereicht, wir sind trotzdem aus der Verbandsliga abgestiegen. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.“