Ein Fest der Superlative steht den Wargolshäusern ins Haus. Vom Mittwoch, 30. Mai an feiert die Freiwillige Feuerwehr sechs Tage lang mit einem Spitzenprogramm ihr 140-jähriges Bestehen (wir berichteten). Im Rahmen eines Kommersabends im liebevoll dekorierten Zelt wurden bereits im Vorfeld die Verdienste der Wehr und deren Männer und Frauen gewürdigt.
„Die Wargolshäuser sind die Spitze Bayerns“, mit dieser verbalen Verneigung würdigte der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel das hohe Engagement der Wehr. Dabei machte der Schirmherr des Festes deutlich, dass es nicht nur um Brandschutz gehe. Gerade in kleinen Gemeinden seien die Feuerwehren tragende Säulen, und er sprach sich deutlich gegen die Zusammenlegung der Wehren aus. Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes lud er die Helfer ein, mit einem Bus nach München in den Landtag zu kommen. Ein gefährliches Angebot. Denn Kommandant Herbert Büttner konterte sofort und meinte, ein Bus reiche da nicht. Bei 346 Helferinnen und Helfern beim Fest seien deren sieben notwendig.
Auch der stellvertretende Landrat Josef Demar würdigte den Einsatz der Wargolshäuser. „Im Jahre 2005 habt ihr mit Eigenleistung das Gerätehaus umgebaut und bei der Anschaffung des Löschfahrzeugs einen ansehnlichen Zuschuss gewährt“, wusste der Landkreisvertreter zu berichten. Den Dank für Einsatz und Idealismus brachte Bürgermeister Georg Menninger zum Ausdruck; er hoffe, dass dieser Schwung in der Gemeinde erhalten bleibe.
Herbert Büttner seit 35 Jahren Chef
Alle Redner stellten einen heraus, der untrennbar mit der Freiwilligen Feuerwehr Wargolshausen verbunden ist: Seit 35 Jahren steht Herbert Büttner als Kommandant – und seit einigen Jahren zusätzlich als Vorstand des Feuerwehrvereins – an der Spitze der Wehr. Dabei hatten im Jahre 1983, als der damals 23-Jährige zusammen mit anderen jungen Leuten in die Führungsspitze der Wehr gewählt wurde, offenbar einige Bedenken. Dies „kitzelte“ Fredi Breunig, Moderator des Abends, aus dem verdienten Wehrmann heraus. Breunig hatte – wie bei analog seinen kabarettistischen Frühschoppen – Herbert Büttner als „Überraschungsgast“ auf die Bühne geholt und anstelle einer langatmigen Chronikpräsentation Anekdoten aus der Feuerwehrgeschichte zum Besten gegeben. Und so räumte auch Herbert Büttner – Spitzname Urban – ein, dass es seinerzeit Stimmen gab, die junge Mannschaft könnte das Feuerwehrvermögen versaufen.
Insgesamt schaffte es der erfahrene Kabarettist Breunig mit seinen Beiträgen und unterhaltsamen Talkrunden, einen amüsanten Abend entstehen zu lassen. Immer wieder unterbrochen von den Klängen der „Wülfershäuser Oldies“.
Ehrungen
Dass an so einem Kommersabend auch die Verdienste verdienter Feuerwehrkameraden gewürdigt werden müssen, ist selbstverständlich. Dazu war auch Kreisbrandrat Stefan Schmöger nach Wargolshausen gekommen, um in diesem Zusammenhang den Feuerwehrleuten zu danken.
Ganz oben stand die Verleihung des „Ehrenkreuzes in Bronze“ des Deutschen Feuerwehrverbands an Herbert Büttner. Dicht gefolgt von seiner Stellvertreterin im Feuerwehrverein, Susanne Chevallier, die vom Landesfeuerwehrverband mit dem Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber gewürdigt wurde. Offensichtlich ist sie die erste Frau in Bayern mit so einer Auszeichnung.
Außerdem wurden geehrt: Christian Beck, Jens Hochrein, Florian Rink, Maximilian Zink, Nicole Kirchner, Klaus Heid, Christian Kirchner (Zivilabzeichen halbrund, versilbert), Hartmut Büttner, Siegbert Büttner, Roland Hartung, Herbert Kirchner, Alfons Müller, Alois Müller, Winfried Müller (Zivilabzeichen rund, vergoldet), Alex Hänsel, Matthias Hänsel, Thomas Heid, Herwig Kirchner, Patrick Müller, Ewald Then, Stefan Then, Hubert Warmuth (Zivilabzeichen rund, versilbert), Albert Warmuth, Herbert Büttner, Albrecht Warmuth, Herwig Kirchner (40 Jahre Dienst), Hubert Warmuth, Christoph Büttner, Matthias Hänsel, Alexander Hänsel (25 Jahre Dienst). Zu guter Letzt gab es Blumen beziehungsweise ein Präsent für Zofia Büttner und Marcel Chevallier.
Nach diesem Auftakt haben die Floriansjünger aus Wargolshausen in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun, um die Festtage in dem 1500 Quadratmeter großen Zelt zu organisieren. Schließlich stehen bekannte Musikgruppen wie „Troglauer Buam“, „Münchner Zwietracht“, „Styroler“, „Blaue Zipfel“ „Rhöner Rebellen“ und „Ikke Hüftgold“ (Mallorca-Abend) auf dem Programm und erfordern hohen Einsatz. Nicht zu vergessen der Festzug am kommenden Sonntag, 3. Juni, zu dem bereits zahlreiche Wehren ihr Kommen zugesagt haben.