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MEININGEN: Voller Einsatz für die ausgebrannte Lok

MEININGEN

Voller Einsatz für die ausgebrannte Lok

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    Die Dampflokomotive 01150 soll wieder ein Schmuckstück auf den Gleisen werden. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Olaf Teubert, einem ehemaligen Lokführer, wird die ausgebrannte Schnellzuglok wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Das Dampflokwerk Meiningen hat Ende Oktober den Auftrag dazu bekommen. Im Oktober 2005 wurde die Schnellzuglokomotive beim Brand im Depot des Nürnberger DB-Museums schwer beschädigt. Nachdem sich die Beteiligten auf ein Restaurierungs- und Betriebskonzept für die Lok geeinigt haben, wird nun eine Hauptuntersuchung durchgeführt, die für den Betrieb der nächsten acht Jahre gilt.

    Das wichtigste und auch teuerste Teil einer Dampflokomotive ist der Kessel. Der genietete Dampferzeuger der 01150 wird durch einen geschweißten Kessel-Neubau ersetzt. Die Lokomotive wurde 1935 bei Henschel in Kassel gebaut. 1970 verabschiedete sich die Bahn von den Dampflokomotiven. Ein Bielefelder Textilfabrikant kaufte die 01150 und Teubert sorgte mit zwei Helfern für die Instandsetzung und Instandhaltung der Maschine.

    Die Schnellzuglokomotive wurde bei Nostalgiefahrten eingesetzt und war 1985 der absolute Star bei den Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum Deutsche Eisenbahn in Nürnberg. 1988 kaufte die Bahn die Lok zurück. Teubert erinnert sich, dass er sie „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ nach Nürnberg überführt hat. Nach Ablauf der Kesselfrist kam die 01150 ins Museum, wo sie im Oktober 2005 bei der Brandkatastrophe stark beschädigt wurde. Ursprünglich sollte die Lok nur „museal“ aufgearbeitet werden, das heißt nur optisch und gerade mal rollfähig. Doch für den heute 74-jährigen Olaf Teubert verkörpert diese Lokomotive ein Stück deutsche Eisenbahngeschichte; er wollte sich nicht damit abfinden, dass „seine“ Lok nur noch im Museum stehen sollte. Also sammelte er Spenden für die Instandsetzung, unter anderem bei den Meininger Dampfloktagen.

    Teubert wurde von der Stiftung Deutsche Eisenbahn sowie von der Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt unterstützt. Neben der DB AG und den privaten Spendern beteiligt sich auch die Firma Märklin in erheblichem Umfang an der Aufarbeitung. Ein Modell dieser Lokomotive wird Märklin natürlich auch produzieren.

    Bei der Aufarbeitung wird die Lok dem Auslieferungszustand von 1935 angeglichen – mit großen Wagner-Windleitblechen und großen Lampen sowie der entsprechenden Beschilderung. Änderungen aus der Bundesbahn-Zeit wie schmaler Schlot, beidseitig auf dem Umlaufblech platzierte Pumpen sowie der fehlende Rauchkammer-Zentralverschluss sollen bestehen bleiben. Damit ist ein für später in Aussicht gestellter Rückbau in den Zustand der 1970er Jahre ohne großen Aufwand möglich. Die Lok wird vom Verein „Traditionsgemeinschaft Bw Halle P e V“ betrieben werden. Erste Fahrten sind für Herbst 2011 geplant. Der Einsatz soll bundesweit erfolgen.

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