Von A wie Apfelbrand bis Z wie Zwetschge reichte das Angebot an Destillaten bei der „Rhön-Grabfelder Brennkultur“ im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen. Acht Brenner aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld machten es sich mit ihren Produkten in den Stuben der Museumshäuser gemütlich, um mit den Besuchern zu fachsimpeln und natürlich auch so manche Flasche Selbstgebrannten zu verkaufen.
Dabei trat eine beachtliche Vielfalt an edlen Tropfen zutage. Haselnuss- und Himbeergeiste befanden sich genauso im Sortiment wie Obst- und Getreidebrände oder Gin.
Ideenreiche Namensgebung
Was die Bezeichnung ihrer Destillate angeht, zeigten sich die Brenner ideenreich. So war unter den Produkten zum Beispiel ein Bio-Kräuter-Likör „Birkwild74“ zu entdecken oder auch der „Schwarze Maulaff“, hinter dem sich ein im Holzfass gereifter Zwetschgenbrand verbirgt.
Brennerseminare
Nebenbei erfuhr man noch manch Wissenswertes über das Brenner-Handwerk mit seiner langen Tradition. So stellte das Rhönmuseum historische Gefäße aus dem 19. Jahrhundert als Ausstellungsobjekte zur Verfügung. Die Brenner selbst zeigten historische Brennutensilien und ließen die Gäste an verschiedenen Malz- und Kräutersorten riechen. Auch erläuterten sie die Unterschiede von Vor-, Mittel- und Nachlauf und informierten über die fachgerechte Lagerung hochprozentiger Produkte.
All das geschah unter dem Dach des Fränkischen Klein- und Obstbrennerverbandes, dessen Geschäftsführerin Andrea Bätz zu Brennerseminaren in die Aktionsscheune des Dreiseithofs aus Leutershausen einlud. Dabei konnte man zum Beispiel einen Ausflug in die Welt der edlen Flaschengeister oder zum Whisky, dem flüssigen Gold der „fränkischen“ Highlands, unternehmen.
Nur wenige Schritte waren es bis zur Hofstelle aus Mühlfeld. In deren Erdgeschoss befindet sich die Branntweinbrennerei aus Jesserndorf. Die 1920 errichtete Anlage ist, trotz ihres hohen Alters, noch voll funktionsfähig. Hier wurde der Museumsbierbrand des Fränkischen Freilandmuseums Fladungen gebrannt, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein. Museumsbrenner Michael Weber jedenfalls interessiert es „brennend“. Schließlich soll es ein ganz besonders gutes Tröpfchen werden, das man in zwei Jahren, zum 100-jährigen Bestehen der Museumsbrennerei, genießen kann.