Zwei Themen standen im Fokus der jüngsten Sitzung des Gemeinderates, die bereits in der Vergangenheit mehrfach für längere Diskussionen gesorgt hatten. Thema Nummer eins: Das alte und seit diesem Jahr herrenlose Haus in der Mühlstraße. Eine Begehung der denkmalgeschützten Immobilie konnte bislang nicht erfolgen, da der frühere Eigentümer noch nicht für einen Termin bereitstehen konnte. Dieser hatte, zur Verwunderung der Gemeinde, per Notarvertrag sein Besitzverhältnis bezüglich des Hauses aufgekündigt.
Das Verhalten sorgt im Gemeinderat für Kopfschütteln, da das Haus dringend saniert werden muss. Obendrein hat das Haus aktuell zwar keinen Besitzer, wohl aber liegt ein Wohnrecht eines Verwandten des früheren Eigentümers auf dem Haus. Mit dieser Gemengelage beschäftigt sich derzeit auch die Rechts- wie die Bauabteilung im Landratsamt. Ohne bislang zu konkreten Ergebnissen zu kommen.
Gemeinde bleibt auf den Kosten wohl sitzen
Der Gemeinde sind die Hände gebunden, was die Zukunft des Hauses angeht. Allerdings sollen und müssen Sicherungsmaßnahmen ausgeführt werden, um weiteres Herabfallen von Putzteilen der Fassade wie von Dachziegeln zu verhindern. Ein erstes Angebot, teilte Bürgermeister Ansgar Zimmer mit, beläuft sich auf 15.000 Euro. Auf diesen Kosten bleibt die Gemeinde wohl sitzen. Zweiter Bürgermeister Markus Werner forderte Zimmer wie auch die Verwaltungsgemeinschaft auf, weiterhin Druck auf den ehemaligen Besitzer auszuüben, die Verhältnisse um das Haus schnellstmöglich zu klären. Wie es dann mit dem "herrenlosen" Haus weitergeht, steht noch nicht fest.
Thema Nummer zwei: Der Biber am Wollbach in unmittelbarer Nähe der Biogasanlage nahe Unsleben. "Wir haben wieder ein massives Problem", sagte Ansgar Zimmer. Mittlerweile lebt dort eine ganze Familie der Nagetiere. Das Problem sind die Dämme, die immer wieder von den Bibern im Wollbach errichtet werden. Unmittelbar an der Fuß- und Radwegeunterführung dürfen diese zwar in Absprache mit den Naturschutzbehörden in regelmäßigen Abständen von den Gemeindearbeitern entfernt werden. In der Nähe des großen Silos der Biogasanlage jedoch nicht, da es sich dort um ein Flora-Fauna-Habitat handelt.
Und darin sehen die Betreiber der Biogasanlage ein großes Problem. Schafft es der Biber, den Bachlauf so weit aufzustauen, dass die Fundamente des Silos unterspült werden, könnte ein immenser Schaden an dem Bauwerk entstehen. Laut Markus Werner wäre sogar ein Schaden in Millionenhöhe denkbar. Werner kritisierte in deutlichen Worten die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt, die das schützenswerte Nagetier in diesem Bereich weiter dulden will, weil es sich eben um ein FFH-Gebiet handelt. "Der Biber greift aber hier ein Bauwerk an", betonte Markus Werner und forderte ein Umdenken sowie geeignete Maßnahmen, um das Aufstauen zu verhindern. Die eventuell entstehenden Schadenskosten an der Biogasanlage würden nämlich an der Gemeinde hängen bleiben.
Landrat Thomas Habermann hat in einem Brief an alle Gemeinden im Landkreis dringend darum gebeten, Unterkünfte für Asylsuchende zur Verfügung zu stellen. Die Aufforderung geht auch nach Heustreu, wo der Gemeinderat die Bevölkerung um Unterstützung bittet.
Förderung von zwei Panoramawegen beantragt
Als Mitgliedsgemeinde in der NES-Allianz hat die Gemeinde die Förderung zweier neuer Panoramawege rund um Heustreu beantragt. An markanten Aussichtspunkten sollen insgesamt acht Ruhebänke und zwei "Waldsofas" aufgestellt werden. Neben der Ausschilderung sollen auch Infotafeln mit Wissenswertem über Besonderheiten in und um Heustreu installiert werden. Die Gesamtkosten bezifferte Ansgar Zimmer auf 19.000 Euro.
Erfreut zeigte sich der Gemeinderat über einen vorliegenden Vertrag der Sila Fünf GmbH & Co. KG. Demnach soll die Gemeinde am Ertrag von fünf der insgesamt zehn Windrädern des Windparks bei Unsleben und Oberstreu beteiligt werden. Der Erlös beläuft sich auf rund 2000 Euro pro Jahr.