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BAD NEUSTADT: Von der Rhön zurück ins Ruhrgebiet

BAD NEUSTADT

Von der Rhön zurück ins Ruhrgebiet

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    „Dies kommt nicht ganz so überraschend“, sagte Bad Kissingens Landrat Thomas Bold, der derzeit für die Tourismus GmbH verantwortlich zeichnet, bei einem Pressegespräch.

    Schon vor Ostern war Meissner mit seiner Bitte an die Landräte herangetreten. Einige Tage später hatte Habermann und Bold eine Kunde aus Moers erreicht. Dort am Niederrhein hatte sich Andreas Meissner auf den Geschäftsführerposten der Moers Marketing GmbH beworben. Dass aber diese vertrauliche Bewerbung vor der Vertragsunterzeichnung öffentlich wurde, wertete Meissner als Unverfrorenheit. „Danach habe ich meine Bewerbung zurückgezogen“, sagte Meissner nun auf Nachfrage der MAIN-POST.

    Der im Mai 2006 aus Bochum in die Rhön gekommene Betriebswirt kehrt jetzt wieder nach Bochum zurück. Persönliche und familiäre Gründe seien für diesen Schritt ausschlaggebend gewesen. „Ich werde dort definitiv im Bereich Dienstleistung und Veranstaltungen arbeiten“, erklärte der scheidende Tourismus-Manager.

    In der Rhön zu arbeiten, sei laut Meissner eine „sehr spannende Aufgabe“ gewesen. Zunächst sei es darum gegangen, die GmbH aufzubauen und zum Laufen zu bringen, führte Bold aus. Seine Kernaufgabe sah Meissner darin, „so viele Gäste wie möglich“ zu akquirieren. Da sei man sehr erfolgreich gewesen, wie die Zahlen bewiesen. Zahlen jedoch sind relativ: Fast drei Millionen Übernachtungen im Tourismus und Fremdenverkehr wies das Landesamt für Statistik (München) im vergangenen Jahr für die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen aus. Allerdings muss man dabei zuvorderst die Kurbäder ins Kalkül ziehen, die den Löwenanteil stellen.

    Meissner lobt in der Rückschau vor allem die gute Zusammenarbeit mit den Kurdirektoren und den Tourismusbeauftragten in den verschiedenen Orten der Rhön, verweist aber auch darauf, dass es durchaus Kritikpunkte gegeben habe. Er selbst wolle jedoch nichts kritisieren, „dafür ist alles viel zu gut gelaufen!“

    Durchaus Defizite

    Andererseits bestätigt Meissner Defizite, die beispielsweise bei der jüngsten Kreisausschusssitzung in Sachen Tourismus laut geworden waren. Dort hieß es, dass sich der Tourismus-Manager zu wenig in den einzelnen Orten sehen lasse.

    „Das ist richtig“, gibt der Betriebswirt unumwunden zu. Mit den Gastgeber- und Wellness-Katalogen, die er auf den Markt gebracht hat, sei zu viel Tagesarbeit an ihm selbst hängen geblieben. „Grund dafür war aber die fehlende Unterstützung aus Thüringen. Das musste ich zusätzlich übernehmen“, erläutert Meissner. Denn Ende 2006 waren bei der Tourismusgemeinschaft Thüringer Rhön erhebliche Schulden aufgetaucht, die 2007 zur Auflösung dieser Gemeinschaft führten. Die Thüringer aber hatten sich in der Rhön-Vermarktung für alle drei Länder um das Katalogwesen zu kümmern.

    „Das lag plötzlich brach“, bestätigt Christoph Fischer, Geschäftsführer des Regionalforums Thüringer Rhön, das nach der Insolvenz zusammen mit der bayerischen Tourismus GmbH in die Bresche sprang. „Meissner hatte 2007 extrem viel Arbeit mit den Katalogen“, bestätigt Fischer.

    Zusatzarbeit

    „Da kann ich natürlich auch nicht sagen, ich gehe nach Ostheim und lasse die Arbeit an den Katalogen liegen“, sagt Meissner im Rückblick. Er bedankt sich vor allem bei Geerd Müller vom Touristinfozentrum Schwarze Berge in Oberbach und bei den Damen im Tourismusbüro, die ihm den Rücken freigehalten hatten.

    Auch Bad Neustadts Kurdirektor Bernhard Mosandl kann sich nicht über eine mangelnde Präsenz von Andreas Meissner beklagen. „Er hat aus seiner Position das Mögliche herausgeholt“, urteilt Mosandl. Dass die Tourismus GmbH gegründet wurde, ist laut Mosandl sinnvoll gewesen. Man müsse nun aber eine genauere Stellenbeschreibung definieren. Es müsse klar sein, wie die Zentren in Oberbach und am Kreuzberg organisatorisch eingebunden werden. Er selbst werde sich nicht auf die freigewordene Stelle bewerben. „Ich bin in einer festen Position und die fülle ich 100-prozentig aus!“

    Die Stelle, auf der sich vor knapp zwei Jahren 81 Bewerber gemeldet hatten, werde laut Bad Kissingens Landrat Thomas Bold neu ausgeschrieben. Bis sie wieder besetzt ist, übernimmt Bold die Geschäftsführung.

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