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Willmars: Von Ziegen bewacht: Ein Mobil für 300 glückliche Hennen in Willmars

Willmars

Von Ziegen bewacht: Ein Mobil für 300 glückliche Hennen in Willmars

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    Familie Hofmann aus Willmars hat ein "Hühnermobil": Ihre 300 Hennen leben in einem Stall auf Rädern. Die Ziegen "Ziegela" und "Zieglinde" passen auf die muntere Hühnerschar auf.
    Familie Hofmann aus Willmars hat ein "Hühnermobil": Ihre 300 Hennen leben in einem Stall auf Rädern. Die Ziegen "Ziegela" und "Zieglinde" passen auf die muntere Hühnerschar auf. Foto: Franziska Sauer

    Wer zum Kreuzhof der Familie Hofmann nach Willmars kommt, sieht schon von Weitem einen großen Anhänger mit der Aufschrift "Eier, Nudeln und mehr". Auf der Wiese drumherum tummeln sich jede Menge Hühner und zwei Ziegen. Sie sind zutraulich und wenn man sich nähert, kommen sie direkt angelaufen und erwarten eine Portion Futter. Die braun-weiße Schar gehört Landwirt Thorsten Hofmann und seiner Ehefrau Kathrin. Seit September besitzt die vierköpfige Familie ein sogenanntes "Hühnermobil". Der fahrbare Stall ist das Herzstück ihres Familienprojekts.

    Durch das Hühnermobil sind ihre 300 Hennen bestens versorgt. Sie haben eine Tränke, an der sie jederzeit Wasser bekommen. Ein Aschebad, das ihnen hilft, sauber zu bleiben und einen geschützten Scharrbereich, der mit Hackschnitzeln ausgestreut ist, damit sie auch drinnen eine Beschäftigung haben. Außerdem gibt es Sitzstangen und Nester. Dort legen die Hennen ihre Eier, die jeden Tag frisch eingesammelt und per Hand in Kartons einsortiert werden.

    Jeden Tag an der frischen Luft

    Tagsüber sind die Hühner auf der Wiese. Sobald es dunkel wird, klettern sie in ihr rollendes Hühnerhaus. Ihr Stall wird alle paar Wochen versetzt. So findet die gackernde Schar immer wieder etwas Neues zu fressen. Zudem haben sie es immer schön grün. Und der Boden kann sich auch etwas vom Scharren und Picken der Tiere erholen. Jeden Tag geht es an die frische Luft: "Sobald die Klappe aufgeht, stürmen sie nach draußen", berichten Thorsten und Kathrin Hofmann. Das war nicht immer so: Am Anfang mussten sich die Hühner erst eingewöhnen.

    Am Kreuzhof in Willmars kann man von glücklichen Hühnern sprechen. Sie haben genug Auslauf, frische Luft und bekommen manchmal sogar Streicheleinheiten.
    Am Kreuzhof in Willmars kann man von glücklichen Hühnern sprechen. Sie haben genug Auslauf, frische Luft und bekommen manchmal sogar Streicheleinheiten. Foto: Franziska Sauer

    Eigentlich liegt das landwirtschaftliche Augenmerk der Hofmanns auf Fresserzeugung und Ackerbau. "Aber meine Frau wollte noch Hühner haben", schmunzelt Thorsten Hofmann. "Hühner fand ich schon immer toll. Sie sind immer so zutraulich", sagt Kathrin Hofmann und nimmt eine Henne auf den Arm, was sich diese ohne Gegenwehr gefallen lässt. Irgendwann bekam sie fünf Vorwerkhühner und einen Hahn geschenkt, die auf dem Hof genügend Auslauf hatten. "Doch die hat sich der Fuchs geholt", erzählt Kathrin Hofmann. Weil aber die ganze Familie, dazu gehören noch Tochter Maja und Sohn Linus, seitdem "aufs Huhn gekommen" ist, haben sich Thorsten und Kathrin Hofmann intensiver mit dem Gedanken beschäftigt, in die Hühnerhaltung einzusteigen.

    Mit 50 Hühnern legten sie los. Was nicht für den Eigenbedarf benötigt wurde, ging in den Verkauf. Dafür haben die Hofmanns extra ein kleines "Lädle", einen Selbstbedienungsraum auf ihrem Hof, eingerichtet, der immer geöffnet hat. Hier gibt es neben den frischen Freiland-Eiern in verschiedenen Eier- und Packungsgrößen auch Nudeln aus den eigenen Eiern, Kartoffeln aus Mellrichstadt, Gewürze, Burger-Patties (aus eigener Erzeugung), Honig aus Ostheim und vieles mehr. Selbst glutenfreie Produkte sind dort zu haben.

    Die frischen Freiland-Eier der Familie Hofmann können direkt vor Ort im eigenen "Lädle" oder im regionalen Einzelhandel gekauft werden.
    Die frischen Freiland-Eier der Familie Hofmann können direkt vor Ort im eigenen "Lädle" oder im regionalen Einzelhandel gekauft werden. Foto: Franziska Sauer

    Tiere können natürlichem Verhalten nachgehen

    Im September wagten die 39-Jährige und ihr Mann dann den nächsten Schritt: ein Hühnermobil. Durch ihre 300 Legehennen in Freilandhaltung haben sie neben ihrem 24/7 Ab-Hof-Shop den Einstieg in die Direktvermarktung gefunden. "Unsere Eier kann man im regionalen Einzelhandel und in Metzgereien kaufen", so Thorsten Hofmann. Der 41-jährige Landwirt und seine Frau sind von der artgerechten und natürlichen Haltung eines mobilen Hühnerstalls überzeugt. "Hier können die Tiere ihrem natürlichen Verhalten nachgehen", sagen die Hofmanns. "Fressen frisches Gras und unsere hofeigene Futtermischung aus eigenem Getreide." Das Resultat sind garantiert leckere und gesunde Eier.

    Ist die Weidefläche rund um das Hühnermobil abgegrast, wird es einfach auf eine andere Wiese versetzt. Das dazugehörige Freigehege wird mit einem Elektrozaun eingezäunt. Auch im Winter sollen die Hühner draußen bleiben, wenn es nicht gar zu kalt ist. Dabei haben sie sogar zwei "Bodyguards", denn die beiden Ziegen "Ziegela" und "Zieglinde" – ein freundliches Mutter-Tochter-Gespann - teilen sich das Gehege mit dem Federvieh und schützen es vor Habicht, Fuchs und Marder.

    "Wer will, kann jederzeit vorbeikommen und sich ansehen, wie unsere Hühner leben", laden Thorsten und Kathrin Hofmann ihre Kunden ein. "Bei uns in der Region gibt es das ja noch nicht so oft." Man spürt das Herzblut, das die Hofmanns in ihr Familienprojekt stecken. Und genau das wissen ihre Kunden auch zu schätzen. Schließlich sind die frischen Kreuzhof-Eier aus dem Hühnermobil ein "absolutes Naturprodukt".

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